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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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Mütze getragen habe.1) Das eherne Meer, weiches von zwölf ehernen Stieren, je drei nach einer verschiedenen Himmelsgegend gerichtet, getragen wurde und vermuthlich oder nach der jüdischen Tradition mit zwölf Krahnen für die Waschungen der zwölf dienstthuenden Priester versehen war, war indessen zunächst und wesentlich nur ein Waschbecken für die Priester, um sich die Hände und Füsse waschen zu können, da sie zur Handlung des Opfers reine Hände bringen und in die Wohnung Jehovas nur mit reinen Füssen gehen sollten. Es darf als ein ziemlich allgemeiner symbolischer Gebrauch des Alterthums angesehen werden, dass man vor dem Beginne des Gottesdienstes, ehe man sich dem Tempel und Altare Gottes nahen durfte, sich mit Wasser reinigen musste. Bei jedem Tempel in Indien befindet sich daher ein zu diesem Zwecke bestimmter Teich (teirtha) und jedem Gebet geht eine Waschung vorher, die jedoch bisweilen nur auf den Mund beschränkt wird. Auch die in die eleusinischen Geheimnisse Aufzunehmenden mussten sich beim Eingange des Tempels, das Haupt mit Myrthen umkränzt, ihre Hände mit geweihtem Wasser waschen, d. h. sich geistig reinigen, weshalb ihnen auch öffentlich zugerufen wurde, dass sie sich den Mysterien mit reinen Händen, reiner Seele und reiner griechischer Mundart zu nähern hätten.2) Nach Hesychius erscheint in den Eleusinien ein eigener Hydranos, der bei den Waschungen und Reinigungen der Eingeweihten zu thun hatte (Vergl. Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 341). Die in die kleinen Eleusinien Einzuweihenden scheinen zur Reinigung sich haben in dem Ilissus bei Athen baden zu müssen (Schoemann, a. a. O., II. S. 343), so dass also diese eleusinische Weihe ganz eine johanneische Flusstaufe war. Ebenso mussten die in die grossen Eleusinien Einzuweihenden sich im Meerwasser baden und reinigen (Schoemann, II. S. 344). Aehnlich verhält es sich mit den Reinigungen bei den Mysterien zu Andania (Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 51). Der Aufnahme in die geistlichen Orden des Mittelalters,

1) Baehr, a. a. O., S. 231.
2) Lenning, Encyklopädie, unter Eleusinien.

Mütze getragen habe.1) Das eherne Meer, weiches von zwölf ehernen Stieren, je drei nach einer verschiedenen Himmelsgegend gerichtet, getragen wurde und vermuthlich oder nach der jüdischen Tradition mit zwölf Krahnen für die Waschungen der zwölf dienstthuenden Priester versehen war, war indessen zunächst und wesentlich nur ein Waschbecken für die Priester, um sich die Hände und Füsse waschen zu können, da sie zur Handlung des Opfers reine Hände bringen und in die Wohnung Jehovas nur mit reinen Füssen gehen sollten. Es darf als ein ziemlich allgemeiner symbolischer Gebrauch des Alterthums angesehen werden, dass man vor dem Beginne des Gottesdienstes, ehe man sich dem Tempel und Altare Gottes nahen durfte, sich mit Wasser reinigen musste. Bei jedem Tempel in Indien befindet sich daher ein zu diesem Zwecke bestimmter Teich (tîrtha) und jedem Gebet geht eine Waschung vorher, die jedoch bisweilen nur auf den Mund beschränkt wird. Auch die in die eleusinischen Geheimnisse Aufzunehmenden mussten sich beim Eingange des Tempels, das Haupt mit Myrthen umkränzt, ihre Hände mit geweihtem Wasser waschen, d. h. sich geistig reinigen, weshalb ihnen auch öffentlich zugerufen wurde, dass sie sich den Mysterien mit reinen Händen, reiner Seele und reiner griechischer Mundart zu nähern hätten.2) Nach Hesychius erscheint in den Eleusinien ein eigener Hydranos, der bei den Waschungen und Reinigungen der Eingeweihten zu thun hatte (Vergl. Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 341). Die in die kleinen Eleusinien Einzuweihenden scheinen zur Reinigung sich haben in dem Ilissus bei Athen baden zu müssen (Schoemann, a. a. O., II. S. 343), so dass also diese eleusinische Weihe ganz eine johanneische Flusstaufe war. Ebenso mussten die in die grossen Eleusinien Einzuweihenden sich im Meerwasser baden und reinigen (Schoemann, II. S. 344). Aehnlich verhält es sich mit den Reinigungen bei den Mysterien zu Andania (Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 51). Der Aufnahme in die geistlichen Orden des Mittelalters,

