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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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fortzunehmen. Das Altar- und Herdfeuer als Symbol der Gottheit sollte der mächtige Schützer, das heilige Band, der belebende Geist, das Palladium der Familien, Städte und Staaten sein; es war das Symbol des die Familie, die Stadt und den Staat verbindenden göttlichen Geistes und Lebens. Der Gott des Feuers, Agni (ignis), wird daher bei den alten Indern oder in den Vedas der Beschützer des Hauses (grihapati) und der Gemeinde (vicpati) genannt; auch heisst er der bei allen Menschen Wohnende (Vaievarana1)). Das leuchtende Feuer und daher auch sein Gott Agni schützt und bewahrt die Menschen und ihre Wohnungen vor allem Bösen, besonders auch in der Nacht vor Mördern und Dieben. Ueberhaupt ist der indische Gott Agni, wie die griechische [fremdsprachliches Material] und die römische Vesta nur die Personifikation der wohlthätigen Wirkungen des Herdfeuers für die Familien und Staaten. Die Festtage der Römer und der Christen sind nur die Tage der Verehrung der [fremdsprachliches Material], denn Festtag (dies festus, dies festivus) bezeichnet den Tag der [fremdsprachliches Material], des Feuers, und aller Gottesdienst ist in diesem Sinne ein Feuerdienst, ein Dienst des göttlichen Feuers (ignis Jehovae). Der christliche Sonntag namentlich aber ist der Tag der Anbetung der Sonne, des himmlischen Lichtes.

Nach dem parsischen Vendidad, Farg. XVIII, 43 ff., scheint es eine besondere Pflicht des Hausherrn gewesen zu sein, das heilige Feuer (den Sohn) Ahura-mazdas auch während der Nacht zu unterhalten und zu beschützen, denn ihm wird für das erste Drittel der Nacht von dem Feuer zugerufen: "Stehe auf, o Herr des Hauses! Ziehe deine Kleider an, wasche deine Hände, suche Brennholz und bringe es her zu mir, mache mich leuchtend durch das reine Brennholz mit gewaschenen Händen. Zu mir möchte der von den Daevas (den bösen Geistern) geschaffene Azis kommen, welcher erscheint, um mich der Welt zu entreissen (d. h. die Finsterniss, die Nacht kämpfet wider das Licht und strebt es zu erlöschen." - Aus dem Gesetzbuche des indischen Menu ist ebenso bekannt, dass jeder Brahmane oder Hausvater (grihapati) ein oder meh-

1) Lassen, a. a. O., I. S. 760.

fortzunehmen. Das Altar- und Herdfeuer als Symbol der Gottheit sollte der mächtige Schützer, das heilige Band, der belebende Geist, das Palladium der Familien, Städte und Staaten sein; es war das Symbol des die Familie, die Stadt und den Staat verbindenden göttlichen Geistes und Lebens. Der Gott des Feuers, Agni (ignis), wird daher bei den alten Indern oder in den Vedas der Beschützer des Hauses (grihapati) und der Gemeinde (vicpati) genannt; auch heisst er der bei allen Menschen Wohnende (Vaievârana1)). Das leuchtende Feuer und daher auch sein Gott Agni schützt und bewahrt die Menschen und ihre Wohnungen vor allem Bösen, besonders auch in der Nacht vor Mördern und Dieben. Ueberhaupt ist der indische Gott Agni, wie die griechische [fremdsprachliches Material] und die römische Vesta nur die Personifikation der wohlthätigen Wirkungen des Herdfeuers für die Familien und Staaten. Die Festtage der Römer und der Christen sind nur die Tage der Verehrung der [fremdsprachliches Material], denn Festtag (dies festus, dies festivus) bezeichnet den Tag der [fremdsprachliches Material], des Feuers, und aller Gottesdienst ist in diesem Sinne ein Feuerdienst, ein Dienst des göttlichen Feuers (ignis Jehovae). Der christliche Sonntag namentlich aber ist der Tag der Anbetung der Sonne, des himmlischen Lichtes.

Nach dem parsischen Vendidad, Farg. XVIII, 43 ff., scheint es eine besondere Pflicht des Hausherrn gewesen zu sein, das heilige Feuer (den Sohn) Ahura-mazdas auch während der Nacht zu unterhalten und zu beschützen, denn ihm wird für das erste Drittel der Nacht von dem Feuer zugerufen: „Stehe auf, o Herr des Hauses! Ziehe deine Kleider an, wasche deine Hände, suche Brennholz und bringe es her zu mir, mache mich leuchtend durch das reine Brennholz mit gewaschenen Händen. Zu mir möchte der von den Daêvas (den bösen Geistern) geschaffene Azis kommen, welcher erscheint, um mich der Welt zu entreissen (d. h. die Finsterniss, die Nacht kämpfet wider das Licht und strebt es zu erlöschen.“ – Aus dem Gesetzbuche des indischen Menu ist ebenso bekannt, dass jeder Brahmane oder Hausvater (grihapati) ein oder meh-

1) Lassen, a. a. O., I. S. 760.
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[272/0288] fortzunehmen. Das Altar- und Herdfeuer als Symbol der Gottheit sollte der mächtige Schützer, das heilige Band, der belebende Geist, das Palladium der Familien, Städte und Staaten sein; es war das Symbol des die Familie, die Stadt und den Staat verbindenden göttlichen Geistes und Lebens. Der Gott des Feuers, Agni (ignis), wird daher bei den alten Indern oder in den Vedas der Beschützer des Hauses (grihapati) und der Gemeinde (vicpati) genannt; auch heisst er der bei allen Menschen Wohnende (Vaievârana 1)). Das leuchtende Feuer und daher auch sein Gott Agni schützt und bewahrt die Menschen und ihre Wohnungen vor allem Bösen, besonders auch in der Nacht vor Mördern und Dieben. Ueberhaupt ist der indische Gott Agni, wie die griechische _ und die römische Vesta nur die Personifikation der wohlthätigen Wirkungen des Herdfeuers für die Familien und Staaten. Die Festtage der Römer und der Christen sind nur die Tage der Verehrung der _ , denn Festtag (dies festus, dies festivus) bezeichnet den Tag der _ , des Feuers, und aller Gottesdienst ist in diesem Sinne ein Feuerdienst, ein Dienst des göttlichen Feuers (ignis Jehovae). Der christliche Sonntag namentlich aber ist der Tag der Anbetung der Sonne, des himmlischen Lichtes. Nach dem parsischen Vendidad, Farg. XVIII, 43 ff., scheint es eine besondere Pflicht des Hausherrn gewesen zu sein, das heilige Feuer (den Sohn) Ahura-mazdas auch während der Nacht zu unterhalten und zu beschützen, denn ihm wird für das erste Drittel der Nacht von dem Feuer zugerufen: „Stehe auf, o Herr des Hauses! Ziehe deine Kleider an, wasche deine Hände, suche Brennholz und bringe es her zu mir, mache mich leuchtend durch das reine Brennholz mit gewaschenen Händen. Zu mir möchte der von den Daêvas (den bösen Geistern) geschaffene Azis kommen, welcher erscheint, um mich der Welt zu entreissen (d. h. die Finsterniss, die Nacht kämpfet wider das Licht und strebt es zu erlöschen.“ – Aus dem Gesetzbuche des indischen Menu ist ebenso bekannt, dass jeder Brahmane oder Hausvater (grihapati) ein oder meh- 1) Lassen, a. a. O., I. S. 760.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/288>, abgerufen am 22.11.2024.