piter pluvius) und wenn der siegreiche Blitz- und Donnergott Indra in seinem Glanze auftritt, erbeben die Wogen des Himmels und fragen sich: Was ist dies Wunder?1) Johannes gleicht auch diesem im Donner des Gewitters erscheinenden und die Erde in den Tiefen der Meere und in den Höhen der Berge erschütternden Indra. Wenn Indra, der deutsche Thorr den goldrothen Bart (die Blitzesflamme) schüttelt, erbebt die Erde mit ihren Bergen; der von ihm geschleuderte Blitz, sein ehernes Geschoss kehrt stets wieder in seine Hand zurück. Weil aber Indra doch nur der Allumfasser Varuna ist, wird von ihm gesagt:
Wenn Indra hundert Himmel dir wären und hundert Erden auch, Nicht tausend Sonnen, o Blitzschleuderer, fassen dich, Nicht das Geschaffene, Welten nicht.
Mit Varuna und Indra fällt auch wieder Rudra zusammen, .der glänzende Himmelseber, welcher mit dem Blitze wie mit einer Geisel gleich Osiris und andern Göttern die regentriefende Wolkenmasse peitschet.2) Himmel und Erde, Zeus und Dione, Ouranos und Gäa, sind der Vater und die Mutter aller Götter und Menschen, aller himmlischen und irdischen Wesen, - von Allem, was sich beweget und reget, und zu ihnen wird in den Veden geflehet:
Wie liebe Eltern treu ihr Kind bewahren, Bewahrt vor Uebel uns, o Erd' und Himmel!
Das Feuer des Himmels und der Erde, die Himmels- und die Herdflamme wird zum reinen und reinigenden, hellen und leuchtenden starken Jünglinge Agni.
Zu dem menschenholden, wahrhaftigen, Dem Gebieter des wahren Lichts, Zum ewigen Feuer flehen wir. In geliebten Wohnungen strahlt Des Gewordenen und Werdenden Liebe, Agni als einziger Herr.
In dem berühmten, in dem sogenannten modernen normannisch gothischen Style am Ende des 14. Jahrhun-
1) Ausland, a. a. O., S. 1216 b.
2) Ausland, a. a. O., S. 1230 b.
piter pluvius) und wenn der siegreiche Blitz- und Donnergott Indra in seinem Glanze auftritt, erbeben die Wogen des Himmels und fragen sich: Was ist dies Wunder?1) Johannes gleicht auch diesem im Donner des Gewitters erscheinenden und die Erde in den Tiefen der Meere und in den Höhen der Berge erschütternden Indra. Wenn Indra, der deutsche Thôrr den goldrothen Bart (die Blitzesflamme) schüttelt, erbebt die Erde mit ihren Bergen; der von ihm geschleuderte Blitz, sein ehernes Geschoss kehrt stets wieder in seine Hand zurück. Weil aber Indra doch nur der Allumfasser Varuna ist, wird von ihm gesagt:
Wenn Indra hundert Himmel dir wären und hundert Erden auch, Nicht tausend Sonnen, o Blitzschleuderer, fassen dich, Nicht das Geschaffene, Welten nicht.
Mit Varuna und Indra fällt auch wieder Rudra zusammen, .der glänzende Himmelseber, welcher mit dem Blitze wie mit einer Geisel gleich Osiris und andern Göttern die regentriefende Wolkenmasse peitschet.2) Himmel und Erde, Zeus und Dione, Ouranos und Gäa, sind der Vater und die Mutter aller Götter und Menschen, aller himmlischen und irdischen Wesen, – von Allem, was sich beweget und reget, und zu ihnen wird in den Veden geflehet:
Wie liebe Eltern treu ihr Kind bewahren, Bewahrt vor Uebel uns, o Erd’ und Himmel!
Das Feuer des Himmels und der Erde, die Himmels- und die Herdflamme wird zum reinen und reinigenden, hellen und leuchtenden starken Jünglinge Agni.
Zu dem menschenholden, wahrhaftigen, Dem Gebieter des wahren Lichts, Zum ewigen Feuer flehen wir. In geliebten Wohnungen strahlt Des Gewordenen und Werdenden Liebe, Agni als einziger Herr.
In dem berühmten, in dem sogenannten modernen normannisch gothischen Style am Ende des 14. Jahrhun-
1) Ausland, a. a. O., S. 1216 b.
