1861, worin bis jetzt die Ziege, der Steinbock, das Schwein, der Esel, das Maulthier, das Schaf, der Affe, der Bär, das Kameel, der Löwe und der Elephant volksthümlich historisch behandelt sind.
Auf den Münzen von Chili erschien der Condor, als Symbol der Kraft, gleich nach der ersten Erklärung der politischen Unabhängigkeit des Landes. 1)
Noch eine ganz andere, nicht astronomische und naturreligiöse Bedeutung erhielt das Symbol des Löwen besonders bei den Assyriern unter dem Einflusse der zarathustrischen Religionsreformation mit ihrem doppelten Principe des Lichtes und der Finsterniss, des Guten und des Bösen, und mit der daraus für den Ormuzdiener hervorgehenden Verpflichtung, die Mächte und die Wesen der Finsterniss und des Bösen, des Ahriman, in der Natur- und Geisteswelt zu bekämpfen und zu vernichten.
Der Löwe wurde nämlich gleichfalls zu einem Thiere des Ahriman, zum Symbole des zu bekämpfenden und zu vernichtenden Finstern und Bösen, weshalb bei den Assyriern sehr viele bildliche Darstellungen sich finden, auf denen, besonders von dem Könige als dem Vorbilde der irdischen Streiter, ein Löwe entweder mit dem Dolche getödtet, oder auch in den Armen erdrückt und erwürgt wird. Dieser Löwe der Assyrier ist ganz dasselbe mythische Bild wie die biblische Schlange, welcher von dem Menschen der Kopf zertreten werden soll, oder wie die Drachen, welche von den christlichen Lichthelden und Heiligen siegreich überwunden werden und wogegen auch bei den Griechen besonders Herakles kämpfet. Bei Meissner, a. a. O., Fig. 28, wird auch aus dem britischen Museum das Fragment eines lykischen Monumentes mitgetheilt, auf dem ein solcher Löwe durch einen Dolchstoss in den Bauch, wie es scheint, getödtet wird. Auf einem bei Heddernheim im Herzogthum Nassau aufgefundenen mithrischen Denkmale, welches Müller, Mithras, S. 39 ff., als einen Löwenträger beschreibt, wird von einem Menschen in der gewölmlichen Mithraskleidung, mit Kappe und wallender Glamys, ein nach unten gekehrter Löwe rückwärts nach-
1)Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 55.
1861, worin bis jetzt die Ziege, der Steinbock, das Schwein, der Esel, das Maulthier, das Schaf, der Affe, der Bär, das Kameel, der Löwe und der Elephant volksthümlich historisch behandelt sind.
Auf den Münzen von Chili erschien der Condor, als Symbol der Kraft, gleich nach der ersten Erklärung der politischen Unabhängigkeit des Landes. 1)
Noch eine ganz andere, nicht astronomische und naturreligiöse Bedeutung erhielt das Symbol des Löwen besonders bei den Assyriern unter dem Einflusse der zarathustrischen Religionsreformation mit ihrem doppelten Principe des Lichtes und der Finsterniss, des Guten und des Bösen, und mit der daraus für den Ormuzdiener hervorgehenden Verpflichtung, die Mächte und die Wesen der Finsterniss und des Bösen, des Ahriman, in der Natur- und Geisteswelt zu bekämpfen und zu vernichten.
Der Löwe wurde nämlich gleichfalls zu einem Thiere des Ahriman, zum Symbole des zu bekämpfenden und zu vernichtenden Finstern und Bösen, weshalb bei den Assyriern sehr viele bildliche Darstellungen sich finden, auf denen, besonders von dem Könige als dem Vorbilde der irdischen Streiter, ein Löwe entweder mit dem Dolche getödtet, oder auch in den Armen erdrückt und erwürgt wird. Dieser Löwe der Assyrier ist ganz dasselbe mythische Bild wie die biblische Schlange, welcher von dem Menschen der Kopf zertreten werden soll, oder wie die Drachen, welche von den christlichen Lichthelden und Heiligen siegreich überwunden werden und wogegen auch bei den Griechen besonders Herakles kämpfet. Bei Meissner, a. a. O., Fig. 28, wird auch aus dem britischen Museum das Fragment eines lykischen Monumentes mitgetheilt, auf dem ein solcher Löwe durch einen Dolchstoss in den Bauch, wie es scheint, getödtet wird. Auf einem bei Heddernheim im Herzogthum Nassau aufgefundenen mithrischen Denkmale, welches Müller, Mithras, S. 39 ff., als einen Löwenträger beschreibt, wird von einem Menschen in der gewölmlichen Mithraskleidung, mit Kappe und wallender Glamys, ein nach unten gekehrter Löwe rückwärts nach-
1)Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 55.
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Auf den Münzen von Chili erschien der Condor, als Symbol der Kraft, gleich nach der ersten Erklärung der politischen Unabhängigkeit des Landes. 1)</p><p>
Noch eine ganz andere, nicht astronomische und naturreligiöse Bedeutung erhielt das Symbol des Löwen besonders bei den Assyriern unter dem Einflusse der zarathustrischen Religionsreformation mit ihrem doppelten Principe des Lichtes und der Finsterniss, des Guten und des Bösen, und mit der daraus für den Ormuzdiener hervorgehenden Verpflichtung, die Mächte und die Wesen der Finsterniss und des Bösen, des Ahriman, in der Natur- und Geisteswelt zu bekämpfen und zu vernichten.</p><p>
Der Löwe wurde nämlich gleichfalls zu einem Thiere des Ahriman, zum Symbole des zu bekämpfenden und zu vernichtenden Finstern und Bösen, weshalb bei den Assyriern sehr viele bildliche Darstellungen sich finden, auf denen, besonders von dem Könige als dem Vorbilde der irdischen Streiter, ein Löwe entweder mit dem Dolche getödtet, oder auch in den Armen erdrückt und erwürgt wird. Dieser Löwe der Assyrier ist ganz dasselbe mythische Bild wie die biblische Schlange, welcher von dem Menschen der Kopf zertreten werden soll, oder wie die Drachen, welche von den christlichen Lichthelden und Heiligen siegreich überwunden werden und wogegen auch bei den Griechen besonders Herakles kämpfet. Bei Meissner, a. a. O., Fig. 28, wird auch aus dem britischen Museum das Fragment eines lykischen Monumentes mitgetheilt, auf dem ein solcher Löwe durch einen Dolchstoss in den Bauch, wie es scheint, getödtet wird. Auf einem bei Heddernheim im Herzogthum Nassau aufgefundenen mithrischen Denkmale, welches Müller, Mithras, S. 39 ff., als einen Löwenträger beschreibt, wird von einem Menschen in der gewölmlichen Mithraskleidung, mit Kappe und wallender Glamys, ein nach unten gekehrter Löwe rückwärts nach-</p><noteplace="foot"n="">1)Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 55.<lb/></note></div></body></text></TEI>
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1861, worin bis jetzt die Ziege, der Steinbock, das Schwein, der Esel, das Maulthier, das Schaf, der Affe, der Bär, das Kameel, der Löwe und der Elephant volksthümlich historisch behandelt sind.
Auf den Münzen von Chili erschien der Condor, als Symbol der Kraft, gleich nach der ersten Erklärung der politischen Unabhängigkeit des Landes. 1)
Noch eine ganz andere, nicht astronomische und naturreligiöse Bedeutung erhielt das Symbol des Löwen besonders bei den Assyriern unter dem Einflusse der zarathustrischen Religionsreformation mit ihrem doppelten Principe des Lichtes und der Finsterniss, des Guten und des Bösen, und mit der daraus für den Ormuzdiener hervorgehenden Verpflichtung, die Mächte und die Wesen der Finsterniss und des Bösen, des Ahriman, in der Natur- und Geisteswelt zu bekämpfen und zu vernichten.
Der Löwe wurde nämlich gleichfalls zu einem Thiere des Ahriman, zum Symbole des zu bekämpfenden und zu vernichtenden Finstern und Bösen, weshalb bei den Assyriern sehr viele bildliche Darstellungen sich finden, auf denen, besonders von dem Könige als dem Vorbilde der irdischen Streiter, ein Löwe entweder mit dem Dolche getödtet, oder auch in den Armen erdrückt und erwürgt wird. Dieser Löwe der Assyrier ist ganz dasselbe mythische Bild wie die biblische Schlange, welcher von dem Menschen der Kopf zertreten werden soll, oder wie die Drachen, welche von den christlichen Lichthelden und Heiligen siegreich überwunden werden und wogegen auch bei den Griechen besonders Herakles kämpfet. Bei Meissner, a. a. O., Fig. 28, wird auch aus dem britischen Museum das Fragment eines lykischen Monumentes mitgetheilt, auf dem ein solcher Löwe durch einen Dolchstoss in den Bauch, wie es scheint, getödtet wird. Auf einem bei Heddernheim im Herzogthum Nassau aufgefundenen mithrischen Denkmale, welches Müller, Mithras, S. 39 ff., als einen Löwenträger beschreibt, wird von einem Menschen in der gewölmlichen Mithraskleidung, mit Kappe und wallender Glamys, ein nach unten gekehrter Löwe rückwärts nach-
1)Humboldt, Ansichten der Natur, II. S. 55.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/664>, abgerufen am 16.07.2024.
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