Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Böses, Mensch und Thier, die Religionen alle, Nacht und Tag, Tod und Leben für identisch hält.1) - Aus den Szufiten sind dann wieder im 10. Jahrhundert die "Lauteren Brüder" oder "edlen Freunde" in Basra hervorgegangen.2) Der Bund, die Loge der lautern Brüder, hatte nach Dieterici, a. a. O., S. 253 ff., vier Stufen, indem ihnen die Vierzahl, vielleicht im Hinblick auf die vier Elemente, als eine symbolische galt. Auch die Latomia, Bd. XVII. S. 3 ff., bespricht die arabischen Freimaurer. Die heutigen ägyptischen Freimaurer sind die Derwische, Schech, d. i. Meister, oder Murebid, d. h. Geweihter, genannt. Unter allen diesen mystischen und maurerischen muhammedanischen Geheimbünden sind die ansprechendste und schönste Erscheinung die lautern Brüder von Basra, da dieselben das Mönchsthum abstreiften und die Wissenschaften pflegten, indem sie eine Art Encyklopädie aller damaligen Wissenschaften in 51, bei Dieterici, S. 221 ff., aufgezählten Traktaten herausgaben. Die Abhandlungen der lautern Brüder zerfallen gleichfalls in vier Theile, von denen der erste die philosophischen Uebungswissenschaften enthält, der zweite die körperliche Naturwelt, der dritte die vernünftige Seele und der vierte das göttliche Gesetz behandelt. Die Maurer könnten Vieles von den "edlen Freunden" (der Wissenschaft) lernen und annehmen. Bekanntlich war Basra oder Bassora, welches der Khalife Omar im J. 656 erbaute und das noch jetzt 60,000 Einwohner zählt, ein Sitz der arabischen Wissenschaften. Als Probe szufitischer Mystik diene: I. aus dem Lehrgedichte Mesnewi des im J. 1252 zu Ikonium verstorbenen Dschelaleddin Rumi (des Glaubensglanzes), welches Gedicht sich in den Händen aller Sufi des Morgenlandes befindet: 1. Was die Lieb' sei, was Geliebtsein, forsche nicht,
Nimmer lernst du's, wenn's die Lieb' nicht selber spricht; Was die Sonn' sei, keiner sagt's als sie allein, Drum verlangt dich zu ihr hin, blick' stets hinein! 1) Tholuk, Blüthensammlung, S. 37 n. 38. 2) Vergl. der Bauhütte von 1859 Nro. 20; Dieterici, der Streit
zwischen Mensch und Thier, ein arabisches Märchen aus den Schriften der lautern Brüder, Leipzig S.
221 ff.
Böses, Mensch und Thier, die Religionen alle, Nacht und Tag, Tod und Leben für identisch hält.1) – Aus den Szufiten sind dann wieder im 10. Jahrhundert die „Lauteren Brüder“ oder „edlen Freunde“ in Basra hervorgegangen.2) Der Bund, die Loge der lautern Brüder, hatte nach Dieterici, a. a. O., S. 253 ff., vier Stufen, indem ihnen die Vierzahl, vielleicht im Hinblick auf die vier Elemente, als eine symbolische galt. Auch die Latomia, Bd. XVII. S. 3 ff., bespricht die arabischen Freimaurer. Die heutigen ägyptischen Freimaurer sind die Derwische, Schech, d. i. Meister, oder Murebid, d. h. Geweihter, genannt. Unter allen diesen mystischen und maurerischen muhammedanischen Geheimbünden sind die ansprechendste und schönste Erscheinung die lautern Brüder von Basra, da dieselben das Mönchsthum abstreiften und die Wissenschaften pflegten, indem sie eine Art Encyklopädie aller damaligen Wissenschaften in 51, bei Dieterici, S. 221 ff., aufgezählten Traktaten herausgaben. Die Abhandlungen der lautern Brüder zerfallen gleichfalls in vier Theile, von denen der erste die philosophischen Uebungswissenschaften enthält, der zweite die körperliche Naturwelt, der dritte die vernünftige Seele und der vierte das göttliche Gesetz behandelt. Die Maurer könnten Vieles von den „edlen Freunden“ (der Wissenschaft) lernen und annehmen. Bekanntlich war Basra oder Bassora, welches der Khalife Omar im J. 656 erbaute und das noch jetzt 60,000 Einwohner zählt, ein Sitz der arabischen Wissenschaften. Als Probe szufitischer Mystik diene: I. aus dem Lehrgedichte Mesnewi des im J. 1252 zu Ikonium verstorbenen Dschelaleddin Rumi (des Glaubensglanzes), welches Gedicht sich in den Händen aller Sufi des Morgenlandes befindet: 1. Was die Lieb’ sei, was Geliebtsein, forsche nicht,
Nimmer lernst du’s, wenn’s die Lieb’ nicht selber spricht; Was die Sonn’ sei, keiner sagt’s als sie allein, Drum verlangt dich zu ihr hin, blick’ stets hinein! 1) Tholuk, Blüthensammlung, S. 37 n. 38. 2) Vergl. der Bauhütte von 1859 Nro. 20; Dieterici, der Streit
zwischen Mensch und Thier, ein arabisches Märchen aus den Schriften der lautern Brüder, Leipzig S.
221 ff.
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Böses, Mensch und Thier, die Religionen alle, Nacht und Tag, Tod und Leben für identisch hält. 1) – Aus den Szufiten sind dann wieder im 10. Jahrhundert die „Lauteren Brüder“ oder „edlen Freunde“ in Basra hervorgegangen. 2) Der Bund, die Loge der lautern Brüder, hatte nach Dieterici, a. a. O., S. 253 ff., vier Stufen, indem ihnen die Vierzahl, vielleicht im Hinblick auf die vier Elemente, als eine symbolische galt. Auch die Latomia, Bd. XVII. S. 3 ff., bespricht die arabischen Freimaurer. Die heutigen ägyptischen Freimaurer sind die Derwische, Schech, d. i. Meister, oder Murebid, d. h. Geweihter, genannt. Unter allen diesen mystischen und maurerischen muhammedanischen Geheimbünden sind die ansprechendste und schönste Erscheinung die lautern Brüder von Basra, da dieselben das Mönchsthum abstreiften und die Wissenschaften pflegten, indem sie eine Art Encyklopädie aller damaligen Wissenschaften in 51, bei Dieterici, S. 221 ff., aufgezählten Traktaten herausgaben. Die Abhandlungen der lautern Brüder zerfallen gleichfalls in vier Theile, von denen der erste die philosophischen Uebungswissenschaften enthält, der zweite die körperliche Naturwelt, der dritte die vernünftige Seele und der vierte das göttliche Gesetz behandelt. Die Maurer könnten Vieles von den „edlen Freunden“ (der Wissenschaft) lernen und annehmen. Bekanntlich war Basra oder Bassora, welches der Khalife Omar im J. 656 erbaute und das noch jetzt 60,000 Einwohner zählt, ein Sitz der arabischen Wissenschaften.
Als Probe szufitischer Mystik diene: I. aus dem Lehrgedichte Mesnewi des im J. 1252 zu Ikonium verstorbenen Dschelaleddin Rumi (des Glaubensglanzes), welches Gedicht sich in den Händen aller Sufi des Morgenlandes befindet:
1. Was die Lieb’ sei, was Geliebtsein, forsche nicht,
Nimmer lernst du’s, wenn’s die Lieb’ nicht selber spricht;
Was die Sonn’ sei, keiner sagt’s als sie allein,
Drum verlangt dich zu ihr hin, blick’ stets hinein!
1) Tholuk, Blüthensammlung, S. 37 n. 38.
2) Vergl. der Bauhütte von 1859 Nro. 20; Dieterici, der Streit zwischen Mensch und Thier, ein arabisches Märchen aus den Schriften der lautern Brüder, Leipzig S. 221 ff.
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