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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 5. Berlin, 1841.

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Die Condictionen. V.
durch den Willen des Gebers auf einen späteren Zeitpunkt
als den der Tradition verschoben, so entsteht auch die
condictio erst in dieser späteren Zeit (d). Wird der An-
fangs fehlende Erwerb des Eigenthums durch die spätere
Consumtion des Geldes ergänzt, so entsteht in demselben
Augenblick auch die condictio (e). Überall also erscheint
die condictio als der Ersatz, der anstatt der verlornen
Vindication eintritt (f), und dasselbe ausschließende, alter-
native Verhältniß zwischen diesen beiden Klagen findet sich
auch in anderen Rechtsverhältnissen, außer dem Darlehen,
wieder (g).

Dieser Zusammenhang der Rechtsverhältnisse wird noch
bestätigt durch die Ausdrücke in der formula. Bey dem
Darlehen lautet die Intentio auf dare oportere, das heißt
Übertragung des Eigenthums; so lange aber der Geber
aus irgend einem Grunde das Eigenthum noch nicht ver-
loren hat, ist es unmöglich, ihm Dieses zu verschaffen,
weshalb er in dieser Lage auch nicht auf dare oportere
klagen, das heißt keine Condiction haben kann (h). Es ist

gekommen ist, und wieder einmal
in des Gebers Eigenthum zurück
kehren soll.
(d) L. 8 L. 9 § 9 de R. C.
(12. 1.).
(e) L. 13 pr. § 1 de R. C.
(12. 1.), L. 29 de cond. ind.
(12. 6.), § 2 J. quib. alien.
(2. 8.).
(f) L. 11 § 2 de R. C. (12. 1.).
L. 29 de cond. ind. (12. 6.),
§ 2 J. quib. alien.
(2. 8.).
(g) L. 22 § 2 de pign. act.
(13. 7.), L. 15 de cond. causa
data
(12. 4.), L. 3 C. de cond.
ex lege
, (4. 9.), L. 5 § 18 de
don. int. vir.
(24. 1.).
(h) Gajus IV. § 4, § 14 J. de
act.
(4. 6.). In Justinians Insti-
tutionen ist freylich diese Bemerkung
sehr unpassend, die blos für die
längst verschwundene formularum
conceptio
Sinn hatte. -- Von
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Die Condictionen. V.
durch den Willen des Gebers auf einen ſpäteren Zeitpunkt
als den der Tradition verſchoben, ſo entſteht auch die
condictio erſt in dieſer ſpäteren Zeit (d). Wird der An-
fangs fehlende Erwerb des Eigenthums durch die ſpätere
Conſumtion des Geldes ergänzt, ſo entſteht in demſelben
Augenblick auch die condictio (e). Überall alſo erſcheint
die condictio als der Erſatz, der anſtatt der verlornen
Vindication eintritt (f), und daſſelbe ausſchließende, alter-
native Verhältniß zwiſchen dieſen beiden Klagen findet ſich
auch in anderen Rechtsverhältniſſen, außer dem Darlehen,
wieder (g).

Dieſer Zuſammenhang der Rechtsverhältniſſe wird noch
beſtätigt durch die Ausdrücke in der formula. Bey dem
Darlehen lautet die Intentio auf dare oportere, das heißt
Übertragung des Eigenthums; ſo lange aber der Geber
aus irgend einem Grunde das Eigenthum noch nicht ver-
loren hat, iſt es unmöglich, ihm Dieſes zu verſchaffen,
weshalb er in dieſer Lage auch nicht auf dare oportere
klagen, das heißt keine Condiction haben kann (h). Es iſt

gekommen iſt, und wieder einmal
in des Gebers Eigenthum zurück
kehren ſoll.
(d) L. 8 L. 9 § 9 de R. C.
(12. 1.).
(e) L. 13 pr. § 1 de R. C.
(12. 1.), L. 29 de cond. ind.
(12. 6.), § 2 J. quib. alien.
(2. 8.).
(f) L. 11 § 2 de R. C. (12. 1.).
L. 29 de cond. ind. (12. 6.),
§ 2 J. quib. alien.
(2. 8.).
(g) L. 22 § 2 de pign. act.
(13. 7.), L. 15 de cond. causa
data
(12. 4.), L. 3 C. de cond.
ex lege
, (4. 9.), L. 5 § 18 de
don. int. vir.
(24. 1.).
(h) Gajus IV. § 4, § 14 J. de
act.
(4. 6.). In Juſtinians Inſti-
tutionen iſt freylich dieſe Bemerkung
ſehr unpaſſend, die blos für die
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conceptio
Sinn hatte. — Von
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[515/0529] Die Condictionen. V. durch den Willen des Gebers auf einen ſpäteren Zeitpunkt als den der Tradition verſchoben, ſo entſteht auch die condictio erſt in dieſer ſpäteren Zeit (d). Wird der An- fangs fehlende Erwerb des Eigenthums durch die ſpätere Conſumtion des Geldes ergänzt, ſo entſteht in demſelben Augenblick auch die condictio (e). Überall alſo erſcheint die condictio als der Erſatz, der anſtatt der verlornen Vindication eintritt (f), und daſſelbe ausſchließende, alter- native Verhältniß zwiſchen dieſen beiden Klagen findet ſich auch in anderen Rechtsverhältniſſen, außer dem Darlehen, wieder (g). Dieſer Zuſammenhang der Rechtsverhältniſſe wird noch beſtätigt durch die Ausdrücke in der formula. Bey dem Darlehen lautet die Intentio auf dare oportere, das heißt Übertragung des Eigenthums; ſo lange aber der Geber aus irgend einem Grunde das Eigenthum noch nicht ver- loren hat, iſt es unmöglich, ihm Dieſes zu verſchaffen, weshalb er in dieſer Lage auch nicht auf dare oportere klagen, das heißt keine Condiction haben kann (h). Es iſt (c) (d) L. 8 L. 9 § 9 de R. C. (12. 1.). (e) L. 13 pr. § 1 de R. C. (12. 1.), L. 29 de cond. ind. (12. 6.), § 2 J. quib. alien. (2. 8.). (f) L. 11 § 2 de R. C. (12. 1.). L. 29 de cond. ind. (12. 6.), § 2 J. quib. alien. (2. 8.). (g) L. 22 § 2 de pign. act. (13. 7.), L. 15 de cond. causa data (12. 4.), L. 3 C. de cond. ex lege, (4. 9.), L. 5 § 18 de don. int. vir. (24. 1.). (h) Gajus IV. § 4, § 14 J. de act. (4. 6.). In Juſtinians Inſti- tutionen iſt freylich dieſe Bemerkung ſehr unpaſſend, die blos für die längſt verſchwundene formularum conceptio Sinn hatte. — Von (c) gekommen iſt, und wieder einmal in des Gebers Eigenthum zurück kehren ſoll. 33*

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 5. Berlin, 1841, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system05_1841/529>, abgerufen am 23.12.2024.