2) Ausland, a. a. O., S. 1230 b.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0290"n="270"/>
piter pluvius) und wenn der siegreiche Blitz- und Donnergott Indra in seinem Glanze auftritt, erbeben die Wogen des Himmels und fragen sich: Was ist dies Wunder?<noteplace="foot"n="1)">Ausland, a. a. O., S. 1216 b.<lb/></note> Johannes gleicht auch diesem im Donner des Gewitters erscheinenden und die Erde in den Tiefen der Meere und in den Höhen der Berge erschütternden Indra. Wenn Indra, der deutsche Thôrr den goldrothen Bart (die Blitzesflamme) schüttelt, erbebt die Erde mit ihren Bergen; der von ihm geschleuderte Blitz, sein ehernes Geschoss kehrt stets wieder in seine Hand zurück. Weil aber Indra doch nur der Allumfasser Varuna ist, wird von ihm gesagt:</p><citrendition="#c"><quote><p>
Wenn Indra hundert Himmel dir wären und hundert Erden auch,<lb/>
Nicht tausend Sonnen, o Blitzschleuderer, fassen dich,<lb/>
Nicht das Geschaffene, Welten nicht.</p></quote></cit><p>
Mit Varuna und Indra fällt auch wieder Rudra zusammen, .der glänzende Himmelseber, welcher mit dem Blitze wie mit einer <hirendition="#g">Geisel</hi> gleich Osiris und andern Göttern die regentriefende Wolkenmasse peitschet.<noteplace="foot"n="2)">Ausland, a. a. O., S. 1230 b.<lb/></note> Himmel und Erde, Zeus und Dione, Ouranos und Gäa, sind der Vater und die Mutter aller Götter und Menschen, aller himmlischen und irdischen Wesen, – von Allem, was sich beweget und reget, und zu ihnen wird in den Veden geflehet:</p><citrendition="#c"><quote><p>
Wie liebe Eltern treu ihr Kind bewahren,<lb/>
Bewahrt vor Uebel uns, o Erd’ und Himmel!</p></quote></cit><p>
Das Feuer des Himmels und der Erde, die Himmels- und die Herdflamme wird zum reinen und reinigenden, hellen und leuchtenden starken Jünglinge Agni.<lb/></p><citrendition="#c"><quote><p>
Zu dem menschenholden, wahrhaftigen,<lb/>
Dem Gebieter des wahren Lichts,<lb/>
Zum ewigen Feuer flehen wir.<lb/>
In geliebten Wohnungen strahlt<lb/>
Des Gewordenen und Werdenden Liebe,<lb/>
Agni als einziger Herr.</p></quote></cit><p>
In dem berühmten, in dem sogenannten modernen normannisch gothischen Style am Ende des 14. Jahrhun-
</p></div></body></text></TEI>
[270/0290]
piter pluvius) und wenn der siegreiche Blitz- und Donnergott Indra in seinem Glanze auftritt, erbeben die Wogen des Himmels und fragen sich: Was ist dies Wunder? 1) Johannes gleicht auch diesem im Donner des Gewitters erscheinenden und die Erde in den Tiefen der Meere und in den Höhen der Berge erschütternden Indra. Wenn Indra, der deutsche Thôrr den goldrothen Bart (die Blitzesflamme) schüttelt, erbebt die Erde mit ihren Bergen; der von ihm geschleuderte Blitz, sein ehernes Geschoss kehrt stets wieder in seine Hand zurück. Weil aber Indra doch nur der Allumfasser Varuna ist, wird von ihm gesagt:
Wenn Indra hundert Himmel dir wären und hundert Erden auch,
Nicht tausend Sonnen, o Blitzschleuderer, fassen dich,
Nicht das Geschaffene, Welten nicht.
Mit Varuna und Indra fällt auch wieder Rudra zusammen, .der glänzende Himmelseber, welcher mit dem Blitze wie mit einer Geisel gleich Osiris und andern Göttern die regentriefende Wolkenmasse peitschet. 2) Himmel und Erde, Zeus und Dione, Ouranos und Gäa, sind der Vater und die Mutter aller Götter und Menschen, aller himmlischen und irdischen Wesen, – von Allem, was sich beweget und reget, und zu ihnen wird in den Veden geflehet:
Wie liebe Eltern treu ihr Kind bewahren,
Bewahrt vor Uebel uns, o Erd’ und Himmel!
Das Feuer des Himmels und der Erde, die Himmels- und die Herdflamme wird zum reinen und reinigenden, hellen und leuchtenden starken Jünglinge Agni.
Zu dem menschenholden, wahrhaftigen,
Dem Gebieter des wahren Lichts,
Zum ewigen Feuer flehen wir.
In geliebten Wohnungen strahlt
Des Gewordenen und Werdenden Liebe,
Agni als einziger Herr.
In dem berühmten, in dem sogenannten modernen normannisch gothischen Style am Ende des 14. Jahrhun-
1) Ausland, a. a. O., S. 1216 b.
2) Ausland, a. a. O., S. 1230 b.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/290>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.