werde Licht, es werde, es sei. Der Urgeist ist der Urlogos, das Urwort und die Urthat, weshalb bei den Indern die Gemahlin des Brahma die Sarasvati, wörtlich die Wasserbegabte, weil sie aus dem Wasser als Urstoff hervortrat, oder Vak, die Rede, ist;1) die weise Saraswati ist die Vak selbst, d. h. die Schöpfung ist das Wort, die Sprache, die Rede und die Weisheit, die ewige Harmonie und der Gesang, das Spiel Gottes.2)
Der Buchstabe G in dem flammenden fünfeckigen Sterne, welchen wir von [fremdsprachliches Material] ableiten, wird von den Maurern gewöhnlich auf die Geometrie als die fünfte der sieben freien Künste gedeutet. In den französischen maurerischen Schriften, z. B. bei Ragon, cours philosophique et interpretatif des initiations anciennes et modernes p. 129, wird dabei noch hervorgehoben, dass der Buchstabe G im Alphabete der fünfte Consonant sei, was jedoch jetzt blos zufällig und gewiss nicht symbolisch ist. Im phönicisch-ägyptischen Alphabete, welches Böttger das kanaanitische nennt, ist der Buchstabe Gimel mit dem ursprünglichen Bilde eines Joches, das griechische Gamma, das lateinische G und auch C, das deutsche G, in der Gesammtreihenfolge der dritte Buchstabe und der zweite Consonant. Wäre aber der Buchstabe G auf den God der Britten und den Gott der deutschen Sprache zu beziehen, will ihn Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 30 ff. und S. 188, mit dem ältern Buddh oder Boda der Inder in Verbindung bringen, denn dieser soll der God der Britten, Gott der deutschen Sprache, der Goito Syr der Skythen ([fremdsprachliches Material] nach Herodot IV, 59), Vod-her der Wenden, Bogh der Sklaven, Odin der Sachsen und Skandinavier, Wodan der Germanen und Khoda der Perser sein und der englische Wednes-day, Wodanstag, Odinstag, Dies Mercurii, Mittwoch gleichstehen dem Tage des Buddha, des Friedensgottes, im Kalender der Brahmanen und Buddhisten u. s. w.; selbst der Bodensee soll als See des Wodan oder Buddha, mit dem bottnischen Meere dahin ge-
1) Benfey bei Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 176 a.
2) Vergl. auch Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 81; Lassen, III. S, 422.
werde Licht, es werde, es sei. Der Urgeist ist der Urlogos, das Urwort und die Urthat, weshalb bei den Indern die Gemahlin des Brahma die Sarasvati, wörtlich die Wasserbegabte, weil sie aus dem Wasser als Urstoff hervortrat, oder Vâk, die Rede, ist;1) die weise Saraswati ist die Vâk selbst, d. h. die Schöpfung ist das Wort, die Sprache, die Rede und die Weisheit, die ewige Harmonie und der Gesang, das Spiel Gottes.2)
Der Buchstabe G in dem flammenden fünfeckigen Sterne, welchen wir von [fremdsprachliches Material] ableiten, wird von den Maurern gewöhnlich auf die Geometrie als die fünfte der sieben freien Künste gedeutet. In den französischen maurerischen Schriften, z. B. bei Ragon, cours philosophique et interprétatif des initiations anciennes et modernes p. 129, wird dabei noch hervorgehoben, dass der Buchstabe G im Alphabete der fünfte Consonant sei, was jedoch jetzt blos zufällig und gewiss nicht symbolisch ist. Im phönicisch-ägyptischen Alphabete, welches Böttger das kanaanitische nennt, ist der Buchstabe Gimel mit dem ursprünglichen Bilde eines Joches, das griechische Gamma, das lateinische G und auch C, das deutsche G, in der Gesammtreihenfolge der dritte Buchstabe und der zweite Consonant. Wäre aber der Buchstabe G auf den God der Britten und den Gott der deutschen Sprache zu beziehen, will ihn Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 30 ff. und S. 188, mit dem ältern Buddh oder Boda der Inder in Verbindung bringen, denn dieser soll der God der Britten, Gott der deutschen Sprache, der Goito Syr der Skythen ([fremdsprachliches Material] nach Herodot IV, 59), Vod-her der Wenden, Bogh der Sklaven, Odin der Sachsen und Skandinavier, Wodan der Germanen und Khoda der Perser sein und der englische Wednes-day, Wodanstag, Odinstag, Dies Mercurii, Mittwoch gleichstehen dem Tage des Buddha, des Friedensgottes, im Kalender der Brahmanen und Buddhisten u. s. w.; selbst der Bodensee soll als See des Wodan oder Buddha, mit dem bottnischen Meere dahin ge-
1) Benfey bei Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 176 a.
