Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.sten und höchsten Sinne ist nichts Anderes als das sichtbare Symbol und Bild der Schöpfung des unsichtbaren Schöpfers, des Ewigen, - das oder ein Gotteshaus, Beth'el; der Begriff dieses Gotteshauses, des Allerheiligsten, ist der beherrschende und bestimmende Grundgedanke des salomonischen Tempelbaues, der Grundcubus und das Grundquadrat, von welchem alle übrigen Theile des Gebäudes ausgehen und wohin sie wieder zurückkehren; er ist gleichsam der Mittelpunkt in dem Tempelkreise. Der 60 Ellen lange salomonische Tempel hatte dreimal die Länge des ihm zu Grunde liegenden Cubus, welche Dreizahl ohne allen Zweifel eine symbolische Beziehung hat auf Jehovah oder den Gott, der da ist, da war und da sein wird, - auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, durch welche Bedeutung der dreitheilige Tempelbau sich mit dem Symbole der beiden vor dem Tempel aufgestellt gewesenen Säulen Jakin und Boaz berühren würde. Das Heilige, somit der Tempel hatte eine nach Vornen offene, jedoch bedeckte Vorhalle von 20 Ellen Breite (nach der Breite des Hauses), 10 Ellen Tiefe und höchst bestrittener Höhe; möglicher, aber nicht wahrscheinlicher Weise ragte die Vorhalle durch ihre grössere Höhe gleich einem Thurme über den übrigen Tempelbau empor, über das Mass dieses höheren Emporragens jedoch gehen die Meinungen auseinander. Dass die Vorhalle nicht, wie Il. Chronik 3, 3 angegeben wird, die ganz unförmige Höhe von 120 Ellen gehabt habe, darüber sind die Neuern ziemlich allgemein einverstanden, Z. B. Baehr, S. 35, Keil; Hirt, Meyer, Kopp; nur Stieglitz wollte die Halle nach Art der ägyptischen Pylonen in zwei thurmähnlichen Vorbauen sich bis zur Höhe von 60 Ellen erheben lassen, welche zweimal 60 Ellen die 120 Ellen der Chronik ausmachen sollen. Kopp und Schnaase lassen die Vorhalle den Tempel gar nicht überragen. Braun, a. a. O., I. S. 404, glaubt, dass die Vorhalle, dem Uebrigen entsprechend, einige 20 Ellen hoch werden dürfte; nach Baehr vielleicht 30. Diese Vorhalle bestand nach Merz aus einer aus drei Steinschichten aufgeführten, jedenfalls vier Ellen hohen Grundmauer, auf welcher senkrechte Cedernbalken mit einem Dache von sten und höchsten Sinne ist nichts Anderes als das sichtbare Symbol und Bild der Schöpfung des unsichtbaren Schöpfers, des Ewigen, – das oder ein Gotteshaus, Bêth’el; der Begriff dieses Gotteshauses, des Allerheiligsten, ist der beherrschende und bestimmende Grundgedanke des salomonischen Tempelbaues, der Grundcubus und das Grundquadrat, von welchem alle übrigen Theile des Gebäudes ausgehen und wohin sie wieder zurückkehren; er ist gleichsam der Mittelpunkt in dem Tempelkreise. Der 60 Ellen lange salomonische Tempel hatte dreimal die Länge des ihm zu Grunde liegenden Cubus, welche Dreizahl ohne allen Zweifel eine symbolische Beziehung hat auf Jehovah oder den Gott, der da ist, da war und da sein wird, – auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, durch welche Bedeutung der dreitheilige Tempelbau sich mit dem Symbole der beiden vor dem Tempel aufgestellt gewesenen Säulen Jakin und Boaz berühren würde. Das Heilige, somit der Tempel hatte eine nach Vornen offene, jedoch bedeckte Vorhalle von 20 Ellen Breite (nach der Breite des Hauses), 10 Ellen Tiefe und höchst bestrittener Höhe; möglicher, aber nicht wahrscheinlicher Weise ragte die Vorhalle durch ihre grössere Höhe gleich einem Thurme über den übrigen Tempelbau empor, über das Mass dieses höheren Emporragens jedoch gehen die Meinungen auseinander. Dass die Vorhalle nicht, wie Il. Chronik 3, 3 angegeben wird, die ganz unförmige Höhe von 120 Ellen gehabt habe, darüber sind die Neuern ziemlich allgemein einverstanden, Z. B. Baehr, S. 35, Keil; Hirt, Meyer, Kopp; nur Stieglitz wollte die Halle nach Art der ägyptischen Pylonen in zwei thurmähnlichen Vorbauen sich bis zur Höhe von 60 Ellen erheben lassen, welche zweimal 60 Ellen die 120 Ellen der Chronik ausmachen sollen. Kopp und Schnaase lassen die Vorhalle den Tempel gar nicht überragen. Braun, a. a. O., I. S. 404, glaubt, dass die Vorhalle, dem Uebrigen entsprechend, einige 20 Ellen hoch werden dürfte; nach Baehr vielleicht 30. Diese Vorhalle bestand nach Merz aus einer aus drei Steinschichten aufgeführten, jedenfalls vier Ellen hohen Grundmauer, auf welcher senkrechte Cedernbalken mit einem Dache von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0157" n="137"/> sten und höchsten Sinne ist nichts Anderes als das sichtbare Symbol und Bild der Schöpfung des unsichtbaren Schöpfers, des Ewigen, – das oder ein Gotteshaus, Bêth’el; der Begriff dieses Gotteshauses, des Allerheiligsten, ist der beherrschende und bestimmende Grundgedanke des salomonischen Tempelbaues, der Grundcubus und das Grundquadrat, von welchem alle übrigen Theile des Gebäudes ausgehen und wohin sie wieder zurückkehren; er ist gleichsam der Mittelpunkt in dem Tempelkreise. Der 60 Ellen lange salomonische Tempel hatte dreimal die Länge des ihm zu Grunde liegenden Cubus, welche Dreizahl ohne allen Zweifel eine symbolische Beziehung hat auf Jehovah oder den Gott, der da ist, da war und da sein wird, – auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, durch welche Bedeutung der dreitheilige Tempelbau sich mit dem Symbole der beiden vor dem Tempel aufgestellt gewesenen Säulen Jakin und Boaz berühren würde. Das Heilige, somit der Tempel hatte eine nach Vornen offene, jedoch bedeckte Vorhalle von 20 Ellen Breite (nach der Breite des Hauses), 10 Ellen Tiefe und höchst bestrittener Höhe; möglicher, aber nicht wahrscheinlicher Weise ragte die Vorhalle durch ihre grössere Höhe gleich einem Thurme über den übrigen Tempelbau empor, über das Mass dieses höheren Emporragens jedoch gehen die Meinungen auseinander. Dass die Vorhalle nicht, wie Il. Chronik 3, 3 angegeben wird, die ganz unförmige Höhe von 120 Ellen gehabt habe, darüber sind die Neuern ziemlich allgemein einverstanden, Z. B. Baehr, S. 35, Keil; Hirt, Meyer, Kopp; nur Stieglitz wollte die Halle nach Art der ägyptischen Pylonen in zwei thurmähnlichen Vorbauen sich bis zur Höhe von 60 Ellen erheben lassen, welche zweimal 60 Ellen die 120 Ellen der Chronik ausmachen sollen. Kopp und Schnaase lassen die Vorhalle den Tempel gar nicht überragen. Braun, a. a. O., I. S. 404, glaubt, dass die Vorhalle, dem Uebrigen entsprechend, einige 20 Ellen hoch werden dürfte; nach Baehr vielleicht 30. Diese Vorhalle bestand nach Merz aus einer aus drei Steinschichten aufgeführten, jedenfalls vier Ellen hohen Grundmauer, auf welcher senkrechte Cedernbalken mit einem Dache von </p> </div> </body> </text> </TEI> [137/0157]
sten und höchsten Sinne ist nichts Anderes als das sichtbare Symbol und Bild der Schöpfung des unsichtbaren Schöpfers, des Ewigen, – das oder ein Gotteshaus, Bêth’el; der Begriff dieses Gotteshauses, des Allerheiligsten, ist der beherrschende und bestimmende Grundgedanke des salomonischen Tempelbaues, der Grundcubus und das Grundquadrat, von welchem alle übrigen Theile des Gebäudes ausgehen und wohin sie wieder zurückkehren; er ist gleichsam der Mittelpunkt in dem Tempelkreise. Der 60 Ellen lange salomonische Tempel hatte dreimal die Länge des ihm zu Grunde liegenden Cubus, welche Dreizahl ohne allen Zweifel eine symbolische Beziehung hat auf Jehovah oder den Gott, der da ist, da war und da sein wird, – auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, durch welche Bedeutung der dreitheilige Tempelbau sich mit dem Symbole der beiden vor dem Tempel aufgestellt gewesenen Säulen Jakin und Boaz berühren würde. Das Heilige, somit der Tempel hatte eine nach Vornen offene, jedoch bedeckte Vorhalle von 20 Ellen Breite (nach der Breite des Hauses), 10 Ellen Tiefe und höchst bestrittener Höhe; möglicher, aber nicht wahrscheinlicher Weise ragte die Vorhalle durch ihre grössere Höhe gleich einem Thurme über den übrigen Tempelbau empor, über das Mass dieses höheren Emporragens jedoch gehen die Meinungen auseinander. Dass die Vorhalle nicht, wie Il. Chronik 3, 3 angegeben wird, die ganz unförmige Höhe von 120 Ellen gehabt habe, darüber sind die Neuern ziemlich allgemein einverstanden, Z. B. Baehr, S. 35, Keil; Hirt, Meyer, Kopp; nur Stieglitz wollte die Halle nach Art der ägyptischen Pylonen in zwei thurmähnlichen Vorbauen sich bis zur Höhe von 60 Ellen erheben lassen, welche zweimal 60 Ellen die 120 Ellen der Chronik ausmachen sollen. Kopp und Schnaase lassen die Vorhalle den Tempel gar nicht überragen. Braun, a. a. O., I. S. 404, glaubt, dass die Vorhalle, dem Uebrigen entsprechend, einige 20 Ellen hoch werden dürfte; nach Baehr vielleicht 30. Diese Vorhalle bestand nach Merz aus einer aus drei Steinschichten aufgeführten, jedenfalls vier Ellen hohen Grundmauer, auf welcher senkrechte Cedernbalken mit einem Dache von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |