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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.

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§. 278. Stellung der L. C. im heutigen Recht.
seyen, wenngleich sie mitunter einzelne Ausnahmen gestatten
wollen (b).

Andere behaupten eine gänzliche Umwandlung jenes
Princips, indem an die Stelle der L. C. im heutigen Recht
als Grund und Anfang wichtiger materieller Wirkungen,
die Insinuation der Klage an den Beklagten getreten sey (c).
Auch in dieser Meinung kommen einzelne untergeordnete
Modificationen vor.

Noch Andere endlich, und zwar in neuerer Zeit die
Meisten, wollen weder das erste noch das zweite Princip
gelten lassen, indem sie annehmen, daß für jede einzelne
materielle Wirkung der Anfangspunkt besonders untersucht
und festgestellt werden müsse (d).

Ich erkläre mich aus den schon entwickelten Gründen,
in offener Anerkennung des neu eingetretenen unabweislichen
Bedürfnisses, für die zweite Meinung, und nehme daher
die Insinuation der Klage als das heutige Surrogat der
Römischen L. C. an, so daß von der Insinuation an alle
materielle Wirkungen eintreten müssen, welche das R. R.
an die L. C. knüpft. Hierin liegt das einzige durchgreifende
Mittel, den Anspruch des Klägers auf die schützenden Vor-
schriften, welche das R. R. an die L. C. knüpft, gegen die

(b) Glück B. 6 S. 205,
Hofacker § 1020. 4385, Thi-
baut
§ 709 ed. 8, Mühlenbruch
§ 144. 372 ed.
4.
(c) Hommel rhaps. Obs. 234,
Sintenis Erläuterungen des Ci-
vilprozesses § 12. 15. 16, Kierulff
S. 280--284.
(d) Winckler p. 355--365,
Martin Prozeß § 152. 156, Linde
§ 200. 206, Bayer S. 229--234,
S. 248--250, Heffter § 346.
350 ed. 2., Wächter H. 3
S. 86--119.
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§. 278. Stellung der L. C. im heutigen Recht.
ſeyen, wenngleich ſie mitunter einzelne Ausnahmen geſtatten
wollen (b).

Andere behaupten eine gänzliche Umwandlung jenes
Princips, indem an die Stelle der L. C. im heutigen Recht
als Grund und Anfang wichtiger materieller Wirkungen,
die Inſinuation der Klage an den Beklagten getreten ſey (c).
Auch in dieſer Meinung kommen einzelne untergeordnete
Modificationen vor.

Noch Andere endlich, und zwar in neuerer Zeit die
Meiſten, wollen weder das erſte noch das zweite Princip
gelten laſſen, indem ſie annehmen, daß für jede einzelne
materielle Wirkung der Anfangspunkt beſonders unterſucht
und feſtgeſtellt werden müſſe (d).

Ich erkläre mich aus den ſchon entwickelten Gründen,
in offener Anerkennung des neu eingetretenen unabweislichen
Bedürfniſſes, für die zweite Meinung, und nehme daher
die Inſinuation der Klage als das heutige Surrogat der
Römiſchen L. C. an, ſo daß von der Inſinuation an alle
materielle Wirkungen eintreten müſſen, welche das R. R.
an die L. C. knüpft. Hierin liegt das einzige durchgreifende
Mittel, den Anſpruch des Klägers auf die ſchützenden Vor-
ſchriften, welche das R. R. an die L. C. knüpft, gegen die

(b) Glück B. 6 S. 205,
Hofacker § 1020. 4385, Thi-
baut
§ 709 ed. 8, Mühlenbruch
§ 144. 372 ed.
4.
(c) Hommel rhaps. Obs. 234,
Sintenis Erläuterungen des Ci-
vilprozeſſes § 12. 15. 16, Kierulff
S. 280—284.
(d) Winckler p. 355—365,
Martin Prozeß § 152. 156, Linde
§ 200. 206, Bayer S. 229—234,
S. 248—250, Heffter § 346.
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S. 86—119.
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[243/0261] §. 278. Stellung der L. C. im heutigen Recht. ſeyen, wenngleich ſie mitunter einzelne Ausnahmen geſtatten wollen (b). Andere behaupten eine gänzliche Umwandlung jenes Princips, indem an die Stelle der L. C. im heutigen Recht als Grund und Anfang wichtiger materieller Wirkungen, die Inſinuation der Klage an den Beklagten getreten ſey (c). Auch in dieſer Meinung kommen einzelne untergeordnete Modificationen vor. Noch Andere endlich, und zwar in neuerer Zeit die Meiſten, wollen weder das erſte noch das zweite Princip gelten laſſen, indem ſie annehmen, daß für jede einzelne materielle Wirkung der Anfangspunkt beſonders unterſucht und feſtgeſtellt werden müſſe (d). Ich erkläre mich aus den ſchon entwickelten Gründen, in offener Anerkennung des neu eingetretenen unabweislichen Bedürfniſſes, für die zweite Meinung, und nehme daher die Inſinuation der Klage als das heutige Surrogat der Römiſchen L. C. an, ſo daß von der Inſinuation an alle materielle Wirkungen eintreten müſſen, welche das R. R. an die L. C. knüpft. Hierin liegt das einzige durchgreifende Mittel, den Anſpruch des Klägers auf die ſchützenden Vor- ſchriften, welche das R. R. an die L. C. knüpft, gegen die (b) Glück B. 6 S. 205, Hofacker § 1020. 4385, Thi- baut § 709 ed. 8, Mühlenbruch § 144. 372 ed. 4. (c) Hommel rhaps. Obs. 234, Sintenis Erläuterungen des Ci- vilprozeſſes § 12. 15. 16, Kierulff S. 280—284. (d) Winckler p. 355—365, Martin Prozeß § 152. 156, Linde § 200. 206, Bayer S. 229—234, S. 248—250, Heffter § 346. 350 ed. 2., Wächter H. 3 S. 86—119. 16*

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system06_1847/261>, abgerufen am 22.11.2024.