Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.Einfluß der Schenkung auf dritte Personen. III. Ganz eben so verhält es sich, wenn das Geschenk in Merkwürdig ist hierbey noch die fernere Entwicklung (a) L. 5 § 3 de don. int. vir. (24. 1.) "Si debitor viri pecu- niam, jussu mariti, uxori pro- miserit, nihil agitur." L. 39 eod. " ... Respondi, inanem fuisse eam stipulationem." -- Eben so ist es auch, wenn der Delegirte nicht ein bisheriger Schuldner des Gebers ist, son- dern nur im Auftrag desselben dem Empfänger promittirt, wo- durch ihm der Geber mit der man- dati actio verpflichtet wird. Die- ser Fall kommt vor in L. 52 § 1 eod. (nur mit einer größeren Ver- wicklung, weil es zugleich mortis causa donatio ist) ".. defuncto viro viva muliere, stipulatio solvitur ... nam quo casu in- ter exteros condictio nascitur, inter maritos nihil agitur." Vgl. § 157. s1, § 171. m. (b) L. 23 pr. § 1. 2, L. 41 de
cond. indeb. (12. 6.). Einfluß der Schenkung auf dritte Perſonen. III. Ganz eben ſo verhält es ſich, wenn das Geſchenk in Merkwürdig iſt hierbey noch die fernere Entwicklung (a) L. 5 § 3 de don. int. vir. (24. 1.) „Si debitor viri pecu- niam, jussu mariti, uxori pro- miserit, nihil agitur.” L. 39 eod. „ … Respondi, inanem fuisse eam stipulationem.” — Eben ſo iſt es auch, wenn der Delegirte nicht ein bisheriger Schuldner des Gebers iſt, ſon- dern nur im Auftrag deſſelben dem Empfänger promittirt, wo- durch ihm der Geber mit der man- dati actio verpflichtet wird. Die- ſer Fall kommt vor in L. 52 § 1 eod. (nur mit einer größeren Ver- wicklung, weil es zugleich mortis causa donatio iſt) „.. defuncto viro viva muliere, stipulatio solvitur … nam quo casu in- ter exteros condictio nascitur, inter maritos nihil agitur.” Vgl. § 157. s1, § 171. m. (b) L. 23 pr. § 1. 2, L. 41 de
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Einfluß der Schenkung auf dritte Perſonen.
III.
Ganz eben ſo verhält es ſich, wenn das Geſchenk in
einer verſchafften Schuldforderung beſteht, das heißt wenn
der Mann ſeinem Schuldner aufträgt, ſeiner Frau zu ex-
promittiren. Auch hier iſt wieder Alles nichtig, indem der
Schuldner weder gegen den Mann befreyt, noch gegen
die Frau verpflichtet wird (a).
Merkwürdig iſt hierbey noch die fernere Entwicklung
eines ſolchen Rechtsgeſchäfts. Wenn in anderen Fällen
eines nichtigen Geſchäfts aus Irrthum gezahlt wird, ſo
iſt die Zahlung an ſich gültig, das Eigenthum des Geldes
geht über, und der Zahlende hat nur eine indebiti con-
dictio auf Rückgabe einer gleichen Summe (b). Hier iſt
es anders. Wenn der delegirte Schuldner des Mannes
an die Frau zahlt, ſo iſt auch dieſe Zahlung nichtig; der
Schuldner kann das gezahlte Geld, ſo lange es vorräthig
iſt, vindiciren, und nach der Conſumtion condiciren: gegen
den Mann wird er durch dieſe Zahlung eben ſo wenig
(a) L. 5 § 3 de don. int. vir.
(24. 1.) „Si debitor viri pecu-
niam, jussu mariti, uxori pro-
miserit, nihil agitur.” L. 39
eod. „ … Respondi, inanem
fuisse eam stipulationem.” —
Eben ſo iſt es auch, wenn der
Delegirte nicht ein bisheriger
Schuldner des Gebers iſt, ſon-
dern nur im Auftrag deſſelben
dem Empfänger promittirt, wo-
durch ihm der Geber mit der man-
dati actio verpflichtet wird. Die-
ſer Fall kommt vor in L. 52 § 1
eod. (nur mit einer größeren Ver-
wicklung, weil es zugleich mortis
causa donatio iſt) „.. defuncto
viro viva muliere, stipulatio
solvitur … nam quo casu in-
ter exteros condictio nascitur,
inter maritos nihil agitur.”
Vgl. § 157. s1, § 171. m.
(b) L. 23 pr. § 1. 2, L. 41 de
cond. indeb. (12. 6.).
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