und regelmässige Gestalt zu geben, welche im Ganzen und Wesentlichen nur eine zweifache, die viereckige oder die kreisrunde sein konnte, wovon alle übrigen Gestaltungen der Gebäude entweder als blosse Ausnahmen oder als blosse Umgestaltungen erscheinen, z. B. wenn das Viereck zu beiden Seiten nach vorn oder nach hinten theilweise verlängert wird oder Seitenflügel erhält, - oder wenn das Viereck in der Mitte theilweise nach vorn und hinten verlängert wird, wodurch ein sogenanntes lateinisches oder griechisches Kreuz entsteht, jenes, wenn der eine Mittelflügel länger ist als der andere, dieses, wenn die beiden Mittelflügel gleich lang sind, - oder wenn auf den Seiten des Vierecks oder auch in dessen Mitte runde Thürme oder auch nur ein Thurm angebracht werden, - das Viereck in seinem Innern Kuppeln erhält - wenn Halbkreise aus dem Viereck hervorspringen oder auch das Viereck abschliessen u. s. w. Aus nahe liegenden Gründen des Zweekmässigen und selbst des Schönen ist indess überall das rechtwinkelige und längliche Viereck zur überwiegenden und vorherrschenden, ja fast ausschliesslichen Gestalt der heiligen und nichtheiligen Gebäude geworden, wovon Jeder, der nur Augen hat, sich überzeugen kann. Wie noch neuerlich Guhl und Koner, a. a. O., S. 43 ff., dargethan haben, ist die Grundform der schönsten griechischen Tempel das längliche Viereck, beruht aber an sich nicht entfernt auf irgend einem symbolischen Gedanken, sondern blos auf dem Gefühle und Sinne für das Schöne. Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 100, vergl. mit S. 107, 110, 113, 137 und 451, behauptet, dass die Griechen die viereckige Gestalt des Tempels und überhaupt den ganzen Tempelbaustyl den Aegyptern entlehnt haben.
Stieglitz, Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 77, sagt, die Gestalt der alten Tempel sei länglich viereckig gewesen, aber unter den Griechen sei es auch gebräuchlich geworden, den Tempeln bisweilen eine runde Gestalt zu geben. Auch die Römer hatten runde Tempel, wenn gleich sie nur die seltene Ausnahme von den viereckigen Tempeln bilden, z. B. der Tempel der Vesta. Kreisförmig waren auch die Schatzhäuser der alten griechischen Fürsten, z. B. zu Mycenae, zu Orchomenos, ge-
und regelmässige Gestalt zu geben, welche im Ganzen und Wesentlichen nur eine zweifache, die viereckige oder die kreisrunde sein konnte, wovon alle übrigen Gestaltungen der Gebäude entweder als blosse Ausnahmen oder als blosse Umgestaltungen erscheinen, z. B. wenn das Viereck zu beiden Seiten nach vorn oder nach hinten theilweise verlängert wird oder Seitenflügel erhält, – oder wenn das Viereck in der Mitte theilweise nach vorn und hinten verlängert wird, wodurch ein sogenanntes lateinisches oder griechisches Kreuz entsteht, jenes, wenn der eine Mittelflügel länger ist als der andere, dieses, wenn die beiden Mittelflügel gleich lang sind, – oder wenn auf den Seiten des Vierecks oder auch in dessen Mitte runde Thürme oder auch nur ein Thurm angebracht werden, – das Viereck in seinem Innern Kuppeln erhält – wenn Halbkreise aus dem Viereck hervorspringen oder auch das Viereck abschliessen u. s. w. Aus nahe liegenden Gründen des Zweekmässigen und selbst des Schönen ist indess überall das rechtwinkelige und längliche Viereck zur überwiegenden und vorherrschenden, ja fast ausschliesslichen Gestalt der heiligen und nichtheiligen Gebäude geworden, wovon Jeder, der nur Augen hat, sich überzeugen kann. Wie noch neuerlich Guhl und Koner, a. a. O., S. 43 ff., dargethan haben, ist die Grundform der schönsten griechischen Tempel das längliche Viereck, beruht aber an sich nicht entfernt auf irgend einem symbolischen Gedanken, sondern blos auf dem Gefühle und Sinne für das Schöne. Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 100, vergl. mit S. 107, 110, 113, 137 und 451, behauptet, dass die Griechen die viereckige Gestalt des Tempels und überhaupt den ganzen Tempelbaustyl den Aegyptern entlehnt haben.
