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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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ständniss des französischen Systems der 33 Grade, des sogenannten rite ecossais ancien et accepte mag übrigens hier die nicht zu übersehende Bemerkung gemacht werden, dass bis zum 31. Grade eigentlich nur fünf Grade wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nämlich die drei ersten oder die sogenannten symbolischen Grade, der 18. Grad (Rose-Croix) und der 30. (Kadosch); die übrigen oder die dazwischen liegenden Grade werden durch ihre blosse Beschreibung bei Gelegenheit des Rose-Croix oder Kadosch mitgetheilt. - Wie dem Helios nach Theokrit 11, 8 zwölf grosse Stiere weiden, so umstrahlen sein Haupt auch 12 Strahlen und diese 12 Stiere und 12 Strahlen umfassen die gesammte Zeit des Lebens und des Todes, der Anwesenheit und der Abwesenheit des Apollo. Mitunter zählt der Strahlenkranz des Helios-Apollo auch nur sieben Strahlen, wobei also das Leben auf sieben Monate und der Tod oder die Abwesenheit auf fünf Monate ausgedehnt wird und mit Hinsicht, worauf Proclus den Helios den Siebenstrahligen ([fremdsprachliches Material]) nennt,1) was nach den Mithradenkmalen auch Mithra war. Sehr merkwürdig sind in dieser Richtung auch Swantewit und Rugewit, die zusammengehörenden Götter der alten Rugier und Wenden in Pommern. 2) Zu Arkona auf der Insel Rügen stand das riesengrosse Bild des Swantewit und bildete den Centralpunkt für die heidnische Gottesverehrung der ganzen südlichen Küste des baltischen Meeres, bis es Waldemar I. zerstörte und mit dem blutigen Schwerte die Heiden zum Christenthum bekehrte. Gleich vielen indischen Göttern hatte Swantewit, Svetovitü, sveto = sanctus, welchen altslavischen Obergott Zeus mit Brahma vergleicht,3) wie er auch dem deutschen Odhin gleichsteht, vier Häupter, um nach den vier Weltgegenden Alles er-

1) Welker, Götterlehre, I. S. 411.
2) Vollmer, a. a. O., S. 1405, vergl. mit Taf. XCIII, und S. 1463, vergl. mit Taf. XCIX.
3) Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCLII. Anm. ** leitet den siavischen Svetopolk, Svjetopulk von pulk, Volk, Schar ab, erklärt ihn also für den heiligen Anführer und verwirft die von Mone vorgeschlagene Ableitung von swaty wlk (heiliger Wolf).

ständniss des französischen Systems der 33 Grade, des sogenannten rite écossais ancien et accepté mag übrigens hier die nicht zu übersehende Bemerkung gemacht werden, dass bis zum 31. Grade eigentlich nur fünf Grade wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nämlich die drei ersten oder die sogenannten symbolischen Grade, der 18. Grad (Rose-Croix) und der 30. (Kadosch); die übrigen oder die dazwischen liegenden Grade werden durch ihre blosse Beschreibung bei Gelegenheit des Rose-Croix oder Kadosch mitgetheilt. - Wie dem Helios nach Theokrit 11, 8 zwölf grosse Stiere weiden, so umstrahlen sein Haupt auch 12 Strahlen und diese 12 Stiere und 12 Strahlen umfassen die gesammte Zeit des Lebens und des Todes, der Anwesenheit und der Abwesenheit des Apollo. Mitunter zählt der Strahlenkranz des Helios-Apollo auch nur sieben Strahlen, wobei also das Leben auf sieben Monate und der Tod oder die Abwesenheit auf fünf Monate ausgedehnt wird und mit Hinsicht, worauf Proclus den Helios den Siebenstrahligen ([fremdsprachliches Material]) nennt,1) was nach den Mithradenkmalen auch Mithra war. Sehr merkwürdig sind in dieser Richtung auch Swantewit und Rugewit, die zusammengehörenden Götter der alten Rugier und Wenden in Pommern. 2) Zu Arkona auf der Insel Rügen stand das riesengrosse Bild des Swantewit und bildete den Centralpunkt für die heidnische Gottesverehrung der ganzen südlichen Küste des baltischen Meeres, bis es Waldemar I. zerstörte und mit dem blutigen Schwerte die Heiden zum Christenthum bekehrte. Gleich vielen indischen Göttern hatte Swantewit, Svetovitü, sveto = sanctus, welchen altslavischen Obergott Zeus mit Brahma vergleicht,3) wie er auch dem deutschen Odhin gleichsteht, vier Häupter, um nach den vier Weltgegenden Alles er-

1) Welker, Götterlehre, I. S. 411.
2) Vollmer, a. a. O., S. 1405, vergl. mit Taf. XCIII, und S. 1463, vergl. mit Taf. XCIX.
3) Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCLII. Anm. ** leitet den siavischen Svetopolk, Svjetopulk von pulk, Volk, Schar ab, erklärt ihn also für den heiligen Anführer und verwirft die von Mone vorgeschlagene Ableitung von swaty wlk (heiliger Wolf).
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[660/0680] ständniss des französischen Systems der 33 Grade, des sogenannten rite écossais ancien et accepté mag übrigens hier die nicht zu übersehende Bemerkung gemacht werden, dass bis zum 31. Grade eigentlich nur fünf Grade wirklich bearbeitet und feierlich ertheilt werden, nämlich die drei ersten oder die sogenannten symbolischen Grade, der 18. Grad (Rose-Croix) und der 30. (Kadosch); die übrigen oder die dazwischen liegenden Grade werden durch ihre blosse Beschreibung bei Gelegenheit des Rose-Croix oder Kadosch mitgetheilt. - Wie dem Helios nach Theokrit 11, 8 zwölf grosse Stiere weiden, so umstrahlen sein Haupt auch 12 Strahlen und diese 12 Stiere und 12 Strahlen umfassen die gesammte Zeit des Lebens und des Todes, der Anwesenheit und der Abwesenheit des Apollo. Mitunter zählt der Strahlenkranz des Helios-Apollo auch nur sieben Strahlen, wobei also das Leben auf sieben Monate und der Tod oder die Abwesenheit auf fünf Monate ausgedehnt wird und mit Hinsicht, worauf Proclus den Helios den Siebenstrahligen (_ ) nennt, 1) was nach den Mithradenkmalen auch Mithra war. Sehr merkwürdig sind in dieser Richtung auch Swantewit und Rugewit, die zusammengehörenden Götter der alten Rugier und Wenden in Pommern. 2) Zu Arkona auf der Insel Rügen stand das riesengrosse Bild des Swantewit und bildete den Centralpunkt für die heidnische Gottesverehrung der ganzen südlichen Küste des baltischen Meeres, bis es Waldemar I. zerstörte und mit dem blutigen Schwerte die Heiden zum Christenthum bekehrte. Gleich vielen indischen Göttern hatte Swantewit, Svetovitü, sveto = sanctus, welchen altslavischen Obergott Zeus mit Brahma vergleicht, 3) wie er auch dem deutschen Odhin gleichsteht, vier Häupter, um nach den vier Weltgegenden Alles er- 1) Welker, Götterlehre, I. S. 411. 2) Vollmer, a. a. O., S. 1405, vergl. mit Taf. XCIII, und S. 1463, vergl. mit Taf. XCIX. 3) Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCLII. Anm. ** leitet den siavischen Svetopolk, Svjetopulk von pulk, Volk, Schar ab, erklärt ihn also für den heiligen Anführer und verwirft die von Mone vorgeschlagene Ableitung von swaty wlk (heiliger Wolf).

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/680>, abgerufen am 22.11.2024.