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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.

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§. 194. Zeit. 5. Schalttag. (Fortsetzung.)
die Usucapion einer beweglichen Sache am 24. Febr. 1797
angefangen, so ist sie eigentlich vollendet im Lauf des
25. Febr. 1800, aber nach den Regeln der civilen Zeit-
rechnung mit dem Anbruch dieses Tages, und, da der
Schalttag mit demselben identificirt wird, gleich bey An-
bruch des Schalttages (b). Wer etwa dieses Letzte be-
zweifeln möchte, wird sich am leichtesten überzeugen kön-
nen durch folgenden Ausdruck des Römischen Kalenders:
da die Usucapion anfieng im Laufe des Regifugium, so
muß sie endigen mit dem Ablauf der hora sexta noctis
der Terminalia, gerade so wie es gewiß geschehen seyn
würde, wenn das Ende des Zeitraums in ein Gemein-
jahr gefallen wäre; der dazwischenliegende Schalttag kann
hierin Nichts ändern.

II. Fällt der Anfang des Zeitraums in den 25. Febr.
eines Schaltjahrs und das Ende fällt:

a) in ein Gemeinjahr, so liegt der Endpunkt im 24. Fe-
bruar, der hier der Matthiastag ist (c);
b) fällt das Ende wieder in ein Schaltjahr, so liegt der
Endpunkt im 25. Febr., so daß wiederum von Mat-
thias zu Matthias gerechnet wird (d). -- Diese Fälle
(b) Unterholzner Verjäh-
rungslehre I. S. 280. Eben so
ist es mit der Testamentsfähig-
keit Desjenigen, der am 24 Febr.
1786 geboren war. Koch S. 87
verwirrt Alles, indem er seine
falsche Ansicht von der civilis
computatio
einmischt.
(c) Beyspiel: die Usucapion
eines Hauses inter praesentes
fieng am 25. Februar 1800 an;
sie endigte am 24. Februar 1810,
und zwar mit dem Anbruch die-
ses Tages.
(d) Beyspiel: die Usucapion
eines Hauses inter absentes
fieng am 25. Frbr. 1800 an; sie
endigte eigentlich am 25. Febr.

§. 194. Zeit. 5. Schalttag. (Fortſetzung.)
die Uſucapion einer beweglichen Sache am 24. Febr. 1797
angefangen, ſo iſt ſie eigentlich vollendet im Lauf des
25. Febr. 1800, aber nach den Regeln der civilen Zeit-
rechnung mit dem Anbruch dieſes Tages, und, da der
Schalttag mit demſelben identificirt wird, gleich bey An-
bruch des Schalttages (b). Wer etwa dieſes Letzte be-
zweifeln möchte, wird ſich am leichteſten überzeugen kön-
nen durch folgenden Ausdruck des Römiſchen Kalenders:
da die Uſucapion anfieng im Laufe des Regifugium, ſo
muß ſie endigen mit dem Ablauf der hora sexta noctis
der Terminalia, gerade ſo wie es gewiß geſchehen ſeyn
würde, wenn das Ende des Zeitraums in ein Gemein-
jahr gefallen wäre; der dazwiſchenliegende Schalttag kann
hierin Nichts ändern.

II. Fällt der Anfang des Zeitraums in den 25. Febr.
eines Schaltjahrs und das Ende fällt:

a) in ein Gemeinjahr, ſo liegt der Endpunkt im 24. Fe-
bruar, der hier der Matthiastag iſt (c);
b) fällt das Ende wieder in ein Schaltjahr, ſo liegt der
Endpunkt im 25. Febr., ſo daß wiederum von Mat-
thias zu Matthias gerechnet wird (d). — Dieſe Fälle
(b) Unterholzner Verjäh-
rungslehre I. S. 280. Eben ſo
iſt es mit der Teſtamentsfähig-
keit Desjenigen, der am 24 Febr.
1786 geboren war. Koch S. 87
verwirrt Alles, indem er ſeine
falſche Anſicht von der civilis
computatio
einmiſcht.
(c) Beyſpiel: die Uſucapion
eines Hauſes inter praesentes
fieng am 25. Februar 1800 an;
ſie endigte am 24. Februar 1810,
und zwar mit dem Anbruch die-
ſes Tages.
(d) Beyſpiel: die Uſucapion
eines Hauſes inter absentes
fieng am 25. Frbr. 1800 an; ſie
endigte eigentlich am 25. Febr.
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[473/0487] §. 194. Zeit. 5. Schalttag. (Fortſetzung.) die Uſucapion einer beweglichen Sache am 24. Febr. 1797 angefangen, ſo iſt ſie eigentlich vollendet im Lauf des 25. Febr. 1800, aber nach den Regeln der civilen Zeit- rechnung mit dem Anbruch dieſes Tages, und, da der Schalttag mit demſelben identificirt wird, gleich bey An- bruch des Schalttages (b). Wer etwa dieſes Letzte be- zweifeln möchte, wird ſich am leichteſten überzeugen kön- nen durch folgenden Ausdruck des Römiſchen Kalenders: da die Uſucapion anfieng im Laufe des Regifugium, ſo muß ſie endigen mit dem Ablauf der hora sexta noctis der Terminalia, gerade ſo wie es gewiß geſchehen ſeyn würde, wenn das Ende des Zeitraums in ein Gemein- jahr gefallen wäre; der dazwiſchenliegende Schalttag kann hierin Nichts ändern. II. Fällt der Anfang des Zeitraums in den 25. Febr. eines Schaltjahrs und das Ende fällt: a) in ein Gemeinjahr, ſo liegt der Endpunkt im 24. Fe- bruar, der hier der Matthiastag iſt (c); b) fällt das Ende wieder in ein Schaltjahr, ſo liegt der Endpunkt im 25. Febr., ſo daß wiederum von Mat- thias zu Matthias gerechnet wird (d). — Dieſe Fälle (b) Unterholzner Verjäh- rungslehre I. S. 280. Eben ſo iſt es mit der Teſtamentsfähig- keit Desjenigen, der am 24 Febr. 1786 geboren war. Koch S. 87 verwirrt Alles, indem er ſeine falſche Anſicht von der civilis computatio einmiſcht. (c) Beyſpiel: die Uſucapion eines Hauſes inter praesentes fieng am 25. Februar 1800 an; ſie endigte am 24. Februar 1810, und zwar mit dem Anbruch die- ſes Tages. (d) Beyſpiel: die Uſucapion eines Hauſes inter absentes fieng am 25. Frbr. 1800 an; ſie endigte eigentlich am 25. Febr.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/487>, abgerufen am 22.11.2024.