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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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seine Theile zu zerlegen oder in seinem Verschmelzungsgange geschichtlich zu verfolgen, möchte sich vielleicht die Sache also verhalten: Bei den Römern standen die verschiedenen Handwerke in einer genauen Verbindung mit dem religiösen Cultus und die Gesellenweihe war wesentlich eine Reinigungsweihe verbunden mit Opfern und Opfermalen; durch das Aufkommen des Christenthums im römischen Reiche wurde der religiöse Charakter an sich nicht geändert, sondern blos im christlichen Sinne umgestaltet. Als die christlichen Mönche und Geistlichen den Germanen das Christenthum und die Handwerke, die Handwerksverfassungen, die Handwerksbruderscbaften brachten, knüpften sie diese an die Kriegsgebräuche der wandernden und kriegerischen Germanen, an die uralte und allgemeine Sitte der germanischen Wehrhaftmachung, Freimachung. Das religiöse Gewand behielten die Handwerke, die Gilden und theilweise die Zünfte, so lange sie sich an die Kirche anlehnten oder von Mönchen und Geistlichen geleitet waren; sie legten das Gewand als ein blos kirchliches und priesterliches ab und verbürgerlichten es, zogen es in das blos Komische, sobald sie unabhängige und rein bürgerliche oder städtische Genossenschaften, Zünfte geworden waren. Möglich ist es dabei auch, doch wegen des Mangels an festen Wohnsitzen und an eigentlich städtischer Verfassung nicht wahrscheinlich, dass schon einzelne Handwerke, z. B. die Töpfer, die Schmiede, die Weber, vor den christlich-germanischen Zeiten eine bruder- oder genossenschaftliche Verbindung, mit einer Kasse zu gemeinnützigen Zwecken und :mit mehrmaligen gemeinsamen Jahresfesten oder Schmäusen, eine Gilde bildeten, wie dieses Schade, a. a. O.; S. 313 ff. glaubt annehmen zu sollen.

Was die Studentenweihen, die Fuchstaufe, die sogenannte Deposition oder das Abstossen und Abhauen der Hörner (cornuum depositio) des angekommenen Neulings oder Fuchses (Beani d. i. Bec jaune, Gelbschnabel) auf den deutschen Universitäten angeht, wovon Schade, a. a. O. S. 315 ff. handelt, ist sehr beachtenswerth, dass schon im 4. Jahrhundert unter den Studenten zu Athen förmliche Landsmannschaften [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] bestanden, mit einem Vorsteher oder Senior [fremdsprachliches Material] und mit einem

seine Theile zu zerlegen oder in seinem Verschmelzungsgange geschichtlich zu verfolgen, möchte sich vielleicht die Sache also verhalten: Bei den Römern standen die verschiedenen Handwerke in einer genauen Verbindung mit dem religiösen Cultus und die Gesellenweihe war wesentlich eine Reinigungsweihe verbunden mit Opfern und Opfermalen; durch das Aufkommen des Christenthums im römischen Reiche wurde der religiöse Charakter an sich nicht geändert, sondern blos im christlichen Sinne umgestaltet. Als die christlichen Mönche und Geistlichen den Germanen das Christenthum und die Handwerke, die Handwerksverfassungen, die Handwerksbruderscbaften brachten, knüpften sie diese an die Kriegsgebräuche der wandernden und kriegerischen Germanen, an die uralte und allgemeine Sitte der germanischen Wehrhaftmachung, Freimachung. Das religiöse Gewand behielten die Handwerke, die Gilden und theilweise die Zünfte, so lange sie sich an die Kirche anlehnten oder von Mönchen und Geistlichen geleitet waren; sie legten das Gewand als ein blos kirchliches und priesterliches ab und verbürgerlichten es, zogen es in das blos Komische, sobald sie unabhängige und rein bürgerliche oder städtische Genossenschaften, Zünfte geworden waren. Möglich ist es dabei auch, doch wegen des Mangels an festen Wohnsitzen und an eigentlich städtischer Verfassung nicht wahrscheinlich, dass schon einzelne Handwerke, z. B. die Töpfer, die Schmiede, die Weber, vor den christlich-germanischen Zeiten eine bruder- oder genossenschaftliche Verbindung, mit einer Kasse zu gemeinnützigen Zwecken und :mit mehrmaligen gemeinsamen Jahresfesten oder Schmäusen, eine Gilde bildeten, wie dieses Schade, a. a. O.; S. 313 ff. glaubt annehmen zu sollen.

