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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Testamentes enthalten, wenn vorausgesetzt werden darf, die Juden haben während ihres langen Aufenthaltes in Unter-Aegypten sich diese religiöse ägyptische Sitte mit vielen Andern angeeignet. Jesaia 55, 12 wird nämlich gesagt, dass über die aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehrenden Israeliten jubelnd "alle Bäume des Feldes in Händeklatschen" ausbrechen sollen. Psalm 47 beginnt mit den Worten:

"Ihr Völker alle, klatscht in die Hände,
Jauchzt zu Gott mit Jubelschalle!"

Psalm 98 schliesst also:

"Es brause das Meer, und was es erfüllt,
Die Welt, und was darauf wohnet.
Die Ströme klatschen in die Hände,
Es jubeln die Berze allzumal
Vor Jehovah; denn er karn, um die Erde zu richten;
Er richtet die Welt in Gerechtigkeit
Und die Völker in seiner Treue."

Auch der Umstand, dass Herodot in seinem Berichte über das Fest der Pacht zu Bubastis neben dem Händeklatschen das Klappern erwähnt, berechtigt, das Händeklatschen für ein religiöses oder heiliges zu erklären, wie dieses erwiesener Massen das Klappern gewesen ist. Mit den bekannten ägyptischen Sistern, welche auf den ägyptischen Denkmalen unendlich oft erscheinen, klapperte man nämlich besonders in der Zeit unmittelbar vor der Wiederauffindung des verstorbenen und vermissten Osiris, in welcher es darauf ankam, den feindlichen Typhon zu verscheuchen und fern zu halten. Sobald Osiris wieder gefunden, wieder erstanden war, war auch Typhons Reich und Macht zu Ende und das Klappern hörte auf.1) Noch bis auf den heutigen Tag ist dieses ägyptische Klappern in den katholischen Ländern Deutschlands, besonders auch auf dem linken Rheinufer, in der heiligen Osterzeit gebräuchlich, ohne dass man freilich den Ursprung und die Bedeutung dieses Gebrauches kennt. Sobald nämlich Christus am hohen Donnerstage verstorben ist, müssen die Kirchenglocken verstummen und es darf nicht mehr ge-

1) Uhlemann, a. a. O., II. S. 304.

Testamentes enthalten, wenn vorausgesetzt werden darf, die Juden haben während ihres langen Aufenthaltes in Unter-Aegypten sich diese religiöse ägyptische Sitte mit vielen Andern angeeignet. Jesaia 55, 12 wird nämlich gesagt, dass über die aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehrenden Israeliten jubelnd „alle Bäume des Feldes in Händeklatschen“ ausbrechen sollen. Psalm 47 beginnt mit den Worten:

„Ihr Völker alle, klatscht in die Hände,
Jauchzt zu Gott mit Jubelschalle!“

Psalm 98 schliesst also:

„Es brause das Meer, und was es erfüllt,
Die Welt, und was darauf wohnet.
Die Ströme klatschen in die Hände,
Es jubeln die Berze allzumal
Vor Jehovah; denn er karn, um die Erde zu richten;
Er richtet die Welt in Gerechtigkeit
Und die Völker in seiner Treue.“

Auch der Umstand, dass Herodot in seinem Berichte über das Fest der Pacht zu Bubastis neben dem Händeklatschen das Klappern erwähnt, berechtigt, das Händeklatschen für ein religiöses oder heiliges zu erklären, wie dieses erwiesener Massen das Klappern gewesen ist. Mit den bekannten ägyptischen Sistern, welche auf den ägyptischen Denkmalen unendlich oft erscheinen, klapperte man nämlich besonders in der Zeit unmittelbar vor der Wiederauffindung des verstorbenen und vermissten Osiris, in welcher es darauf ankam, den feindlichen Typhon zu verscheuchen und fern zu halten. Sobald Osiris wieder gefunden, wieder erstanden war, war auch Typhons Reich und Macht zu Ende und das Klappern hörte auf.1) Noch bis auf den heutigen Tag ist dieses ägyptische Klappern in den katholischen Ländern Deutschlands, besonders auch auf dem linken Rheinufer, in der heiligen Osterzeit gebräuchlich, ohne dass man freilich den Ursprung und die Bedeutung dieses Gebrauches kennt. Sobald nämlich Christus am hohen Donnerstage verstorben ist, müssen die Kirchenglocken verstummen und es darf nicht mehr ge-

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[125/0141] Testamentes enthalten, wenn vorausgesetzt werden darf, die Juden haben während ihres langen Aufenthaltes in Unter-Aegypten sich diese religiöse ägyptische Sitte mit vielen Andern angeeignet. Jesaia 55, 12 wird nämlich gesagt, dass über die aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückkehrenden Israeliten jubelnd „alle Bäume des Feldes in Händeklatschen“ ausbrechen sollen. Psalm 47 beginnt mit den Worten: „Ihr Völker alle, klatscht in die Hände, Jauchzt zu Gott mit Jubelschalle!“ Psalm 98 schliesst also: „Es brause das Meer, und was es erfüllt, Die Welt, und was darauf wohnet. Die Ströme klatschen in die Hände, Es jubeln die Berze allzumal Vor Jehovah; denn er karn, um die Erde zu richten; Er richtet die Welt in Gerechtigkeit Und die Völker in seiner Treue.“ Auch der Umstand, dass Herodot in seinem Berichte über das Fest der Pacht zu Bubastis neben dem Händeklatschen das Klappern erwähnt, berechtigt, das Händeklatschen für ein religiöses oder heiliges zu erklären, wie dieses erwiesener Massen das Klappern gewesen ist. Mit den bekannten ägyptischen Sistern, welche auf den ägyptischen Denkmalen unendlich oft erscheinen, klapperte man nämlich besonders in der Zeit unmittelbar vor der Wiederauffindung des verstorbenen und vermissten Osiris, in welcher es darauf ankam, den feindlichen Typhon zu verscheuchen und fern zu halten. Sobald Osiris wieder gefunden, wieder erstanden war, war auch Typhons Reich und Macht zu Ende und das Klappern hörte auf. 1) Noch bis auf den heutigen Tag ist dieses ägyptische Klappern in den katholischen Ländern Deutschlands, besonders auch auf dem linken Rheinufer, in der heiligen Osterzeit gebräuchlich, ohne dass man freilich den Ursprung und die Bedeutung dieses Gebrauches kennt. Sobald nämlich Christus am hohen Donnerstage verstorben ist, müssen die Kirchenglocken verstummen und es darf nicht mehr ge- 1) Uhlemann, a. a. O., II. S. 304.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/141>, abgerufen am 23.11.2024.