Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Indern , Sinesen , Pythagoräern, Druiden, Tempelherrn und in der Maurerei gebraucht. Nach der ihn immer beherrschenden Gewitteridee bringt Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 219, das ägyptisch-pythagoreische Pentalpha sogar mit dem Blitze in Verbindung und betrachtet es als ein Blitzeszeichen, worin er allerdings Grimm noch übertroffen hat. Der Drudenfuss ist unter allen und jeden Umständen und ganz unbestreitbar als mystisches Zeichen, als heiliges Zeichen älter als die Germanen und zugleich eine geometrische, eine mathematische Figur, weshalb es zunächst bei einem solchen Volke des Alterthums aufgekommen sein muss, welches die Geometrie, die Mathematik betrieb und als Wissenschaft besass. Nach dem ganzen Gange der Bildung der alten Welt waren dieses Volk am wahrscheinlichsten die Chaldäer, oder doch die Aegypter und die Sinesen, wenn die Aegypter und Sinesen nicht die Schüler der Chaldäer gewesen sind. Jedenfalls kam sodann das Pentalpha von den Aegyptern durch Vermittelung des Pythagoras an die Griechen und Römer und von ihnen wieder an die Kelten, welche es in ihren frühern Sitzen an der Donau den Germanen und besonders den Baiwaren entweder zurückliessen oder später in anderer Weise übertrugen. Dabei bleibt das Pentalpha, was es ist und stets sein wird, eine geometrische oder mathematische Figur, ein Fünfeck, und muss nicht zum Bilde zweier Gänse- oder Schwanenfüsse oder gar des Blitzes gemacht werden, was es wenigstens bei den Sinesen und Indern, - bei den Aegyptern, Griechen und Römern nicht sein kann, weil sie von den schönen Gänsen und Schwänen oder von den Gänse- und Schwanjungfrauen nichts wissen. Dazu kommt, dass es doch kaum begreiflich wäre, dass man gegen die Nacht der Druden sich hätte dadurch schützen wollen, dass man ihre beiden Füsse an die Thüre oder Bettlade gezeichnet; wohl aber lässt es sich erklären, dass man ein älteres heiliges Zeichen gegen die neuen Unholde und Hexen, wozu sie erst durch das Christenthum bei den Germanen gemacht wurden und somit als solche kaum über das siebente oder auch sechste Jahrhundert hinaufreichen werden, als Schutzmittel, als Zauber angewandt habe. Thraudhr heisst allerdings Jungfrau; allein Indern , Sinesen , Pythagoräern, Druiden, Tempelherrn und in der Maurerei gebraucht. Nach der ihn immer beherrschenden Gewitteridee bringt Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 219, das ägyptisch-pythagoreische Pentalpha sogar mit dem Blitze in Verbindung und betrachtet es als ein Blitzeszeichen, worin er allerdings Grimm noch übertroffen hat. Der Drudenfuss ist unter allen und jeden Umständen und ganz unbestreitbar als mystisches Zeichen, als heiliges Zeichen älter als die Germanen und zugleich eine geometrische, eine mathematische Figur, weshalb es zunächst bei einem solchen Volke des Alterthums aufgekommen sein muss, welches die Geometrie, die Mathematik betrieb und als Wissenschaft besass. Nach dem ganzen Gange der Bildung der alten Welt waren dieses Volk am wahrscheinlichsten die Chaldäer, oder doch die Aegypter und die Sinesen, wenn die Aegypter und Sinesen nicht die Schüler der Chaldäer gewesen sind. Jedenfalls kam sodann das Pentalpha von den Aegyptern durch Vermittelung des Pythagoras an die Griechen und Römer und von ihnen wieder an die Kelten, welche es in ihren frühern Sitzen an der Donau den Germanen und besonders den Baiwaren entweder zurückliessen oder später in anderer Weise übertrugen. Dabei bleibt das Pentalpha, was es ist und stets sein wird, eine geometrische oder mathematische Figur, ein Fünfeck, und muss nicht zum Bilde zweier Gänse- oder Schwanenfüsse oder gar des Blitzes gemacht werden, was es wenigstens bei den Sinesen und Indern, – bei den Aegyptern, Griechen und Römern nicht sein kann, weil sie von den schönen Gänsen und Schwänen oder von den Gänse- und Schwanjungfrauen nichts wissen. Dazu kommt, dass es doch kaum begreiflich wäre, dass man gegen die Nacht der Druden sich hätte dadurch schützen wollen, dass man ihre beiden Füsse an die Thüre oder Bettlade gezeichnet; wohl aber lässt es sich erklären, dass man ein älteres heiliges Zeichen gegen die neuen Unholde und Hexen, wozu sie erst durch das Christenthum bei den Germanen gemacht wurden und somit als solche kaum über das siebente oder auch sechste Jahrhundert hinaufreichen werden, als Schutzmittel, als Zauber angewandt habe. Thrûdhr heisst allerdings Jungfrau; allein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0434" n="418"/> Indern , Sinesen , Pythagoräern, Druiden, Tempelherrn und in der Maurerei gebraucht. Nach der ihn immer beherrschenden Gewitteridee bringt Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 219, das ägyptisch-pythagoreische Pentalpha sogar mit dem Blitze in Verbindung und betrachtet es als ein Blitzeszeichen, worin er allerdings Grimm noch übertroffen hat. Der Drudenfuss ist unter allen und jeden Umständen und ganz unbestreitbar als mystisches Zeichen, als heiliges Zeichen älter als die Germanen und zugleich eine geometrische, eine mathematische Figur, weshalb es zunächst bei einem solchen Volke des Alterthums aufgekommen sein muss, welches die Geometrie, die Mathematik betrieb und als Wissenschaft besass. Nach dem ganzen Gange der Bildung der alten Welt waren dieses Volk am wahrscheinlichsten die Chaldäer, oder doch die Aegypter und die Sinesen, wenn die Aegypter und Sinesen nicht die Schüler der Chaldäer gewesen sind. Jedenfalls kam sodann das Pentalpha von den Aegyptern durch Vermittelung des Pythagoras an die Griechen und Römer und von ihnen wieder an die Kelten, welche es in ihren frühern Sitzen an der Donau den Germanen und besonders den Baiwaren entweder zurückliessen oder später in anderer Weise übertrugen. Dabei bleibt das Pentalpha, was es ist und stets sein wird, eine geometrische oder mathematische Figur, ein Fünfeck, und muss nicht zum Bilde zweier Gänse- oder Schwanenfüsse oder gar des Blitzes gemacht werden, was es wenigstens bei den Sinesen und Indern, – bei den Aegyptern, Griechen und Römern nicht sein kann, weil sie von den schönen Gänsen und Schwänen oder von den Gänse- und Schwanjungfrauen nichts wissen. Dazu kommt, dass es doch kaum begreiflich wäre, dass man gegen die Nacht der Druden sich hätte dadurch schützen wollen, dass man ihre beiden Füsse an die Thüre oder Bettlade gezeichnet; wohl aber lässt es sich erklären, dass man ein älteres heiliges Zeichen gegen die neuen Unholde und Hexen, wozu sie erst durch das Christenthum bei den Germanen gemacht wurden und somit als solche kaum über das siebente oder auch sechste Jahrhundert hinaufreichen werden, als Schutzmittel, als Zauber angewandt habe. Thrûdhr heisst allerdings Jungfrau; allein </p> </div> </body> </text> </TEI> [418/0434]
Indern , Sinesen , Pythagoräern, Druiden, Tempelherrn und in der Maurerei gebraucht. Nach der ihn immer beherrschenden Gewitteridee bringt Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 219, das ägyptisch-pythagoreische Pentalpha sogar mit dem Blitze in Verbindung und betrachtet es als ein Blitzeszeichen, worin er allerdings Grimm noch übertroffen hat. Der Drudenfuss ist unter allen und jeden Umständen und ganz unbestreitbar als mystisches Zeichen, als heiliges Zeichen älter als die Germanen und zugleich eine geometrische, eine mathematische Figur, weshalb es zunächst bei einem solchen Volke des Alterthums aufgekommen sein muss, welches die Geometrie, die Mathematik betrieb und als Wissenschaft besass. Nach dem ganzen Gange der Bildung der alten Welt waren dieses Volk am wahrscheinlichsten die Chaldäer, oder doch die Aegypter und die Sinesen, wenn die Aegypter und Sinesen nicht die Schüler der Chaldäer gewesen sind. Jedenfalls kam sodann das Pentalpha von den Aegyptern durch Vermittelung des Pythagoras an die Griechen und Römer und von ihnen wieder an die Kelten, welche es in ihren frühern Sitzen an der Donau den Germanen und besonders den Baiwaren entweder zurückliessen oder später in anderer Weise übertrugen. Dabei bleibt das Pentalpha, was es ist und stets sein wird, eine geometrische oder mathematische Figur, ein Fünfeck, und muss nicht zum Bilde zweier Gänse- oder Schwanenfüsse oder gar des Blitzes gemacht werden, was es wenigstens bei den Sinesen und Indern, – bei den Aegyptern, Griechen und Römern nicht sein kann, weil sie von den schönen Gänsen und Schwänen oder von den Gänse- und Schwanjungfrauen nichts wissen. Dazu kommt, dass es doch kaum begreiflich wäre, dass man gegen die Nacht der Druden sich hätte dadurch schützen wollen, dass man ihre beiden Füsse an die Thüre oder Bettlade gezeichnet; wohl aber lässt es sich erklären, dass man ein älteres heiliges Zeichen gegen die neuen Unholde und Hexen, wozu sie erst durch das Christenthum bei den Germanen gemacht wurden und somit als solche kaum über das siebente oder auch sechste Jahrhundert hinaufreichen werden, als Schutzmittel, als Zauber angewandt habe. Thrûdhr heisst allerdings Jungfrau; allein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |