Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.wesen,1) - [fremdsprachliches Material], ecclesia , d. i. nach Baehr , S. 304, Anm. "Kirche," der gemeinsame Versammlungsort der Gemeinde zur Verehrung und zur Anbetung Gottes, sowie zur Feier des liebenden Gedächtnisses seines Sohnes, - das gottesdienstliche Gemeindehaus ist. In dem jüdischen Gotteshause wohnt und thront Jehovah allein und nur in dem Vorhofe desselben versammeln sich seine Priester und sein Volk, um ihm Opfer darzubringen; das dunkele Allerheiligste, worin das Gesetz, der Bund und der Thron des Ewigen sich befindet, darf einzig der Hohepriester betreten und auch dieses nur an dem jährlichen grossen Sühne- oder Versöhnungstage, eingehüllt in eine Rauchwolke. In der Kirche versammelt sieh vor dem in dem hellsten Lichte strahlenden Altare Gottes die ganze christliche Gemeinde, um zu Gott im Himmel oben ihre gemeinsamen Gebete emporzusenden, die Lehre seines ihm zur Rechten sitzenden Sohnes zu hören und dessen Gedächtniss als des Erlösers aller Menschen und des siegreichen Ueberwinders der Sünde und des Todes zu feiern, In diesen völligen Gegensätzen des jüdischen Gotteshauses. des dunkelen und unbetretbaren jüdischen Allerheiligsten, und des christlichen lichten, der ganzen Gemeinde geöffneten Volkshauses verkündet sich zugleich der grosse Gedanke, welcher mit Christus in die Welt gekommen ist und der das Judenthum, wie noch mehr das polytheistische Heidenthum überwunden hat. Gott hat kein enges Haus auf Erden, sein jüdisches Haus mit dem Bunde darin ist gebrochen und zerstört; denn Gott wohnt allein in dem All, in dem Himmel oben, aber dieser grosse Baumeister des Weltalls, Gott im Himmel ist der liebevolle Vater aller Menschen und aller Völker, welche an ihn glauben und nach seinem Gesetze handeln und leben; nicht blos das Volk Israel, sondern die ganze Menschheit ist auserwählt, welche in und mit Gott ist. Die Menschheit in Gott, die in dem göttlichen Geiste und nach dem göttlichen Worte strebende und lebende Menschheit, - die Christenheit in der That und Wahrheit ist der einzige Tempel, welchen Gott auf Erden sich selber bauet und die Menschen mit 1) Baehr, S. 302, Anm.
wesen,1) – [fremdsprachliches Material], ecclesia , d. i. nach Baehr , S. 304, Anm. „Kirche,“ der gemeinsame Versammlungsort der Gemeinde zur Verehrung und zur Anbetung Gottes, sowie zur Feier des liebenden Gedächtnisses seines Sohnes, – das gottesdienstliche Gemeindehaus ist. In dem jüdischen Gotteshause wohnt und thront Jehovah allein und nur in dem Vorhofe desselben versammeln sich seine Priester und sein Volk, um ihm Opfer darzubringen; das dunkele Allerheiligste, worin das Gesetz, der Bund und der Thron des Ewigen sich befindet, darf einzig der Hohepriester betreten und auch dieses nur an dem jährlichen grossen Sühne- oder Versöhnungstage, eingehüllt in eine Rauchwolke. In der Kirche versammelt sieh vor dem in dem hellsten Lichte strahlenden Altare Gottes die ganze christliche Gemeinde, um zu Gott im Himmel oben ihre gemeinsamen Gebete emporzusenden, die Lehre seines ihm zur Rechten sitzenden Sohnes zu hören und dessen Gedächtniss als des Erlösers aller Menschen und des siegreichen Ueberwinders der Sünde und des Todes zu feiern, In diesen völligen Gegensätzen des jüdischen Gotteshauses. des dunkelen und unbetretbaren jüdischen Allerheiligsten, und des christlichen lichten, der ganzen Gemeinde geöffneten Volkshauses verkündet sich zugleich der grosse Gedanke, welcher mit Christus in die Welt gekommen ist und der das Judenthum, wie noch mehr das polytheistische Heidenthum überwunden hat. Gott hat kein enges Haus auf Erden, sein jüdisches Haus mit dem Bunde darin ist gebrochen und zerstört; denn Gott wohnt allein in dem All, in dem Himmel oben, aber dieser grosse Baumeister des Weltalls, Gott im Himmel ist der liebevolle Vater aller Menschen und aller Völker, welche an ihn glauben und nach seinem Gesetze handeln und leben; nicht blos das Volk Israel, sondern die ganze Menschheit ist auserwählt, welche in und mit Gott ist. Die Menschheit in Gott, die in dem göttlichen Geiste und nach dem göttlichen Worte strebende und lebende Menschheit, – die Christenheit in der That und Wahrheit ist der einzige Tempel, welchen Gott auf Erden sich selber bauet und die Menschen mit 1) Baehr, S. 302, Anm.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0197" n="177"/> wesen,<note place="foot" n="1)">Baehr, S. 302, Anm.