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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Dagegen heisst es zu Ende einer verwandten schwedischen Ueberlieferung:

Da wächset eine Lind' auf beider Grab,
Die stehet allda bis zum jüngsten Tag.

Die Linde sie wächst über's Kirchendach,
Das eine Blatt nimmt das andre in Arm.

In dem deutschen, weit verbreiteten Liede vom Grafen Friedrich wird gesagt:

Was wuchs der Braut aus dem Grabe?
Drei Lilien mit goldnen Buchstaben:
Geht, grabt meinen Bräutigam aus,
Bringt ihn zu mir in's Gotteshaus!

Die Fortdauer der treuen Liebe im Tode malt unendlich einfach und anmuthig ein wendisches Lied:

Begrabt nun uns beide
Dort unter der Linde.

Pflanzt auf uns zwei Reben,
Zwei Reben des Weinstocks.

Die Reben sie wuchsen
Und trugen viel Trauben.

Sie liebten sich beide,
In Eines verflochten.

Das schwedische Lied: "Klein Rosa" lässt den dem Bunde der Liebenden entgegen gestandenen Vater und König rufen:

"Und hätt' ich geglaubt ihre Liebe so hold,
In Ehren und Zucht,
Nicht hätt' ich getrennt sie für rothestes Gold."
Es wachsen wohl, es wachsen wohl Lilien und Rosen zusammen.

In einem geistlichen Liede von Benjamin Schmolk ruft die Stimme eines Kindes aus dem Grabe:

Der letzte Frühlingstag wird meine Blätter zeigen,
Da werd' ich voller Glanz im Himmelsgarten stehn,
Wenn eine Blume wird aus meinem Grabe steigen,
Vor der die Rose selbst wird blass und schamroth stehn!

Ein kleines legendeartiges deutsches Gedicht des 13. Jahrhunderts berichtet: Ein Ritter begab sich, als er alt ge-

Dagegen heisst es zu Ende einer verwandten schwedischen Ueberlieferung:

Da wächset eine Lind’ auf beider Grab,
Die stehet allda bis zum jüngsten Tag.

Die Linde sie wächst über’s Kirchendach,
Das eine Blatt nimmt das andre in Arm.

In dem deutschen, weit verbreiteten Liede vom Grafen Friedrich wird gesagt:

Was wuchs der Braut aus dem Grabe?
Drei Lilien mit goldnen Buchstaben:
Geht, grabt meinen Bräutigam aus,
Bringt ihn zu mir in’s Gotteshaus!

Die Fortdauer der treuen Liebe im Tode malt unendlich einfach und anmuthig ein wendisches Lied:

Begrabt nun uns beide
Dort unter der Linde.

Pflanzt auf uns zwei Reben,
Zwei Reben des Weinstocks.

Die Reben sie wuchsen
Und trugen viel Trauben.

Sie liebten sich beide,
In Eines verflochten.

Das schwedische Lied: „Klein Rosa“ lässt den dem Bunde der Liebenden entgegen gestandenen Vater und König rufen:

„Und hätt’ ich geglaubt ihre Liebe so hold,
In Ehren und Zucht,
Nicht hätt’ ich getrennt sie für rothestes Gold.“
Es wachsen wohl, es wachsen wohl Lilien und Rosen zusammen.

In einem geistlichen Liede von Benjamin Schmolk ruft die Stimme eines Kindes aus dem Grabe:

Der letzte Frühlingstag wird meine Blätter zeigen,
Da werd’ ich voller Glanz im Himmelsgarten stehn,
Wenn eine Blume wird aus meinem Grabe steigen,
Vor der die Rose selbst wird blass und schamroth stehn!

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[45/0065] Dagegen heisst es zu Ende einer verwandten schwedischen Ueberlieferung: Da wächset eine Lind’ auf beider Grab, Die stehet allda bis zum jüngsten Tag. Die Linde sie wächst über’s Kirchendach, Das eine Blatt nimmt das andre in Arm. In dem deutschen, weit verbreiteten Liede vom Grafen Friedrich wird gesagt: Was wuchs der Braut aus dem Grabe? Drei Lilien mit goldnen Buchstaben: Geht, grabt meinen Bräutigam aus, Bringt ihn zu mir in’s Gotteshaus! Die Fortdauer der treuen Liebe im Tode malt unendlich einfach und anmuthig ein wendisches Lied: Begrabt nun uns beide Dort unter der Linde. Pflanzt auf uns zwei Reben, Zwei Reben des Weinstocks. Die Reben sie wuchsen Und trugen viel Trauben. Sie liebten sich beide, In Eines verflochten. Das schwedische Lied: „Klein Rosa“ lässt den dem Bunde der Liebenden entgegen gestandenen Vater und König rufen: „Und hätt’ ich geglaubt ihre Liebe so hold, In Ehren und Zucht, Nicht hätt’ ich getrennt sie für rothestes Gold.“ Es wachsen wohl, es wachsen wohl Lilien und Rosen zusammen. In einem geistlichen Liede von Benjamin Schmolk ruft die Stimme eines Kindes aus dem Grabe: Der letzte Frühlingstag wird meine Blätter zeigen, Da werd’ ich voller Glanz im Himmelsgarten stehn, Wenn eine Blume wird aus meinem Grabe steigen, Vor der die Rose selbst wird blass und schamroth stehn! Ein kleines legendeartiges deutsches Gedicht des 13. Jahrhunderts berichtet: Ein Ritter begab sich, als er alt ge-

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/65>, abgerufen am 21.11.2024.