Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.des Tempelbaues, sondern bei den Geräthen vorkommen; dass die den Säulen beigelegte Benennung wenigstens einen symbolischen Werth voraussetzt, wie dieses auch Kugler hervorhebt; dass zwei Säulen in die Stelle gewöhnlicher Tragestützen gestellt, dem Tempel nur ein mageres, kleinliches Ansehen geben und dass, wenn dem Tempel eine Säulenzierde hätte gegeben werden sollen, eine aus mehreren Reihen Säulen bestehende Vorhalle hinzugefügt worden sein würde, wozu keineswegs die Mittel fehlten, wie ja Salomo auch in solcher Weise sein Haus hergestellt hatte; dass die Beharrlichkeit der Israeliten in ihren den Cultus betreffenden Angelegenheiten auch eine mögliche Beibehaltung der Räume an sich von der geheiligten Stiftshütte voraussetzt, und überhaupt dem neuen Tempel nur Dasjenige hinzufügen lassen mochte, was dessen Dauerhaftigkeit (massige Umfassungsmauern) oder sonstige Pracht (kostbare Ausschmückung des Innern) erhöhte, oder was ein erweiterter und vor den Einwirkungen der Witterung mehr gesicherter Cultusdienst (Umgänge, verschliessbare Vorhalle) verlangte; dass der nach dem Texte anzunehmende äussere Thürverschluss der Halle sich nur unbequem mit der Zulässigkeit von Säulen an dieser Stelle vereinbaren lässt. Diese Gründe und die schon früher gelegentlich beigebrachten sollten wohl jeden ferneren Zweifel über die Natur der Säulen als frei stehender, monumentaler ausschliessen. Schnaase meint in diesem Sinne von den Säulen: "Vielleicht waren sie nichts als gleichsam ein Triumphzeichen, das Salomo nach der Vollendung des Baues errichtete, in Erinnerung der Worte, die David zu ihm gesprochen, nachdem er ihn zum Baue des Gotteshauses ermahnt: "Sei fest und stark und richte es aus." - Auch die älteren Bibelherausgeber zweifelten mit Lundius, a. a. O., Kap. 12, nicht daran, dass die beiden Säulen vor der Halle des salomonischen Tempels gestanden seien. An den beiden Langseiten des Tempels und bei der Vorhalle beginnend, sowie an der Hinterseite des Tempels zog sich aussen ein Nebenbau von drei Stockwerken hin, des Tempelbaues, sondern bei den Geräthen vorkommen; dass die den Säulen beigelegte Benennung wenigstens einen symbolischen Werth voraussetzt, wie dieses auch Kugler hervorhebt; dass zwei Säulen in die Stelle gewöhnlicher Tragestützen gestellt, dem Tempel nur ein mageres, kleinliches Ansehen geben und dass, wenn dem Tempel eine Säulenzierde hätte gegeben werden sollen, eine aus mehreren Reihen Säulen bestehende Vorhalle hinzugefügt worden sein würde, wozu keineswegs die Mittel fehlten, wie ja Salomo auch in solcher Weise sein Haus hergestellt hatte; dass die Beharrlichkeit der Israeliten in ihren den Cultus betreffenden Angelegenheiten auch eine mögliche Beibehaltung der Räume an sich von der geheiligten Stiftshütte voraussetzt, und überhaupt dem neuen Tempel nur Dasjenige hinzufügen lassen mochte, was dessen Dauerhaftigkeit (massige Umfassungsmauern) oder sonstige Pracht (kostbare Ausschmückung des Innern) erhöhte, oder was ein erweiterter und vor den Einwirkungen der Witterung mehr gesicherter Cultusdienst (Umgänge, verschliessbare Vorhalle) verlangte; dass der nach dem Texte anzunehmende äussere Thürverschluss der Halle sich nur unbequem mit der Zulässigkeit von Säulen an dieser Stelle vereinbaren lässt. Diese Gründe und die schon früher gelegentlich beigebrachten sollten wohl jeden ferneren Zweifel über die Natur der Säulen als frei stehender, monumentaler ausschliessen. Schnaase meint in diesem Sinne von den Säulen: „Vielleicht waren sie nichts als gleichsam ein Triumphzeichen, das Salomo nach der Vollendung des Baues errichtete, in Erinnerung der Worte, die David zu ihm gesprochen, nachdem er ihn zum Baue des Gotteshauses ermahnt: „Sei fest und stark und richte es aus.“ – Auch die älteren Bibelherausgeber zweifelten mit Lundius, a. a. O., Kap. 12, nicht daran, dass die beiden Säulen vor der Halle des salomonischen Tempels gestanden seien. An den beiden Langseiten des Tempels und bei der Vorhalle beginnend, sowie an der Hinterseite des Tempels zog sich aussen ein Nebenbau von drei Stockwerken hin, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0159" n="139"/> des Tempelbaues, sondern bei den Geräthen vorkommen;</p><lb/> <p> dass die den Säulen beigelegte Benennung wenigstens einen symbolischen Werth voraussetzt, wie dieses auch Kugler hervorhebt;</p><lb/> <p> dass zwei Säulen in die Stelle gewöhnlicher Tragestützen gestellt, dem Tempel nur ein mageres, kleinliches Ansehen geben und dass, wenn dem Tempel eine Säulenzierde hätte gegeben werden sollen, eine aus mehreren Reihen Säulen bestehende Vorhalle hinzugefügt worden sein würde, wozu keineswegs die Mittel fehlten, wie ja Salomo auch in solcher Weise sein Haus hergestellt hatte;</p><lb/> <p> dass die Beharrlichkeit der Israeliten in ihren den Cultus betreffenden Angelegenheiten auch eine mögliche Beibehaltung der Räume an sich von der geheiligten Stiftshütte voraussetzt, und überhaupt dem neuen Tempel nur Dasjenige hinzufügen lassen mochte, was dessen Dauerhaftigkeit (massige Umfassungsmauern) oder sonstige Pracht (kostbare Ausschmückung des Innern) erhöhte, oder was ein erweiterter und vor den Einwirkungen der Witterung mehr gesicherter Cultusdienst (Umgänge, verschliessbare Vorhalle) verlangte;</p><lb/> <p> dass der nach dem Texte anzunehmende äussere Thürverschluss der Halle sich nur unbequem mit der Zulässigkeit von Säulen an dieser Stelle vereinbaren lässt.</p> <p> Diese Gründe und die schon früher gelegentlich beigebrachten sollten wohl jeden ferneren Zweifel über die Natur der Säulen als frei stehender, monumentaler ausschliessen. Schnaase meint in diesem Sinne von den Säulen: „Vielleicht waren sie nichts als gleichsam ein Triumphzeichen, das Salomo nach der Vollendung des Baues errichtete, in Erinnerung der Worte, die David zu ihm gesprochen, nachdem er ihn zum Baue des Gotteshauses ermahnt: „Sei <hi rendition="#g">fest</hi> und <hi rendition="#g">stark</hi> und richte es aus.“ – Auch die älteren Bibelherausgeber zweifelten mit Lundius, a. a. O., Kap. 12, nicht daran, dass die beiden Säulen <hi rendition="#g">vor</hi> der Halle des salomonischen Tempels gestanden seien.</p> <p> An den beiden Langseiten des Tempels und bei der Vorhalle beginnend, sowie an der Hinterseite des Tempels zog sich aussen ein Nebenbau von drei Stockwerken hin, </p> </div> </body> </text> </TEI> [139/0159]
des Tempelbaues, sondern bei den Geräthen vorkommen;
dass die den Säulen beigelegte Benennung wenigstens einen symbolischen Werth voraussetzt, wie dieses auch Kugler hervorhebt;
dass zwei Säulen in die Stelle gewöhnlicher Tragestützen gestellt, dem Tempel nur ein mageres, kleinliches Ansehen geben und dass, wenn dem Tempel eine Säulenzierde hätte gegeben werden sollen, eine aus mehreren Reihen Säulen bestehende Vorhalle hinzugefügt worden sein würde, wozu keineswegs die Mittel fehlten, wie ja Salomo auch in solcher Weise sein Haus hergestellt hatte;
dass die Beharrlichkeit der Israeliten in ihren den Cultus betreffenden Angelegenheiten auch eine mögliche Beibehaltung der Räume an sich von der geheiligten Stiftshütte voraussetzt, und überhaupt dem neuen Tempel nur Dasjenige hinzufügen lassen mochte, was dessen Dauerhaftigkeit (massige Umfassungsmauern) oder sonstige Pracht (kostbare Ausschmückung des Innern) erhöhte, oder was ein erweiterter und vor den Einwirkungen der Witterung mehr gesicherter Cultusdienst (Umgänge, verschliessbare Vorhalle) verlangte;
dass der nach dem Texte anzunehmende äussere Thürverschluss der Halle sich nur unbequem mit der Zulässigkeit von Säulen an dieser Stelle vereinbaren lässt.
Diese Gründe und die schon früher gelegentlich beigebrachten sollten wohl jeden ferneren Zweifel über die Natur der Säulen als frei stehender, monumentaler ausschliessen. Schnaase meint in diesem Sinne von den Säulen: „Vielleicht waren sie nichts als gleichsam ein Triumphzeichen, das Salomo nach der Vollendung des Baues errichtete, in Erinnerung der Worte, die David zu ihm gesprochen, nachdem er ihn zum Baue des Gotteshauses ermahnt: „Sei fest und stark und richte es aus.“ – Auch die älteren Bibelherausgeber zweifelten mit Lundius, a. a. O., Kap. 12, nicht daran, dass die beiden Säulen vor der Halle des salomonischen Tempels gestanden seien.
An den beiden Langseiten des Tempels und bei der Vorhalle beginnend, sowie an der Hinterseite des Tempels zog sich aussen ein Nebenbau von drei Stockwerken hin,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |