Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.selbst besonders den französischen und deutschen Bauleuten und Steinmetzen überliefert worden. 1) Was den Maurerlehrling der Schritt im rechten Winkel lehrt, spricht Horaz in den schönen Worten aus: "Est modus in rebus, sunt certi denique fines, quos ultra citraque nequit consistere rectum; es gibt ein Mass in allen Dingen, es gibt bestimmte Grenzen, von welchen entfernt oder über welche hinaus das Rechte nicht bestehen kann." - Verwandt hiemit ist der Ausspruch in dem Prediger Salomo 8, 6: "Denn alle Dinge wollen eine gelegene Zeit und Weise haben," d. h. die Weisheit besteht darin, in jeder Sache das rechte Mass und die rechte Zeit zu treffen. Das maurerische Wandeln im rechten Winkel, nach dem Winkelmasse, ist dem chinesischen Confucius, Konfu-tse, welcher aus königlichem Geschlechte stammte und nach Wernike, Geschichte des Alterthums, 2te Auflage, Berlin 1858, S. 15 von 551-478 v. Chr. lebte, - von Hegel, Geschichte der Philosophie, Bd. I., S. 138 (Berlin 1840), aber einfach 500 Jahre v. Chr. gesetzt wird, das Einhalten der festen und rechten Mitte. Der Geist des Himmels, der der Erde und der des Menschen bilden die göttliche Dreiheit der Chinesen. Himmel und Erde werden von Confucius Vater und Mutter aller Dinge genannt; in der Mitte aber zwischen Himmel und Erde, oder als Mittelpunkt des Lebens Beider, steht der Geist des Menschengeschlechts, oder das Urbild der Menschheit, welchem der einzelne Mensch in seinem Leben auf Erden nachzustreben habe, um den weisen und heiligen Fürsten der Vorzeit und jenem grossen Heiligen, der am Ende der Tage erwartet wird, ähnlich zu werden. In dem Dschung-yung wird der sittliche und heilige Mensch in den Mittelpunkt des Lebens versetzt, als in seiner errungenen Weisheit, in seiner selbstbewussten Tugend zum Träger des Weltalls verklärt. Der Himmel, heisst es, bestimmt die eigenthümliche Wesenheit jedes Besonderen; aus Dem, was derselben entspricht und damit übereinstimmt, ergibt sich das Gesetz und aus der Feststellung des Gesetzes die Lehre. Das Gesetz, worauf die Lehre beruht, stammt 1) Vergl. auch Krause, Kunsturkunden, I. 2. S. 420 ff.
selbst besonders den französischen und deutschen Bauleuten und Steinmetzen überliefert worden. 1) Was den Maurerlehrling der Schritt im rechten Winkel lehrt, spricht Horaz in den schönen Worten aus: „Est modus in rebus, sunt certi denique fines, quos ultra citraque nequit consistere rectum; es gibt ein Mass in allen Dingen, es gibt bestimmte Grenzen, von welchen entfernt oder über welche hinaus das Rechte nicht bestehen kann.“ – Verwandt hiemit ist der Ausspruch in dem Prediger Salomo 8, 6: „Denn alle Dinge wollen eine gelegene Zeit und Weise haben,“ d. h. die Weisheit besteht darin, in jeder Sache das rechte Mass und die rechte Zeit zu treffen. Das maurerische Wandeln im rechten Winkel, nach dem Winkelmasse, ist dem chinesischen Confucius, Konfu-tse, welcher aus königlichem Geschlechte stammte und nach Wernike, Geschichte des Alterthums, 2te Auflage, Berlin 1858, S. 15 von 551-478 v. Chr. lebte, – von Hegel, Geschichte der Philosophie, Bd. I., S. 138 (Berlin 1840), aber einfach 500 Jahre v. Chr. gesetzt wird, das Einhalten der festen und rechten Mitte. Der Geist des Himmels, der der Erde und der des Menschen bilden die göttliche Dreiheit der Chinesen. Himmel und Erde werden von Confucius Vater und Mutter aller Dinge genannt; in der Mitte aber zwischen Himmel und Erde, oder als Mittelpunkt des Lebens Beider, steht der Geist des Menschengeschlechts, oder das Urbild der Menschheit, welchem der einzelne Mensch in seinem Leben auf Erden nachzustreben habe, um den weisen und heiligen Fürsten der Vorzeit und jenem grossen Heiligen, der am Ende der Tage erwartet wird, ähnlich zu werden. In dem Dschung-yung wird der sittliche und heilige Mensch in den Mittelpunkt des Lebens versetzt, als in seiner errungenen Weisheit, in seiner selbstbewussten Tugend zum Träger des Weltalls verklärt. Der Himmel, heisst es, bestimmt die eigenthümliche Wesenheit jedes Besonderen; aus Dem, was derselben entspricht und damit übereinstimmt, ergibt sich das Gesetz und aus der Feststellung des Gesetzes die Lehre. Das Gesetz, worauf die Lehre beruht, stammt 1) Vergl. auch Krause, Kunsturkunden, I. 2. S. 420 ff.
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selbst besonders den französischen und deutschen Bauleuten und Steinmetzen überliefert worden. 1)
Was den Maurerlehrling der Schritt im rechten Winkel lehrt, spricht Horaz in den schönen Worten aus: „Est modus in rebus, sunt certi denique fines, quos ultra citraque nequit consistere rectum; es gibt ein Mass in allen Dingen, es gibt bestimmte Grenzen, von welchen entfernt oder über welche hinaus das Rechte nicht bestehen kann.“ – Verwandt hiemit ist der Ausspruch in dem Prediger Salomo 8, 6: „Denn alle Dinge wollen eine gelegene Zeit und Weise haben,“ d. h. die Weisheit besteht darin, in jeder Sache das rechte Mass und die rechte Zeit zu treffen. Das maurerische Wandeln im rechten Winkel, nach dem Winkelmasse, ist dem chinesischen Confucius, Konfu-tse, welcher aus königlichem Geschlechte stammte und nach Wernike, Geschichte des Alterthums, 2te Auflage, Berlin 1858, S. 15 von 551-478 v. Chr. lebte, – von Hegel, Geschichte der Philosophie, Bd. I., S. 138 (Berlin 1840), aber einfach 500 Jahre v. Chr. gesetzt wird, das Einhalten der festen und rechten Mitte. Der Geist des Himmels, der der Erde und der des Menschen bilden die göttliche Dreiheit der Chinesen. Himmel und Erde werden von Confucius Vater und Mutter aller Dinge genannt; in der Mitte aber zwischen Himmel und Erde, oder als Mittelpunkt des Lebens Beider, steht der Geist des Menschengeschlechts, oder das Urbild der Menschheit, welchem der einzelne Mensch in seinem Leben auf Erden nachzustreben habe, um den weisen und heiligen Fürsten der Vorzeit und jenem grossen Heiligen, der am Ende der Tage erwartet wird, ähnlich zu werden. In dem Dschung-yung wird der sittliche und heilige Mensch in den Mittelpunkt des Lebens versetzt, als in seiner errungenen Weisheit, in seiner selbstbewussten Tugend zum Träger des Weltalls verklärt. Der Himmel, heisst es, bestimmt die eigenthümliche Wesenheit jedes Besonderen; aus Dem, was derselben entspricht und damit übereinstimmt, ergibt sich das Gesetz und aus der Feststellung des Gesetzes die Lehre. Das Gesetz, worauf die Lehre beruht, stammt
1) Vergl. auch Krause, Kunsturkunden, I. 2. S. 420 ff.
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