Stieglitz, Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 77, sagt, die Gestalt der alten Tempel sei länglich viereckig gewesen, aber unter den Griechen sei es auch gebräuchlich geworden, den Tempeln bisweilen eine runde Gestalt zu geben. Auch die Römer hatten runde Tempel, wenn gleich sie nur die seltene Ausnahme von den viereckigen Tempeln bilden, z. B. der Tempel der Vesta. Kreisförmig waren auch die Schatzhäuser der alten griechischen Fürsten, z. B. zu Mycenae, zu Orchomenos, ge-
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und regelmässige Gestalt zu geben, welche im Ganzen und Wesentlichen nur eine zweifache, die viereckige oder die kreisrunde sein konnte, wovon alle übrigen Gestaltungen der Gebäude entweder als blosse Ausnahmen oder als blosse Umgestaltungen erscheinen, z. B. wenn das Viereck zu beiden Seiten nach vorn oder nach hinten theilweise verlängert wird oder Seitenflügel erhält, – oder wenn das Viereck in der Mitte theilweise nach vorn und hinten verlängert wird, wodurch ein sogenanntes lateinisches oder griechisches Kreuz entsteht, jenes, wenn der eine Mittelflügel länger ist als der andere, dieses, wenn die beiden Mittelflügel gleich lang sind, – oder wenn auf den Seiten des Vierecks oder auch in dessen Mitte runde Thürme oder auch nur ein Thurm angebracht werden, – das Viereck in seinem Innern Kuppeln erhält – wenn Halbkreise aus dem Viereck hervorspringen oder auch das Viereck abschliessen u. s. w. Aus nahe liegenden Gründen des Zweekmässigen und selbst des Schönen ist indess überall das rechtwinkelige und längliche Viereck zur überwiegenden und vorherrschenden, ja fast ausschliesslichen Gestalt der heiligen und nichtheiligen Gebäude geworden, wovon Jeder, der nur Augen hat, sich überzeugen kann. Wie noch neuerlich Guhl und Koner, a. a. O., S. 43 ff., dargethan haben, ist die Grundform der schönsten griechischen Tempel das längliche Viereck, beruht aber an sich nicht entfernt auf irgend einem symbolischen Gedanken, sondern blos auf dem Gefühle und Sinne für das Schöne. Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 100, vergl. mit S. 107, 110, 113, 137 und 451, behauptet, dass die Griechen die viereckige Gestalt des Tempels und überhaupt den ganzen Tempelbaustyl den Aegyptern entlehnt haben.</p><p>
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und regelmässige Gestalt zu geben, welche im Ganzen und Wesentlichen nur eine zweifache, die viereckige oder die kreisrunde sein konnte, wovon alle übrigen Gestaltungen der Gebäude entweder als blosse Ausnahmen oder als blosse Umgestaltungen erscheinen, z. B. wenn das Viereck zu beiden Seiten nach vorn oder nach hinten theilweise verlängert wird oder Seitenflügel erhält, – oder wenn das Viereck in der Mitte theilweise nach vorn und hinten verlängert wird, wodurch ein sogenanntes lateinisches oder griechisches Kreuz entsteht, jenes, wenn der eine Mittelflügel länger ist als der andere, dieses, wenn die beiden Mittelflügel gleich lang sind, – oder wenn auf den Seiten des Vierecks oder auch in dessen Mitte runde Thürme oder auch nur ein Thurm angebracht werden, – das Viereck in seinem Innern Kuppeln erhält – wenn Halbkreise aus dem Viereck hervorspringen oder auch das Viereck abschliessen u. s. w. Aus nahe liegenden Gründen des Zweekmässigen und selbst des Schönen ist indess überall das rechtwinkelige und längliche Viereck zur überwiegenden und vorherrschenden, ja fast ausschliesslichen Gestalt der heiligen und nichtheiligen Gebäude geworden, wovon Jeder, der nur Augen hat, sich überzeugen kann. Wie noch neuerlich Guhl und Koner, a. a. O., S. 43 ff., dargethan haben, ist die Grundform der schönsten griechischen Tempel das längliche Viereck, beruht aber an sich nicht entfernt auf irgend einem symbolischen Gedanken, sondern blos auf dem Gefühle und Sinne für das Schöne. Braun, Geschichte der Kunst, I. S. 100, vergl. mit S. 107, 110, 113, 137 und 451, behauptet, dass die Griechen die viereckige Gestalt des Tempels und überhaupt den ganzen Tempelbaustyl den Aegyptern entlehnt haben.
Stieglitz, Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 77, sagt, die Gestalt der alten Tempel sei länglich viereckig gewesen, aber unter den Griechen sei es auch gebräuchlich geworden, den Tempeln bisweilen eine runde Gestalt zu geben. Auch die Römer hatten runde Tempel, wenn gleich sie nur die seltene Ausnahme von den viereckigen Tempeln bilden, z. B. der Tempel der Vesta. Kreisförmig waren auch die Schatzhäuser der alten griechischen Fürsten, z. B. zu Mycenae, zu Orchomenos, ge-
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/502>, abgerufen am 03.07.2024.
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