In der sterbenden Blume und in dem hinsinkenden Sonnengotte, in Hyakinthos, Adonis. Osiris,
Hiram, Dionysos und Johannes erblickt und beklagt der Mensch die Hinfälligkeit und Vergänglichkeit
des eigenen Lebens. Die Blume des Feldes ist daher im ganzen Oriente das uralte Symbol von der
Flüchtigkeit und Unbeständigkeit des menschlichen Lebens und seiner höchsten Güter. Auch in der
Bibel, in dem alten wie in dem neuen Testamente, wird dieses Bild nicht selten gebraucht. Im Buche
der Psalmen 103 heisst es:
"Die Tage des Menschen sind wie das Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind
darüber geht, so ist sie nicht mehr und ihre Stelle kennt sie nicht mehr. Aber des Herrn Gnade
währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über Die, so ihn fürchten."
Psalm 90 spricht: "Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, der
vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du reissest sie hin wie ein Strom; sie sind ein Traum;
Morgens sind sie wie das Gras, das grünet, das am Morgen blühet und grünet, am Abend abgehauen wird
und verdorret."
Petrus schreibt in seinem ersten Briefe: "Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle
Herrlichkeit wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen. Aber
des Herrn Wort bleibt in die Ewigkeit. Dies ist aber das Wort, welches durch das Evangelium
verkündigt worden ist."
Aehnlich äussert sich Jakobus: "Der Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Hoheit,
der Reiche aber seiner Niedrigkeit, denn er wird verwehen wie die Blumen des Grases. Denn die Sonne
ist mit Hitze aufgegangen, und das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen, und die schöne
Gestalt ihres Ansehens ist verdorben; also wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Selig ist
der Mann, der die Versuchung erduldet; denn, nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens
empfangen, welche der Herr Denen, die ihn lieben, verheissen hat."
In der sterbenden Blume und in dem hinsinkenden Sonnengotte, in Hyakinthos, Adonis. Osiris,
Hiram, Dionysos und Johannes erblickt und beklagt der Mensch die Hinfälligkeit und Vergänglichkeit
des eigenen Lebens. Die Blume des Feldes ist daher im ganzen Oriente das uralte Symbol von der
Flüchtigkeit und Unbeständigkeit des menschlichen Lebens und seiner höchsten Güter. Auch in der
Bibel, in dem alten wie in dem neuen Testamente, wird dieses Bild nicht selten gebraucht. Im Buche
der Psalmen 103 heisst es:
„Die Tage des Menschen sind wie das Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind
darüber geht, so ist sie nicht mehr und ihre Stelle kennt sie nicht mehr. Aber des Herrn Gnade
währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über Die, so ihn fürchten.“
Psalm 90 spricht: „Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, der
vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du reissest sie hin wie ein Strom; sie sind ein Traum;
Morgens sind sie wie das Gras, das grünet, das am Morgen blühet und grünet, am Abend abgehauen wird
und verdorret.“
Petrus schreibt in seinem ersten Briefe: „Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle
Herrlichkeit wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen. Aber
des Herrn Wort bleibt in die Ewigkeit. Dies ist aber das Wort, welches durch das Evangelium
verkündigt worden ist.“
Aehnlich äussert sich Jakobus: „Der Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Hoheit,
der Reiche aber seiner Niedrigkeit, denn er wird verwehen wie die Blumen des Grases. Denn die Sonne
ist mit Hitze aufgegangen, und das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen, und die schöne
Gestalt ihres Ansehens ist verdorben; also wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Selig ist
der Mann, der die Versuchung erduldet; denn, nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens
empfangen, welche der Herr Denen, die ihn lieben, verheissen hat.“
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Hiram, Dionysos und Johannes erblickt und beklagt der Mensch die Hinfälligkeit und Vergänglichkeit
des eigenen Lebens. Die Blume des Feldes ist daher im ganzen Oriente das uralte Symbol von der
Flüchtigkeit und Unbeständigkeit des menschlichen Lebens und seiner höchsten Güter. Auch in der
Bibel, in dem alten wie in dem neuen Testamente, wird dieses Bild nicht selten gebraucht. Im Buche
der Psalmen 103 heisst es:</p><p>„Die Tage des Menschen sind wie das Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind
darüber geht, so ist sie nicht mehr und ihre Stelle kennt sie nicht mehr. Aber des Herrn Gnade
währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über Die, so ihn fürchten.“</p><p> Psalm 90 spricht:<lb/>„Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, der
vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du reissest sie hin wie ein Strom; sie sind ein Traum;
Morgens sind sie wie das Gras, das grünet, das am Morgen blühet und grünet, am Abend abgehauen wird
und verdorret.“</p><p> Petrus schreibt in seinem ersten Briefe:<lb/>„Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle
Herrlichkeit wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen. Aber
des Herrn Wort bleibt in die Ewigkeit. Dies ist aber das Wort, welches durch das Evangelium
verkündigt worden ist.“</p><p> Aehnlich äussert sich Jakobus:<lb/>„Der Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Hoheit,
der Reiche aber seiner Niedrigkeit, denn er wird verwehen wie die Blumen des Grases. Denn die Sonne
ist mit Hitze aufgegangen, und das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen, und die schöne
Gestalt ihres Ansehens ist verdorben; also wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Selig ist
der Mann, der die Versuchung erduldet; denn, nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens
empfangen, welche der Herr Denen, die ihn lieben, verheissen hat.“</p></div></body></text></TEI>
[196/0212]
In der sterbenden Blume und in dem hinsinkenden Sonnengotte, in Hyakinthos, Adonis. Osiris, Hiram, Dionysos und Johannes erblickt und beklagt der Mensch die Hinfälligkeit und Vergänglichkeit des eigenen Lebens. Die Blume des Feldes ist daher im ganzen Oriente das uralte Symbol von der Flüchtigkeit und Unbeständigkeit des menschlichen Lebens und seiner höchsten Güter. Auch in der Bibel, in dem alten wie in dem neuen Testamente, wird dieses Bild nicht selten gebraucht. Im Buche der Psalmen 103 heisst es:
„Die Tage des Menschen sind wie das Gras; er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nicht mehr und ihre Stelle kennt sie nicht mehr. Aber des Herrn Gnade währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über Die, so ihn fürchten.“
Psalm 90 spricht:
„Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Du reissest sie hin wie ein Strom; sie sind ein Traum; Morgens sind sie wie das Gras, das grünet, das am Morgen blühet und grünet, am Abend abgehauen wird und verdorret.“
Petrus schreibt in seinem ersten Briefe:
„Denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit wie die Blume des Grases. Das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen. Aber des Herrn Wort bleibt in die Ewigkeit. Dies ist aber das Wort, welches durch das Evangelium verkündigt worden ist.“
Aehnlich äussert sich Jakobus:
„Der Bruder aber, der niedrig ist, rühme sich seiner Hoheit, der Reiche aber seiner Niedrigkeit, denn er wird verwehen wie die Blumen des Grases. Denn die Sonne ist mit Hitze aufgegangen, und das Gras ist verdorret und seine Blume ist abgefallen, und die schöne Gestalt ihres Ansehens ist verdorben; also wird auch der Reiche in seinen Wegen verwelken. Selig ist der Mann, der die Versuchung erduldet; denn, nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr Denen, die ihn lieben, verheissen hat.“
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/212>, abgerufen am 23.11.2024.
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