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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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dem 11ten Jahrhundert in der Bibliothek zu Bamberg an Kaiser Heinrich II. (1002 - 1024), welches Bild Jaeck, viele Alphabete und ganze Schriftmuster vom VIII. bis XVI. Jahrh. aus den Handschriften der öffentlichen Bibliothek zu Bamberg, Heft 1 Bamberg 1833, in einem Zinkabdrucke mittheilt, - sitzt der das Buch für die Bibliothek zu Bamberg aus den Händen eines Benediktiners empfangende Kaiser mit einer dreifachen Krone, worin sieben Nadeln oder Stifte, je drei auf den beiden Seiten der dreistufigen Krone und einer in der mittleren Spitze der Krone, stecken. - Der mythische angelsächsische König Voden erzeugt mit seiner Gemahlin Frealaf sieben Söhne.1) Die Angelsachsen in England hatten ein Siebenreich mit sieben Fürsten gegründet. - Sieben Jahre lang, d. h. die sieben Wintermonate hindurch verfolgt der deutsche Wodan mit dem wilden Heere ein geisterhaftes Weib mit langen schneeweissen Brüsten, die von dem Sturmwinde dahingetriebene weisse Wolke, die Windsbraut.2) Auch begegnet uns die Siebenzahl in alten Räthseln, z. B. bei Keller, Fastnachtsspiele S. 558, und daraus im weimarischen Jahrbuche, V. S. 346. Hier spricht der Frager:

Sag mir, welcher vogel hat kein kragen
und welcher vogel hat kein magen?
Sag, welcher vogel kat kein mut
und welcher Vogel hat kein plut,
und welcher vogel hat kein zungen?
welcher vogel seugt seine jungen
und welcher vogel hat keine gallen?
Wie mag dir das von mir gefallen?

Darauf wird geantwortet:

Nu merk, der strauss hat kein magen,
so hat die muck kein kragen,
so hat die eul kein freud und mut,
so hat die pin furwar kein plut,
so hat furwar der storch kein zungen,
ein Fledermaus seuget ihre jungen,
so hat die turteltaub kein gallen.
Wie tut dir hie mein kunst gefallen?

1) Mannhardt, germanische Mythen, S. 153.
2) Mannhardt, a. a. O., S. 111 und 140.

dem 11ten Jahrhundert in der Bibliothek zu Bamberg an Kaiser Heinrich II. (1002 – 1024), welches Bild Jaeck, viele Alphabete und ganze Schriftmuster vom VIII. bis XVI. Jahrh. aus den Handschriften der öffentlichen Bibliothek zu Bamberg, Heft 1 Bamberg 1833, in einem Zinkabdrucke mittheilt, – sitzt der das Buch für die Bibliothek zu Bamberg aus den Händen eines Benediktiners empfangende Kaiser mit einer dreifachen Krone, worin sieben Nadeln oder Stifte, je drei auf den beiden Seiten der dreistufigen Krone und einer in der mittleren Spitze der Krone, stecken. – Der mythische angelsächsische König Vôden erzeugt mit seiner Gemahlin Frealâf sieben Söhne.1) Die Angelsachsen in England hatten ein Siebenreich mit sieben Fürsten gegründet. – Sieben Jahre lang, d. h. die sieben Wintermonate hindurch verfolgt der deutsche Wodan mit dem wilden Heere ein geisterhaftes Weib mit langen schneeweissen Brüsten, die von dem Sturmwinde dahingetriebene weisse Wolke, die Windsbraut.2) Auch begegnet uns die Siebenzahl in alten Räthseln, z. B. bei Keller, Fastnachtsspiele S. 558, und daraus im weimarischen Jahrbuche, V. S. 346. Hier spricht der Frager:

Sag mir, welcher vogel hat kein kragen
und welcher vogel hat kein magen?
Sag, welcher vogel kat kein mut
und welcher Vogel hat kein plut,
und welcher vogel hat kein zungen?
welcher vogel seugt seine jungen
und welcher vogel hat keine gallen?
Wie mag dir das von mir gefallen?

Darauf wird geantwortet:

Nu merk, der strauss hat kein magen,
so hat die muck kein kragen,
so hat die eul kein freud und mut,
so hat die pin furwar kein plut,
so hat furwar der storch kein zungen,
ein Fledermaus seuget ihre jungen,
so hat die turteltaub kein gallen.
Wie tut dir hie mein kunst gefallen?

1) Mannhardt, germanische Mythen, S. 153.
2) Mannhardt, a. a. O., S. 111 und 140.
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[465/0485] dem 11ten Jahrhundert in der Bibliothek zu Bamberg an Kaiser Heinrich II. (1002 – 1024), welches Bild Jaeck, viele Alphabete und ganze Schriftmuster vom VIII. bis XVI. Jahrh. aus den Handschriften der öffentlichen Bibliothek zu Bamberg, Heft 1 Bamberg 1833, in einem Zinkabdrucke mittheilt, – sitzt der das Buch für die Bibliothek zu Bamberg aus den Händen eines Benediktiners empfangende Kaiser mit einer dreifachen Krone, worin sieben Nadeln oder Stifte, je drei auf den beiden Seiten der dreistufigen Krone und einer in der mittleren Spitze der Krone, stecken. – Der mythische angelsächsische König Vôden erzeugt mit seiner Gemahlin Frealâf sieben Söhne. 1) Die Angelsachsen in England hatten ein Siebenreich mit sieben Fürsten gegründet. – Sieben Jahre lang, d. h. die sieben Wintermonate hindurch verfolgt der deutsche Wodan mit dem wilden Heere ein geisterhaftes Weib mit langen schneeweissen Brüsten, die von dem Sturmwinde dahingetriebene weisse Wolke, die Windsbraut. 2) Auch begegnet uns die Siebenzahl in alten Räthseln, z. B. bei Keller, Fastnachtsspiele S. 558, und daraus im weimarischen Jahrbuche, V. S. 346. Hier spricht der Frager: Sag mir, welcher vogel hat kein kragen und welcher vogel hat kein magen? Sag, welcher vogel kat kein mut und welcher Vogel hat kein plut, und welcher vogel hat kein zungen? welcher vogel seugt seine jungen und welcher vogel hat keine gallen? Wie mag dir das von mir gefallen? Darauf wird geantwortet: Nu merk, der strauss hat kein magen, so hat die muck kein kragen, so hat die eul kein freud und mut, so hat die pin furwar kein plut, so hat furwar der storch kein zungen, ein Fledermaus seuget ihre jungen, so hat die turteltaub kein gallen. Wie tut dir hie mein kunst gefallen? 1) Mannhardt, germanische Mythen, S. 153. 2) Mannhardt, a. a. O., S. 111 und 140.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/485>, abgerufen am 22.11.2024.