Was die Studentenweihen, die Fuchstaufe, die sogenannte Deposition oder das Abstossen und Abhauen der Hörner (cornuum depositio) des angekommenen Neulings oder Fuchses (Beani d. i. Bec jaune, Gelbschnabel) auf den deutschen Universitäten angeht, wovon Schade, a. a. O. S. 315 ff. handelt, ist sehr beachtenswerth, dass schon im 4. Jahrhundert unter den Studenten zu Athen förmliche Landsmannschaften [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] bestanden, mit einem Vorsteher oder Senior [fremdsprachliches Material] und mit einem

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 und die Gesellenweihe war wesentlich eine Reinigungsweihe verbunden mit Opfern und Opfermalen; durch
 das Aufkommen des Christenthums im römischen Reiche wurde der religiöse Charakter an sich nicht
 geändert, sondern blos im christlichen Sinne umgestaltet. Als die christlichen Mönche und
 Geistlichen den Germanen das Christenthum und die Handwerke, die Handwerksverfassungen, die
 Handwerksbruderscbaften brachten, knüpften sie diese an die Kriegsgebräuche der wandernden und
 kriegerischen Germanen, an die uralte und allgemeine Sitte der germanischen Wehrhaftmachung,
 Freimachung. Das religiöse Gewand behielten die Handwerke, die Gilden und theilweise die Zünfte, so
 lange sie sich an die Kirche anlehnten oder von Mönchen und Geistlichen geleitet waren; sie legten
 das Gewand als ein blos kirchliches und priesterliches ab und verbürgerlichten es, zogen es in das
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 geworden waren. Möglich ist es dabei auch, doch wegen des Mangels an festen Wohnsitzen und an
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 Töpfer, die Schmiede, die Weber, vor den christlich-germanischen Zeiten eine bruder- oder
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[490/0506] seine Theile zu zerlegen oder in seinem Verschmelzungsgange geschichtlich zu verfolgen, möchte sich vielleicht die Sache also verhalten: Bei den Römern standen die verschiedenen Handwerke in einer genauen Verbindung mit dem religiösen Cultus und die Gesellenweihe war wesentlich eine Reinigungsweihe verbunden mit Opfern und Opfermalen; durch das Aufkommen des Christenthums im römischen Reiche wurde der religiöse Charakter an sich nicht geändert, sondern blos im christlichen Sinne umgestaltet. Als die christlichen Mönche und Geistlichen den Germanen das Christenthum und die Handwerke, die Handwerksverfassungen, die Handwerksbruderscbaften brachten, knüpften sie diese an die Kriegsgebräuche der wandernden und kriegerischen Germanen, an die uralte und allgemeine Sitte der germanischen Wehrhaftmachung, Freimachung. Das religiöse Gewand behielten die Handwerke, die Gilden und theilweise die Zünfte, so lange sie sich an die Kirche anlehnten oder von Mönchen und Geistlichen geleitet waren; sie legten das Gewand als ein blos kirchliches und priesterliches ab und verbürgerlichten es, zogen es in das blos Komische, sobald sie unabhängige und rein bürgerliche oder städtische Genossenschaften, Zünfte geworden waren. Möglich ist es dabei auch, doch wegen des Mangels an festen Wohnsitzen und an eigentlich städtischer Verfassung nicht wahrscheinlich, dass schon einzelne Handwerke, z. B. die Töpfer, die Schmiede, die Weber, vor den christlich-germanischen Zeiten eine bruder- oder genossenschaftliche Verbindung, mit einer Kasse zu gemeinnützigen Zwecken und :mit mehrmaligen gemeinsamen Jahresfesten oder Schmäusen, eine Gilde bildeten, wie dieses Schade, a. a. O.; S. 313 ff. glaubt annehmen zu sollen. Was die Studentenweihen, die Fuchstaufe, die sogenannte Deposition oder das Abstossen und Abhauen der Hörner (cornuum depositio) des angekommenen Neulings oder Fuchses (Beani d. i. Bec jaune, Gelbschnabel) auf den deutschen Universitäten angeht, wovon Schade, a. a. O. S. 315 ff. handelt, ist sehr beachtenswerth, dass schon im 4. Jahrhundert unter den Studenten zu Athen förmliche Landsmannschaften _ oder _ bestanden, mit einem Vorsteher oder Senior _ und mit einem

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/506>, abgerufen am 22.11.2024.