2) Vergl. auch Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 81; Lassen, III. S, 422.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0353"n="333"/>
werde Licht, es werde, es sei. Der Urgeist ist der Urlogos, das Urwort und die Urthat, weshalb bei den Indern die Gemahlin des Brahma die Sarasvati, wörtlich die Wasserbegabte, weil sie aus dem Wasser als Urstoff hervortrat, oder Vâk, die Rede, ist;<noteplace="foot"n="1)">Benfey bei Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 176 a.<lb/></note> die weise Saraswati ist die Vâk selbst, d. h. die Schöpfung ist das Wort, die Sprache, die Rede und die Weisheit, die ewige Harmonie und der Gesang, das Spiel Gottes.<noteplace="foot"n="2)">Vergl. auch Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 81; Lassen, III. S, 422.<lb/></note></p><p>
Der Buchstabe G in dem flammenden fünfeckigen Sterne, welchen wir von <foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"/></foreign> ableiten, wird von den Maurern gewöhnlich auf die Geometrie als die fünfte der sieben freien Künste gedeutet. In den französischen maurerischen Schriften, z. B. bei Ragon, cours philosophique et interprétatif des initiations anciennes et modernes p. 129, wird dabei noch hervorgehoben, dass der Buchstabe G im Alphabete der fünfte <hirendition="#g">Consonant</hi> sei, was jedoch jetzt blos zufällig und gewiss nicht symbolisch ist. Im phönicisch-ägyptischen Alphabete, welches Böttger das kanaanitische nennt, ist der Buchstabe Gimel mit dem ursprünglichen Bilde eines Joches, das griechische Gamma, das lateinische G und auch C, das deutsche G, in der Gesammtreihenfolge der dritte Buchstabe und der zweite Consonant. Wäre aber der Buchstabe G auf den God der Britten und den Gott der deutschen Sprache zu beziehen, will ihn Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 30 ff. und S. 188, mit dem ältern Buddh oder Boda der Inder in Verbindung bringen, denn dieser soll der God der Britten, Gott der deutschen Sprache, der Goito Syr der Skythen (<foreignxml:lang="ell"><gapreason="fm"/></foreign> nach Herodot IV, 59), Vod-her der Wenden, Bogh der Sklaven, Odin der Sachsen und Skandinavier, Wodan der Germanen und Khoda der Perser sein und der englische Wednes-day, Wodanstag, Odinstag, Dies Mercurii, Mittwoch gleichstehen dem Tage des Buddha, des Friedensgottes, im Kalender der Brahmanen und Buddhisten u. s. w.; selbst der Bodensee soll als See des Wodan oder Buddha, mit dem bottnischen Meere dahin ge-
</p></div></body></text></TEI>
[333/0353]
werde Licht, es werde, es sei. Der Urgeist ist der Urlogos, das Urwort und die Urthat, weshalb bei den Indern die Gemahlin des Brahma die Sarasvati, wörtlich die Wasserbegabte, weil sie aus dem Wasser als Urstoff hervortrat, oder Vâk, die Rede, ist; 1) die weise Saraswati ist die Vâk selbst, d. h. die Schöpfung ist das Wort, die Sprache, die Rede und die Weisheit, die ewige Harmonie und der Gesang, das Spiel Gottes. 2)
Der Buchstabe G in dem flammenden fünfeckigen Sterne, welchen wir von _ ableiten, wird von den Maurern gewöhnlich auf die Geometrie als die fünfte der sieben freien Künste gedeutet. In den französischen maurerischen Schriften, z. B. bei Ragon, cours philosophique et interprétatif des initiations anciennes et modernes p. 129, wird dabei noch hervorgehoben, dass der Buchstabe G im Alphabete der fünfte Consonant sei, was jedoch jetzt blos zufällig und gewiss nicht symbolisch ist. Im phönicisch-ägyptischen Alphabete, welches Böttger das kanaanitische nennt, ist der Buchstabe Gimel mit dem ursprünglichen Bilde eines Joches, das griechische Gamma, das lateinische G und auch C, das deutsche G, in der Gesammtreihenfolge der dritte Buchstabe und der zweite Consonant. Wäre aber der Buchstabe G auf den God der Britten und den Gott der deutschen Sprache zu beziehen, will ihn Ritter, Vorhalle europäischer Völkergeschichten, S. 30 ff. und S. 188, mit dem ältern Buddh oder Boda der Inder in Verbindung bringen, denn dieser soll der God der Britten, Gott der deutschen Sprache, der Goito Syr der Skythen (_ nach Herodot IV, 59), Vod-her der Wenden, Bogh der Sklaven, Odin der Sachsen und Skandinavier, Wodan der Germanen und Khoda der Perser sein und der englische Wednes-day, Wodanstag, Odinstag, Dies Mercurii, Mittwoch gleichstehen dem Tage des Buddha, des Friedensgottes, im Kalender der Brahmanen und Buddhisten u. s. w.; selbst der Bodensee soll als See des Wodan oder Buddha, mit dem bottnischen Meere dahin ge-
1) Benfey bei Ersch und Gruber, Encykl., II. Bd. XVII. S. 176 a.
2) Vergl. auch Wollheim, Mythologie des alten Indien, S. 81; Lassen, III. S, 422.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/353>, abgerufen am 26.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.