Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.der Frühlingsgleiche, wann die trockene Zeit herrscht und man das Horn des Heiles erwartet, die Nilfluth ausbleibe und statt ihrer ein Feuerstrom komme, worauf ein fürchterlicher Weltbrand entstehen und das ganze Land des Hermes in Rauch und Flammen aufgehen soll, jedoch nicht um auf ewig vernichtet zu werden, sondern nur um verjüngt wieder aufzustehen. Denn im nächsten Sommersolstitium, wann die Sonne im Löwen steht, rechts der Mond im Krebse, die Planeten in ihren Häusern, und der Widder mitten am Firmament, dann erscheint Sothis oder Sirius wieder und begrüsst, indem er aufgeht, die neue Ordnung der Dinge und die neue Zeit, welche jetzt beginnt. Es stellt aber auch hier ein jedes Jahr Aegyptens im Kleinen das grosse Jahr dar; denn jedes Jahr im Frühlingsäquinoctium, wann die heisse Zeit in Aegypten herrscht und Alles vertrocknet ist, zeigt gleichsam den Brand der Erde und der Welt. Da würde auch das Land zur Einöde werden und in Flammen aufgehen, wenn nicht der Sirius erschiene und mit ihm die rettende Nilfluth, damit unter deren Wassern sich Aegypten, die Erde und die Welt verjüngen und neu geboren werden.1) Auch die Griechen haben die wohl aus den arischen Ländern, von dem mit den Indern noch ein ungetrenntes Volk bildenden Zendvolke, den Baktrern, Medern und Persern, stammenden2) vier grossen Weltalter, wie sogar die Mexikaner, welche auch aus Hochasien nach Amerika hinabgezogen und eingewandert sein dürften. Hesiod nimmt zwar abweichend fünf Weltalter an, hat aber dafür nur vier Metalle, also im Grunde auch nur die iranischen vier Weltalter.3) Nach dem Hesiodischen Gedichte der Tage und Werke sind die vier Geschlechter der Menschen nach den vier Metallen das goldene, silberne, eherne und eiserne; das eiserne Geschlecht der harten Arbeit und der Mühen ist das jetzt lebende; das eherne Geschlecht soll 1) Vergl. auch Prichard,
ägyptische Mythologie, S. 149 ff. 2) Lassen, a. a. O., I. S. 529, Anm. 1; Welker, griechische Götterlehre, I. S. 721.
3) Preller, griech. Mythologie, I. S. 59.
der Frühlingsgleiche, wann die trockene Zeit herrscht und man das Horn des Heiles erwartet, die Nilfluth ausbleibe und statt ihrer ein Feuerstrom komme, worauf ein fürchterlicher Weltbrand entstehen und das ganze Land des Hermes in Rauch und Flammen aufgehen soll, jedoch nicht um auf ewig vernichtet zu werden, sondern nur um verjüngt wieder aufzustehen. Denn im nächsten Sommersolstitium, wann die Sonne im Löwen steht, rechts der Mond im Krebse, die Planeten in ihren Häusern, und der Widder mitten am Firmament, dann erscheint Sothis oder Sirius wieder und begrüsst, indem er aufgeht, die neue Ordnung der Dinge und die neue Zeit, welche jetzt beginnt. Es stellt aber auch hier ein jedes Jahr Aegyptens im Kleinen das grosse Jahr dar; denn jedes Jahr im Frühlingsäquinoctium, wann die heisse Zeit in Aegypten herrscht und Alles vertrocknet ist, zeigt gleichsam den Brand der Erde und der Welt. Da würde auch das Land zur Einöde werden und in Flammen aufgehen, wenn nicht der Sirius erschiene und mit ihm die rettende Nilfluth, damit unter deren Wassern sich Aegypten, die Erde und die Welt verjüngen und neu geboren werden.1) Auch die Griechen haben die wohl aus den arischen Ländern, von dem mit den Indern noch ein ungetrenntes Volk bildenden Zendvolke, den Baktrern, Medern und Persern, stammenden2) vier grossen Weltalter, wie sogar die Mexikaner, welche auch aus Hochasien nach Amerika hinabgezogen und eingewandert sein dürften. Hesiod nimmt zwar abweichend fünf Weltalter an, hat aber dafür nur vier Metalle, also im Grunde auch nur die iranischen vier Weltalter.3) Nach dem Hesiodischen Gedichte der Tage und Werke sind die vier Geschlechter der Menschen nach den vier Metallen das goldene, silberne, eherne und eiserne; das eiserne Geschlecht der harten Arbeit und der Mühen ist das jetzt lebende; das eherne Geschlecht soll 1) Vergl. auch Prichard,
ägyptische Mythologie, S. 149 ff. 2) Lassen, a. a. O., I. S. 529, Anm. 1; Welker, griechische Götterlehre, I. S. 721.
3) Preller, griech. Mythologie, I. S. 59.
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der Frühlingsgleiche, wann die trockene Zeit herrscht und man das Horn des Heiles erwartet, die Nilfluth ausbleibe und statt ihrer ein Feuerstrom komme, worauf ein fürchterlicher Weltbrand entstehen und das ganze Land des Hermes in Rauch und Flammen aufgehen soll, jedoch nicht um auf ewig vernichtet zu werden, sondern nur um verjüngt wieder aufzustehen. Denn im nächsten Sommersolstitium, wann die Sonne im Löwen steht, rechts der Mond im Krebse, die Planeten in ihren Häusern, und der Widder mitten am Firmament, dann erscheint Sothis oder Sirius wieder und begrüsst, indem er aufgeht, die neue Ordnung der Dinge und die neue Zeit, welche jetzt beginnt. Es stellt aber auch hier ein jedes Jahr Aegyptens im Kleinen das grosse Jahr dar; denn jedes Jahr im Frühlingsäquinoctium, wann die heisse Zeit in Aegypten herrscht und Alles vertrocknet ist, zeigt gleichsam den Brand der Erde und der Welt. Da würde auch das Land zur Einöde werden und in Flammen aufgehen, wenn nicht der Sirius erschiene und mit ihm die rettende Nilfluth, damit unter deren Wassern sich Aegypten, die Erde und die Welt verjüngen und neu geboren werden. 1)
Auch die Griechen haben die wohl aus den arischen Ländern, von dem mit den Indern noch ein ungetrenntes Volk bildenden Zendvolke, den Baktrern, Medern und Persern, stammenden 2) vier grossen Weltalter, wie sogar die Mexikaner, welche auch aus Hochasien nach Amerika hinabgezogen und eingewandert sein dürften. Hesiod nimmt zwar abweichend fünf Weltalter an, hat aber dafür nur vier Metalle, also im Grunde auch nur die iranischen vier Weltalter. 3) Nach dem Hesiodischen Gedichte der Tage und Werke sind die vier Geschlechter der Menschen nach den vier Metallen das goldene, silberne, eherne und eiserne; das eiserne Geschlecht der harten Arbeit und der Mühen ist das jetzt lebende; das eherne Geschlecht soll
1) Vergl. auch Prichard, ägyptische Mythologie, S. 149 ff.
2) Lassen, a. a. O., I. S. 529, Anm. 1; Welker, griechische Götterlehre, I. S. 721.
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