1) Baehr, a. a. O., S. 231.
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 sich die Hände und Füsse waschen zu können, da sie zur Handlung des Opfers reine Hände bringen und
 in die Wohnung Jehovas nur mit reinen Füssen gehen sollten. Es darf als ein ziemlich allgemeiner
 symbolischer Gebrauch des Alterthums angesehen werden, dass man vor dem Beginne des Gottesdienstes,
 ehe man sich dem Tempel und Altare Gottes nahen durfte, sich mit Wasser reinigen musste. Bei jedem
 Tempel in Indien befindet sich daher ein zu diesem Zwecke bestimmter Teich (tîrtha) und jedem Gebet
 geht eine Waschung vorher, die jedoch bisweilen nur auf den Mund beschränkt wird. Auch die in die
 eleusinischen Geheimnisse Aufzunehmenden mussten sich beim Eingange des Tempels, das Haupt mit
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 haben in dem Ilissus bei Athen baden zu müssen (Schoemann, a. a. O., II. S. 343), so dass also diese
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[455/0471] Mütze getragen habe. 1) Das eherne Meer, weiches von zwölf ehernen Stieren, je drei nach einer verschiedenen Himmelsgegend gerichtet, getragen wurde und vermuthlich oder nach der jüdischen Tradition mit zwölf Krahnen für die Waschungen der zwölf dienstthuenden Priester versehen war, war indessen zunächst und wesentlich nur ein Waschbecken für die Priester, um sich die Hände und Füsse waschen zu können, da sie zur Handlung des Opfers reine Hände bringen und in die Wohnung Jehovas nur mit reinen Füssen gehen sollten. Es darf als ein ziemlich allgemeiner symbolischer Gebrauch des Alterthums angesehen werden, dass man vor dem Beginne des Gottesdienstes, ehe man sich dem Tempel und Altare Gottes nahen durfte, sich mit Wasser reinigen musste. Bei jedem Tempel in Indien befindet sich daher ein zu diesem Zwecke bestimmter Teich (tîrtha) und jedem Gebet geht eine Waschung vorher, die jedoch bisweilen nur auf den Mund beschränkt wird. Auch die in die eleusinischen Geheimnisse Aufzunehmenden mussten sich beim Eingange des Tempels, das Haupt mit Myrthen umkränzt, ihre Hände mit geweihtem Wasser waschen, d. h. sich geistig reinigen, weshalb ihnen auch öffentlich zugerufen wurde, dass sie sich den Mysterien mit reinen Händen, reiner Seele und reiner griechischer Mundart zu nähern hätten. 2) Nach Hesychius erscheint in den Eleusinien ein eigener Hydranos, der bei den Waschungen und Reinigungen der Eingeweihten zu thun hatte (Vergl. Schoemann, griech. Alterthümer, II. S. 341). Die in die kleinen Eleusinien Einzuweihenden scheinen zur Reinigung sich haben in dem Ilissus bei Athen baden zu müssen (Schoemann, a. a. O., II. S. 343), so dass also diese eleusinische Weihe ganz eine johanneische Flusstaufe war. Ebenso mussten die in die grossen Eleusinien Einzuweihenden sich im Meerwasser baden und reinigen (Schoemann, II. S. 344). Aehnlich verhält es sich mit den Reinigungen bei den Mysterien zu Andania (Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 51). Der Aufnahme in die geistlichen Orden des Mittelalters, 1) Baehr, a. a. O., S. 231. 2) Lenning, Encyklopädie, unter Eleusinien.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/471>, abgerufen am 22.11.2024.