<lb/></note> – <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>, ecclesia , d. i. nach Baehr , S. 304, Anm. „<hi rendition="#g">Kirche</hi>,“ der gemeinsame Versammlungsort der Gemeinde zur Verehrung und zur Anbetung Gottes, sowie zur Feier des liebenden Gedächtnisses seines Sohnes, – das <hi rendition="#g">gottesdienstliche Gemeindehaus </hi>ist. In dem jüdischen Gotteshause wohnt und thront Jehovah allein und nur in dem Vorhofe desselben versammeln sich seine Priester und sein Volk, um ihm Opfer darzubringen; das dunkele Allerheiligste, worin das Gesetz, der Bund und der Thron des Ewigen sich befindet, darf einzig der Hohepriester betreten und auch dieses nur an dem jährlichen grossen Sühne- oder Versöhnungstage, eingehüllt in eine Rauchwolke. In der Kirche versammelt sieh vor dem in dem hellsten Lichte strahlenden Altare Gottes die ganze christliche Gemeinde, um zu Gott im Himmel oben ihre gemeinsamen Gebete emporzusenden, die Lehre seines ihm zur Rechten sitzenden Sohnes zu hören und dessen Gedächtniss als des Erlösers aller Menschen und des siegreichen Ueberwinders der Sünde und des Todes zu feiern, In diesen völligen Gegensätzen des jüdischen Gotteshauses. des dunkelen und unbetretbaren jüdischen Allerheiligsten, und des christlichen lichten, der ganzen Gemeinde geöffneten Volkshauses verkündet sich zugleich der grosse Gedanke, welcher mit Christus in die Welt gekommen ist und der das Judenthum, wie noch mehr das polytheistische Heidenthum überwunden hat. Gott hat kein enges Haus auf Erden, sein jüdisches Haus mit dem Bunde darin ist gebrochen und zerstört; denn Gott wohnt allein in dem All, in dem Himmel oben, aber dieser grosse Baumeister des Weltalls, Gott im Himmel ist der liebevolle Vater aller Menschen und aller Völker, welche an ihn glauben und nach seinem Gesetze handeln und leben; nicht blos das Volk Israel, sondern die ganze Menschheit ist auserwählt, welche in und mit Gott ist. Die Menschheit in Gott, die in dem göttlichen Geiste und nach dem göttlichen Worte strebende und lebende Menschheit, – die Christenheit in der That und Wahrheit ist der einzige Tempel, welchen Gott auf Erden sich selber bauet und die Menschen mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [177/0197]
wesen, 1) – _ , ecclesia , d. i. nach Baehr , S. 304, Anm. „Kirche,“ der gemeinsame Versammlungsort der Gemeinde zur Verehrung und zur Anbetung Gottes, sowie zur Feier des liebenden Gedächtnisses seines Sohnes, – das gottesdienstliche Gemeindehaus ist. In dem jüdischen Gotteshause wohnt und thront Jehovah allein und nur in dem Vorhofe desselben versammeln sich seine Priester und sein Volk, um ihm Opfer darzubringen; das dunkele Allerheiligste, worin das Gesetz, der Bund und der Thron des Ewigen sich befindet, darf einzig der Hohepriester betreten und auch dieses nur an dem jährlichen grossen Sühne- oder Versöhnungstage, eingehüllt in eine Rauchwolke. In der Kirche versammelt sieh vor dem in dem hellsten Lichte strahlenden Altare Gottes die ganze christliche Gemeinde, um zu Gott im Himmel oben ihre gemeinsamen Gebete emporzusenden, die Lehre seines ihm zur Rechten sitzenden Sohnes zu hören und dessen Gedächtniss als des Erlösers aller Menschen und des siegreichen Ueberwinders der Sünde und des Todes zu feiern, In diesen völligen Gegensätzen des jüdischen Gotteshauses. des dunkelen und unbetretbaren jüdischen Allerheiligsten, und des christlichen lichten, der ganzen Gemeinde geöffneten Volkshauses verkündet sich zugleich der grosse Gedanke, welcher mit Christus in die Welt gekommen ist und der das Judenthum, wie noch mehr das polytheistische Heidenthum überwunden hat. Gott hat kein enges Haus auf Erden, sein jüdisches Haus mit dem Bunde darin ist gebrochen und zerstört; denn Gott wohnt allein in dem All, in dem Himmel oben, aber dieser grosse Baumeister des Weltalls, Gott im Himmel ist der liebevolle Vater aller Menschen und aller Völker, welche an ihn glauben und nach seinem Gesetze handeln und leben; nicht blos das Volk Israel, sondern die ganze Menschheit ist auserwählt, welche in und mit Gott ist. Die Menschheit in Gott, die in dem göttlichen Geiste und nach dem göttlichen Worte strebende und lebende Menschheit, – die Christenheit in der That und Wahrheit ist der einzige Tempel, welchen Gott auf Erden sich selber bauet und die Menschen mit
1) Baehr, S. 302, Anm.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |