Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.Löwen und zwölf Stieren zusammen. Diese Symbolik war allerdings in dem Jehovahcultus eine fremdartige, weshalb diese Josephus Antiq. 8, 2, p. 272, auch an Salomo als eine Verirrung und als eine Verletzung des göttlichen Gesetzes tadelt, welchen Tadel Baehr, S. 235, ohne Grund wissbilligt; Josephus war darin ein berufenerer Richter als Baehr. Das zu den sämmtlichen Geräthen des Priestervorhofes verwandte Metall war das Erz als der irdische Abglanz des in dem Hause. Gottes erscheinenden Goldes.1) Die drei Hauptgeräthe des ganzen Tempels, die Bundeslade des Allerheiligsten, der Räucheraltar des Heiligen und der Brandopferaltar des Priestervorhofes standen unverkennbar schon durch ihre gleichförmige Lage oder Stellung mit einander in inniger Beziehung.2) - Auch bei den Griechen befand sich übrigens der Brandopferaltar, welcher gewöhnlich viereckt gestaltet war, vor dem Tempel mit dem Gottesbilde im Freien, jedoch innerhalb des Peribolos oder des abgegrenzten heiligen Tempelraumes. Die Brandopfer wurden bei den Griechen so dargebracht, dass das Bild der Gottheit, der sie bestimmt waren, durch die weit geöffnete Tempelpforte auf den Brandopferaltar hinblicken konnte. Im Innern des Tempels oder der Cella wurden zwar auch mitunter Altäre aufgestellt, aber auf denselben nur unblutige Spenden dargebracht. Auf einem zu Athen aufgefundenen bemalten Thongefäss ist ein Altar dargestellt, auf welchem ein Opfer zu Ehren des Zeus zu brennen scheint. Zu Athen fand Stuart, einen achteckigen Altar, der mit Blumengewinden und Stierschädeln geziert war. Einen runden Altar aus weissem Marmor, der ganz ähnlich verziert ist, fand man zu Delos. Die Abbildung dieser beiden Altäre ist bei Guhl und Koner, das Leben der Griechen und Römer nach antiken Bildwerken, Berlin 1860, S. 51 und 52, mitgetheilt. In der schon angeführten Ausgabe der "Constitutionen" von Noorthouk, S. 24 - 26, wird über die Zahl der bei dem salomonischen Tempelbaue beschäftigt gewesenen Ar- 1) Baehr, S. 227 vergl. mit S. 155 ff. 2) Baehr, S. 223 ff.
Löwen und zwölf Stieren zusammen. Diese Symbolik war allerdings in dem Jehovahcultus eine fremdartige, weshalb diese Josephus Antiq. 8, 2, p. 272, auch an Salomo als eine Verirrung und als eine Verletzung des göttlichen Gesetzes tadelt, welchen Tadel Baehr, S. 235, ohne Grund wissbilligt; Josephus war darin ein berufenerer Richter als Baehr. Das zu den sämmtlichen Geräthen des Priestervorhofes verwandte Metall war das Erz als der irdische Abglanz des in dem Hause. Gottes erscheinenden Goldes.1) Die drei Hauptgeräthe des ganzen Tempels, die Bundeslade des Allerheiligsten, der Räucheraltar des Heiligen und der Brandopferaltar des Priestervorhofes standen unverkennbar schon durch ihre gleichförmige Lage oder Stellung mit einander in inniger Beziehung.2) – Auch bei den Griechen befand sich übrigens der Brandopferaltar, welcher gewöhnlich viereckt gestaltet war, vor dem Tempel mit dem Gottesbilde im Freien, jedoch innerhalb des Peribolos oder des abgegrenzten heiligen Tempelraumes. Die Brandopfer wurden bei den Griechen so dargebracht, dass das Bild der Gottheit, der sie bestimmt waren, durch die weit geöffnete Tempelpforte auf den Brandopferaltar hinblicken konnte. Im Innern des Tempels oder der Cella wurden zwar auch mitunter Altäre aufgestellt, aber auf denselben nur unblutige Spenden dargebracht. Auf einem zu Athen aufgefundenen bemalten Thongefäss ist ein Altar dargestellt, auf welchem ein Opfer zu Ehren des Zeus zu brennen scheint. Zu Athen fand Stuart, einen achteckigen Altar, der mit Blumengewinden und Stierschädeln geziert war. Einen runden Altar aus weissem Marmor, der ganz ähnlich verziert ist, fand man zu Delos. Die Abbildung dieser beiden Altäre ist bei Guhl und Koner, das Leben der Griechen und Römer nach antiken Bildwerken, Berlin 1860, S. 51 und 52, mitgetheilt. In der schon angeführten Ausgabe der „Constitutionen“ von Noorthouk, S. 24 – 26, wird über die Zahl der bei dem salomonischen Tempelbaue beschäftigt gewesenen Ar- 1) Baehr, S. 227 vergl. mit S. 155 ff. 2) Baehr, S. 223 ff.
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Löwen und zwölf Stieren zusammen. Diese Symbolik war allerdings in dem Jehovahcultus eine fremdartige, weshalb diese Josephus Antiq. 8, 2, p. 272, auch an Salomo als eine Verirrung und als eine Verletzung des göttlichen Gesetzes tadelt, welchen Tadel Baehr, S. 235, ohne Grund wissbilligt; Josephus war darin ein berufenerer Richter als Baehr.
Das zu den sämmtlichen Geräthen des Priestervorhofes verwandte Metall war das Erz als der irdische Abglanz des in dem Hause. Gottes erscheinenden Goldes. 1) Die drei Hauptgeräthe des ganzen Tempels, die Bundeslade des Allerheiligsten, der Räucheraltar des Heiligen und der Brandopferaltar des Priestervorhofes standen unverkennbar schon durch ihre gleichförmige Lage oder Stellung mit einander in inniger Beziehung. 2) – Auch bei den Griechen befand sich übrigens der Brandopferaltar, welcher gewöhnlich viereckt gestaltet war, vor dem Tempel mit dem Gottesbilde im Freien, jedoch innerhalb des Peribolos oder des abgegrenzten heiligen Tempelraumes. Die Brandopfer wurden bei den Griechen so dargebracht, dass das Bild der Gottheit, der sie bestimmt waren, durch die weit geöffnete Tempelpforte auf den Brandopferaltar hinblicken konnte. Im Innern des Tempels oder der Cella wurden zwar auch mitunter Altäre aufgestellt, aber auf denselben nur unblutige Spenden dargebracht. Auf einem zu Athen aufgefundenen bemalten Thongefäss ist ein Altar dargestellt, auf welchem ein Opfer zu Ehren des Zeus zu brennen scheint. Zu Athen fand Stuart, einen achteckigen Altar, der mit Blumengewinden und Stierschädeln geziert war. Einen runden Altar aus weissem Marmor, der ganz ähnlich verziert ist, fand man zu Delos. Die Abbildung dieser beiden Altäre ist bei Guhl und Koner, das Leben der Griechen und Römer nach antiken Bildwerken, Berlin 1860, S. 51 und 52, mitgetheilt.
In der schon angeführten Ausgabe der „Constitutionen“ von Noorthouk, S. 24 – 26, wird über die Zahl der bei dem salomonischen Tempelbaue beschäftigt gewesenen Ar-
1) Baehr, S. 227 vergl. mit S. 155 ff.
2) Baehr, S. 223 ff.
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