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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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entstehe, welche mit Freude und der Leidenschaft verbunbunden ist, sie durch dieses oder jenes Mittel zu befriedigen, dass die Befreiung von den stets neu gebornen Schmerzen nur durch die vollständige Unterdrückung und Vernichtung der Sehnsucht bewirkt werden könne, dass das Mittel, welches zu dieser Vernichtung führe, aus acht Theilen bestehe: aus der rechten Ansicht, dem Willen, der Anstrengung, der Thätigkeit, dem Leben, der Sprache, dem Gedanken und der wahren Meditation.1) Die vier höchsten Güter oder platonischen Ideen der Chinesen sind das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre, wie dieselben das J-King als die Vorbilder der menschlichen Tugend nennt. - Auf mittelalterlichen Bildern werden die vier Haupttugenden häufig mit den vier Paradiesesströmen2) zusammengestellt, wodurch symbolisch angedeutet wird, dass sie die ganze Menschheit in allen vier Weltgegenden schmücken und zieren sollen. Es ist die Allgemeinheit der Freimaurerei und der menschlichen Tugenden. Ebenso wird in den Katakomben zu Rom der strahlende Christus dargestellt, auf einem Berge stehend, aus welchem nach den Weltgegenden vier Flüsse strömen, welche vier Flüsse auch auf die vier Paradiesesströme bezogen werden und diese zugleich bedeuten. Ja die vier Evangelisten und die vier Evangelien, - die vier Gekrönten der katholischen Kirche,3) nämlich die Märtyrer Severus, Severianus, Carpophorus und Victorinus, die quatuor coronati palma martyrum, - die vier Frauen und die vier Lehrer, Gregorius, Augusti-

1) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 491.
2) Vgl. darüber auch Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 58.
3) Auch in der Halliwell'schen Urkunde aus dem 14ten oder 15ten Jahrhundert werden die vier Gekrönten als die Schutzheiligen der englischen Steinmetzen genannt. In der Latomia, Bd. XIX. S. 39 Anm., werden als die von der Baugesellschaft zu Antwerpen verehrten vier Gekrönten angegeben: Claudius, Nycostratus, Simphorianus und Castorius. Vgl. auch: Wattenbach, passio Sanctorum quatuor coronatorum aus einer Handschrift der herzoglichen Bibliothek in Coburg, Wien 1853. Darin wird herausgehoben, dass die vier christlichen Bildhauer zwar alle möglichen Bildwerke von Sieges- und Liebesgöttern verfertigen, aber lieber dem Martyrium sich unterwerfen, als eine Statue des Asclepios, des heidnischen Herrn und Heilandes ([fremdsprachliches Material]) unter ihren Meissel nehmen wollten.

entstehe, welche mit Freude und der Leidenschaft verbunbunden ist, sie durch dieses oder jenes Mittel zu befriedigen, dass die Befreiung von den stets neu gebornen Schmerzen nur durch die vollständige Unterdrückung und Vernichtung der Sehnsucht bewirkt werden könne, dass das Mittel, welches zu dieser Vernichtung führe, aus acht Theilen bestehe: aus der rechten Ansicht, dem Willen, der Anstrengung, der Thätigkeit, dem Leben, der Sprache, dem Gedanken und der wahren Meditation.1) Die vier höchsten Güter oder platonischen Ideen der Chinesen sind das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre, wie dieselben das J-King als die Vorbilder der menschlichen Tugend nennt. – Auf mittelalterlichen Bildern werden die vier Haupttugenden häufig mit den vier Paradiesesströmen2) zusammengestellt, wodurch symbolisch angedeutet wird, dass sie die ganze Menschheit in allen vier Weltgegenden schmücken und zieren sollen. Es ist die Allgemeinheit der Freimaurerei und der menschlichen Tugenden. Ebenso wird in den Katakomben zu Rom der strahlende Christus dargestellt, auf einem Berge stehend, aus welchem nach den Weltgegenden vier Flüsse strömen, welche vier Flüsse auch auf die vier Paradiesesströme bezogen werden und diese zugleich bedeuten. Ja die vier Evangelisten und die vier Evangelien, – die vier Gekrönten der katholischen Kirche,3) nämlich die Märtyrer Severus, Severianus, Carpophorus und Victorinus, die quatuor coronati palma martyrum, – die vier Frauen und die vier Lehrer, Gregorius, Augusti-

1) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 491.
2) Vgl. darüber auch Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 58.
3) Auch in der Halliwell’schen Urkunde aus dem 14ten oder 15ten Jahrhundert werden die vier Gekrönten als die Schutzheiligen der englischen Steinmetzen genannt. In der Latomia, Bd. XIX. S. 39 Anm., werden als die von der Baugesellschaft zu Antwerpen verehrten vier Gekrönten angegeben: Claudius, Nycostratus, Simphorianus und Castorius. Vgl. auch: Wattenbach, passio Sanctorum quatuor coronatorum aus einer Handschrift der herzoglichen Bibliothek in Coburg, Wien 1853. Darin wird herausgehoben, dass die vier christlichen Bildhauer zwar alle möglichen Bildwerke von Sieges- und Liebesgöttern verfertigen, aber lieber dem Martyrium sich unterwerfen, als eine Statue des Asclepios, des heidnischen Herrn und Heilandes ([fremdsprachliches Material]) unter ihren Meissel nehmen wollten.
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[510/0530] entstehe, welche mit Freude und der Leidenschaft verbunbunden ist, sie durch dieses oder jenes Mittel zu befriedigen, dass die Befreiung von den stets neu gebornen Schmerzen nur durch die vollständige Unterdrückung und Vernichtung der Sehnsucht bewirkt werden könne, dass das Mittel, welches zu dieser Vernichtung führe, aus acht Theilen bestehe: aus der rechten Ansicht, dem Willen, der Anstrengung, der Thätigkeit, dem Leben, der Sprache, dem Gedanken und der wahren Meditation. 1) Die vier höchsten Güter oder platonischen Ideen der Chinesen sind das Gute, Schöne, Nützliche und Wahre, wie dieselben das J-King als die Vorbilder der menschlichen Tugend nennt. – Auf mittelalterlichen Bildern werden die vier Haupttugenden häufig mit den vier Paradiesesströmen 2) zusammengestellt, wodurch symbolisch angedeutet wird, dass sie die ganze Menschheit in allen vier Weltgegenden schmücken und zieren sollen. Es ist die Allgemeinheit der Freimaurerei und der menschlichen Tugenden. Ebenso wird in den Katakomben zu Rom der strahlende Christus dargestellt, auf einem Berge stehend, aus welchem nach den Weltgegenden vier Flüsse strömen, welche vier Flüsse auch auf die vier Paradiesesströme bezogen werden und diese zugleich bedeuten. Ja die vier Evangelisten und die vier Evangelien, – die vier Gekrönten der katholischen Kirche, 3) nämlich die Märtyrer Severus, Severianus, Carpophorus und Victorinus, die quatuor coronati palma martyrum, – die vier Frauen und die vier Lehrer, Gregorius, Augusti- 1) Lassen, indische Alterthumskunde, II. S. 491. 2) Vgl. darüber auch Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 58. 3) Auch in der Halliwell’schen Urkunde aus dem 14ten oder 15ten Jahrhundert werden die vier Gekrönten als die Schutzheiligen der englischen Steinmetzen genannt. In der Latomia, Bd. XIX. S. 39 Anm., werden als die von der Baugesellschaft zu Antwerpen verehrten vier Gekrönten angegeben: Claudius, Nycostratus, Simphorianus und Castorius. Vgl. auch: Wattenbach, passio Sanctorum quatuor coronatorum aus einer Handschrift der herzoglichen Bibliothek in Coburg, Wien 1853. Darin wird herausgehoben, dass die vier christlichen Bildhauer zwar alle möglichen Bildwerke von Sieges- und Liebesgöttern verfertigen, aber lieber dem Martyrium sich unterwerfen, als eine Statue des Asclepios, des heidnischen Herrn und Heilandes (_ ) unter ihren Meissel nehmen wollten.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/530>, abgerufen am 22.11.2024.