Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung. daß die gegenseitig aufgegebenen Ansprüche von beidenSeiten wieder aufleben (l). Die Restitution gegen eine Usucapion hat die Folge, Ist eine vortheilhafte Erbschaft ausgeschlagen, (l) L. 1. 2 C. si adv. trans- act. (2. 32). Anders verhält es sich bei der Restitution gegen ein Urtheil, wenn dieselbe nur Ein Stück streitiger Verhältnisse betrifft, und daneben andere, ganz unab- hängige Stücke vorliegen; diese bleiben unberührt durch die Re- stitution. L. 28, L. 29 § 1 de min. (4. 4). (m) L. 28 § 6, L. 29 ex quib. caus. (4. 6). (n) L. 7 § 10 de min. (4. 4), am Ende der Stelle. L. 21 § 6 quod metus (4. 2). (o) L. 22 de min. (4. 4). Diese Vorschrift kann sogar unter Um- ständen zur Versagung der Re- stitution führen. L. 24 § 2 eod. (p) L. 41 ex quib. caus. (4. 6).
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. daß die gegenſeitig aufgegebenen Anſprüche von beidenSeiten wieder aufleben (l). Die Reſtitution gegen eine Uſucapion hat die Folge, Iſt eine vortheilhafte Erbſchaft ausgeſchlagen, (l) L. 1. 2 C. si adv. trans- act. (2. 32). Anders verhält es ſich bei der Reſtitution gegen ein Urtheil, wenn dieſelbe nur Ein Stück ſtreitiger Verhältniſſe betrifft, und daneben andere, ganz unab- hängige Stücke vorliegen; dieſe bleiben unberührt durch die Re- ſtitution. L. 28, L. 29 § 1 de min. (4. 4). (m) L. 28 § 6, L. 29 ex quib. caus. (4. 6). (n) L. 7 § 10 de min. (4. 4), am Ende der Stelle. L. 21 § 6 quod metus (4. 2). (o) L. 22 de min. (4. 4). Dieſe Vorſchrift kann ſogar unter Um- ſtänden zur Verſagung der Re- ſtitution führen. L. 24 § 2 eod. (p) L. 41 ex quib. caus. (4. 6).
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Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
daß die gegenſeitig aufgegebenen Anſprüche von beiden
Seiten wieder aufleben (l).
Die Reſtitution gegen eine Uſucapion hat die Folge,
daß dem Verletzten die verlorene Sache mit allen Früchten
der Zwiſchenzeit herausgegeben werden muß (m).
Iſt eine vortheilhafte Erbſchaft ausgeſchlagen,
oder durch unerfüllte Bedingung verloren worden, ſo be-
ſteht die Reſtitution nicht darin, daß Der, welcher ſie erhält,
nun wirklich Erbe wird, welches unmöglich iſt; er be-
kommt aber alle Klagen, die er als wahrer Erbe von ſelbſt
erhalten haben würde, nunmehr als utiles actiones, das
heißt alſo, es wird ihm ein fingirtes Erbrecht verſchafft (n).
— Er muß jedoch Alles als gültig anerkennen, was in der
Zwiſchenzeit von den bis dahin berechtigten Perſonen
(Erben, Curatoren u. ſ. w.) an den Beſtandtheilen der
Erbſchaft verändert worden iſt (o). — Ferner leben nun-
mehr auch alle Laſten und Verpflichtungen wieder auf, die
dem Reſtituirten in der Eigenſchaft eines Erben auferlegt
waren, und von welchen er bis zur Reſtitution frei
war (p).
(l) L. 1. 2 C. si adv. trans-
act. (2. 32). Anders verhält es
ſich bei der Reſtitution gegen ein
Urtheil, wenn dieſelbe nur Ein
Stück ſtreitiger Verhältniſſe betrifft,
und daneben andere, ganz unab-
hängige Stücke vorliegen; dieſe
bleiben unberührt durch die Re-
ſtitution. L. 28, L. 29 § 1 de
min. (4. 4).
(m) L. 28 § 6, L. 29 ex quib.
caus. (4. 6).
(n) L. 7 § 10 de min. (4. 4),
am Ende der Stelle. L. 21 § 6
quod metus (4. 2).
(o) L. 22 de min. (4. 4). Dieſe
Vorſchrift kann ſogar unter Um-
ſtänden zur Verſagung der Re-
ſtitution führen. L. 24 § 2 eod.
(p) L. 41 ex quib. caus. (4. 6).
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