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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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sein. Und wird Keiner den Andern, noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkennet den Herrn!, sondern sie sollen mich alle erkennen, klein und gross, spricht der Herr." Dass die Bibel kein ursprüngliches Licht der Maurerei sei und erst später in dieselbe aufgenommen, aber in seiner gerechten Würdigung und Erkenntniss nunmehr zum grössten der drei grossen Lichter gemacht worden sei, versteht sich leicht und folgt mit Nothwendigkeit aus der Geschichte der Maurerei, der Bauleute und ihrer Verbindungen, der Baukunst, welche über Christus und die christlichen Zeiten hinaufreicht. Johannes der Täufer und Christus mit ihren erhabenen und grossen Lehren, die Bibel als das Buch der Bücher und des Lebens sind zwar dermalen und in Folge einer stetigen Fortentwickelung wesentliche und untrennbare Bestandtheile der Maurerei, aber dennoch keine anfängliche, so wenig das Christenthum überhaupt das anfängliche und ursprüngliche Eigenthum der heidnischen Völker und besonders der Germanen war. Erst im Mittelalter ist die Maurerei, sind die Bauleute, ist selbst die Baukunst christlich geworden, weshalb auch alle maurerischen christlichen Symbole erst in und nach dieser Zeit entstanden sein können. Nachdem aber im Verlaufe ihrer Geschichte und der allgemeinen Welt- und Menschengeschichte, unter dem umgestaltenden Einflusse der Zeiten und der Jahrhunderte die Maurerei einmal christlich in dem oben berührten Sinne geworden ist, muss sie es auch wirklich sein und bleiben und stets mehr werden, wenn sie anders in der Gegenwart und Zukunft sein und werden will, was sie nach ihrer innersten Natur, nach ihrem Wesen und nach ihren Zwecken sein soll. Es erscheint uns daher völlig unmaurerisch, ungeschichtlich und dem grossen und wahren Geiste der Gegenwart, der gegenwärtigen eigentlichen Menschheit widersprechend, wenn nach einer Correspondenz in Nr. 26 der Bauhütte von 1860 aus dem Oriente der persische Prinz Mirza Ho Gla im J. 1859 bei seiner Aufnahme in die (englische) Oriental-Lodge seinen Aufnahmseid nicht auf die Bibel, sondern auf den Koran als sein heiliges Buch abgelegt hat. Der aufzunehmende Maurer sollte doch unbedingt seinen Eid auf das heilige der Maurer ablegen, sonst wird er eben kein Maurer,

sein. Und wird Keiner den Andern, noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkennet den Herrn!, sondern sie sollen mich alle erkennen, klein und gross, spricht der Herr.“ Dass die Bibel kein ursprüngliches Licht der Maurerei sei und erst später in dieselbe aufgenommen, aber in seiner gerechten Würdigung und Erkenntniss nunmehr zum grössten der drei grossen Lichter gemacht worden sei, versteht sich leicht und folgt mit Nothwendigkeit aus der Geschichte der Maurerei, der Bauleute und ihrer Verbindungen, der Baukunst, welche über Christus und die christlichen Zeiten hinaufreicht. Johannes der Täufer und Christus mit ihren erhabenen und grossen Lehren, die Bibel als das Buch der Bücher und des Lebens sind zwar dermalen und in Folge einer stetigen Fortentwickelung wesentliche und untrennbare Bestandtheile der Maurerei, aber dennoch keine anfängliche, so wenig das Christenthum überhaupt das anfängliche und ursprüngliche Eigenthum der heidnischen Völker und besonders der Germanen war. Erst im Mittelalter ist die Maurerei, sind die Bauleute, ist selbst die Baukunst christlich geworden, weshalb auch alle maurerischen christlichen Symbole erst in und nach dieser Zeit entstanden sein können. Nachdem aber im Verlaufe ihrer Geschichte und der allgemeinen Welt- und Menschengeschichte, unter dem umgestaltenden Einflusse der Zeiten und der Jahrhunderte die Maurerei einmal christlich in dem oben berührten Sinne geworden ist, muss sie es auch wirklich sein und bleiben und stets mehr werden, wenn sie anders in der Gegenwart und Zukunft sein und werden will, was sie nach ihrer innersten Natur, nach ihrem Wesen und nach ihren Zwecken sein soll. Es erscheint uns daher völlig unmaurerisch, ungeschichtlich und dem grossen und wahren Geiste der Gegenwart, der gegenwärtigen eigentlichen Menschheit widersprechend, wenn nach einer Correspondenz in Nr. 26 der Bauhütte von 1860 aus dem Oriente der persische Prinz Mirza Ho Gla im J. 1859 bei seiner Aufnahme in die (englische) Oriental-Lodge seinen Aufnahmseid nicht auf die Bibel, sondern auf den Koran als sein heiliges Buch abgelegt hat. Der aufzunehmende Maurer sollte doch unbedingt seinen Eid auf das heilige der Maurer ablegen, sonst wird er eben kein Maurer,

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[291/0307] sein. Und wird Keiner den Andern, noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkennet den Herrn!, sondern sie sollen mich alle erkennen, klein und gross, spricht der Herr.“ Dass die Bibel kein ursprüngliches Licht der Maurerei sei und erst später in dieselbe aufgenommen, aber in seiner gerechten Würdigung und Erkenntniss nunmehr zum grössten der drei grossen Lichter gemacht worden sei, versteht sich leicht und folgt mit Nothwendigkeit aus der Geschichte der Maurerei, der Bauleute und ihrer Verbindungen, der Baukunst, welche über Christus und die christlichen Zeiten hinaufreicht. Johannes der Täufer und Christus mit ihren erhabenen und grossen Lehren, die Bibel als das Buch der Bücher und des Lebens sind zwar dermalen und in Folge einer stetigen Fortentwickelung wesentliche und untrennbare Bestandtheile der Maurerei, aber dennoch keine anfängliche, so wenig das Christenthum überhaupt das anfängliche und ursprüngliche Eigenthum der heidnischen Völker und besonders der Germanen war. Erst im Mittelalter ist die Maurerei, sind die Bauleute, ist selbst die Baukunst christlich geworden, weshalb auch alle maurerischen christlichen Symbole erst in und nach dieser Zeit entstanden sein können. Nachdem aber im Verlaufe ihrer Geschichte und der allgemeinen Welt- und Menschengeschichte, unter dem umgestaltenden Einflusse der Zeiten und der Jahrhunderte die Maurerei einmal christlich in dem oben berührten Sinne geworden ist, muss sie es auch wirklich sein und bleiben und stets mehr werden, wenn sie anders in der Gegenwart und Zukunft sein und werden will, was sie nach ihrer innersten Natur, nach ihrem Wesen und nach ihren Zwecken sein soll. Es erscheint uns daher völlig unmaurerisch, ungeschichtlich und dem grossen und wahren Geiste der Gegenwart, der gegenwärtigen eigentlichen Menschheit widersprechend, wenn nach einer Correspondenz in Nr. 26 der Bauhütte von 1860 aus dem Oriente der persische Prinz Mirza Ho Gla im J. 1859 bei seiner Aufnahme in die (englische) Oriental-Lodge seinen Aufnahmseid nicht auf die Bibel, sondern auf den Koran als sein heiliges Buch abgelegt hat. Der aufzunehmende Maurer sollte doch unbedingt seinen Eid auf das heilige der Maurer ablegen, sonst wird er eben kein Maurer,

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/307>, abgerufen am 22.11.2024.