Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.durch gewisse Symbole, worunter die bekannte [fremdsprachliches Material] war" andeuteten. Daher nannten sie auch den Tod das Geburtsfest ([fremdsprachliches Material]) der Menschen, weil jetzt erst das wahre Leben und die wahre Gesundheit des Menschen ihren Anfang nehmen; jene frühere Geburt sei eine Geburt im Trüben und Finstern und befleckt mit allen irdischen Makeln. Aehnlich feiert die katholische Kirche in dem Tage des irdischen Todes eines Märtyrers zugleich den Tag seiner himmlischen Geburt, besonders bei Johannes dem Täufer. - Die indische Bhagavad-Gita lehrt als einen Hauptsatz, dass die Körper der ihnen innewohnenden Seele endlich und veränderlich seien, wie die ewig strömenden Elemente, aus denen sie bestehen; die Seele aber sei ewig, unvernichtbar, fest und unveränderhöh.1) Es wird darin z. B. gesagt:
Die Seelen Derer die das Leben in gereifter Wesenheit verlassen, erheben sich aufwärts zu den fleckenlosen Welten Jener, die das Höchste kennen.2) Dem herrlichen Orte und der Gemeinschaft mit den Göttern entsprechend, nehmen auch die Seligen eine verklärte Gestalt, einen Geisterleib an. Der Mensch, die Seele soll hier und dort durch ihr Licht leuchten, Licht sein. Daher wird z. B. im Mahabharata der Vater des Königs Garasandha geschildert als ein Mann, von dessen edlen Tugenden die Erde wie von den Strahlen der Sonne umfangen werde.3) Auch in der deutschen Mythologie wird z. B. von der Schwanhilde erzählt, sie habe durch die Säle ihrer Mutter wie ein Sonnenstrahl geleuchtet, wovon sie auch wohl den Namen trägt, denn Schwanhilde bedeutet die Lichtfarbe.4) Wenn es eines Beweises für die Unsterblichkeit der Seele bedarf, kann man ihn nach indischer Weise durch den Satz führen, dass des Menschen Geist sei und nichts ein- 1) Humboldt, Bhagavad-Gita, S. 4 und. 5. 2) Humboldt, a. a. O., S. 41. 3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 607. 4) Menzel, Odin, S, 300.
durch gewisse Symbole, worunter die bekannte [fremdsprachliches Material] war“ andeuteten. Daher nannten sie auch den Tod das Geburtsfest ([fremdsprachliches Material]) der Menschen, weil jetzt erst das wahre Leben und die wahre Gesundheit des Menschen ihren Anfang nehmen; jene frühere Geburt sei eine Geburt im Trüben und Finstern und befleckt mit allen irdischen Makeln. Aehnlich feiert die katholische Kirche in dem Tage des irdischen Todes eines Märtyrers zugleich den Tag seiner himmlischen Geburt, besonders bei Johannes dem Täufer. – Die indische Bhagavad-Gítá lehrt als einen Hauptsatz, dass die Körper der ihnen innewohnenden Seele endlich und veränderlich seien, wie die ewig strömenden Elemente, aus denen sie bestehen; die Seele aber sei ewig, unvernichtbar, fest und unveränderhöh.1) Es wird darin z. B. gesagt:
Die Seelen Derer die das Leben in gereifter Wesenheit verlassen, erheben sich aufwärts zu den fleckenlosen Welten Jener, die das Höchste kennen.2) Dem herrlichen Orte und der Gemeinschaft mit den Göttern entsprechend, nehmen auch die Seligen eine verklärte Gestalt, einen Geisterleib an. Der Mensch, die Seele soll hier und dort durch ihr Licht leuchten, Licht sein. Daher wird z. B. im Mahâbhârata der Vater des Königs Garâsandha geschildert als ein Mann, von dessen edlen Tugenden die Erde wie von den Strahlen der Sonne umfangen werde.3) Auch in der deutschen Mythologie wird z. B. von der Schwanhilde erzählt, sie habe durch die Säle ihrer Mutter wie ein Sonnenstrahl geleuchtet, wovon sie auch wohl den Namen trägt, denn Schwanhilde bedeutet die Lichtfarbe.4) Wenn es eines Beweises für die Unsterblichkeit der Seele bedarf, kann man ihn nach indischer Weise durch den Satz führen, dass des Menschen Geist sei und nichts ein- 1) Humboldt, Bhagavad-Gítá, S. 4 und. 5. 2) Humboldt, a. a. O., S. 41. 3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 607. 4) Menzel, Odin, S, 300.
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durch gewisse Symbole, worunter die bekannte _ war“ andeuteten. Daher nannten sie auch den Tod das Geburtsfest (_ ) der Menschen, weil jetzt erst das wahre Leben und die wahre Gesundheit des Menschen ihren Anfang nehmen; jene frühere Geburt sei eine Geburt im Trüben und Finstern und befleckt mit allen irdischen Makeln. Aehnlich feiert die katholische Kirche in dem Tage des irdischen Todes eines Märtyrers zugleich den Tag seiner himmlischen Geburt, besonders bei Johannes dem Täufer. – Die indische Bhagavad-Gítá lehrt als einen Hauptsatz, dass die Körper der ihnen innewohnenden Seele endlich und veränderlich seien, wie die ewig strömenden Elemente, aus denen sie bestehen; die Seele aber sei ewig, unvernichtbar, fest und unveränderhöh. 1) Es wird darin z. B. gesagt:
Die Seel’ ist unverletzlich stets im Körper Jedes, Bháratas,
Darum auch der Wesen Allzahl auch du nimmer doch bejammern musst.
Die Seelen Derer die das Leben in gereifter Wesenheit verlassen, erheben sich aufwärts zu den fleckenlosen Welten Jener, die das Höchste kennen. 2) Dem herrlichen Orte und der Gemeinschaft mit den Göttern entsprechend, nehmen auch die Seligen eine verklärte Gestalt, einen Geisterleib an. Der Mensch, die Seele soll hier und dort durch ihr Licht leuchten, Licht sein. Daher wird z. B. im Mahâbhârata der Vater des Königs Garâsandha geschildert als ein Mann, von dessen edlen Tugenden die Erde wie von den Strahlen der Sonne umfangen werde. 3) Auch in der deutschen Mythologie wird z. B. von der Schwanhilde erzählt, sie habe durch die Säle ihrer Mutter wie ein Sonnenstrahl geleuchtet, wovon sie auch wohl den Namen trägt, denn Schwanhilde bedeutet die Lichtfarbe. 4) Wenn es eines Beweises für die Unsterblichkeit der Seele bedarf, kann man ihn nach indischer Weise durch den Satz führen, dass des Menschen Geist sei und nichts ein-
1) Humboldt, Bhagavad-Gítá, S. 4 und. 5.
2) Humboldt, a. a. O., S. 41.
3) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 607.
4) Menzel, Odin, S, 300.
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