Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.lichen Namen des Aeddon bildlich oder symbolisch im Cromlech begraben und der Mard-nadd Aeddon o von ist das Weihelied bei diesem religiösen Drama. So viel aus der unklaren Darstellung von Eckermann zu entnehmen ist, wurde Aeddon, der sterbende Sonnen- und Naturgott in das Grab der neun Jungfrauen versenkt, um sich daraus (nach dreimonatlicher Grabesruhe) zu neuem Leben zu erheben (S. 175). Hu und sein Mysteriendienst1) scheint somit in jeder Hinsicht mit Hiram und dessen Todesfeier zusammenzutreffen, weshalb weitere und genauere Aufschlüsse ausserordentlich willkommen sein müssten. Was die Akazie im Dienste Hiram's ist, scheint die Birke des Hu zu sein; mit der Birke erheben sich Hu und der ihn symbolisirende Druide, Gott und der Mensch gleich unsterblich wieder aus dem Grabe empor. Auch die druidische Initation war die Beerdigung des alten Menschen und die Wiedererweekung eines neuen und reinern, eines gereinigten. Nach Eckermann, S. 252 soll Belen, breton. melen, blond heissen und Belenus-Hesus, Heu, Heus, Esus, Hu sein.2) Er wurde mit Strahlen rings um das Haupt, oder auch als Jüngling mit gelockten Haaren abgebildet. Auf dem Denkmal zu Paris in der Notre-Dame hauet Esus Aeste von einem Baume mit drei Aesten; die Pariser Schifferzunft hat das Denkmal unter Tiberius gesetzt. Ein Manuscript von Nantes spricht von einem Standbilde des Gottes mit drei Gesichtern und der Inschrift: [fremdsprachliches Material], d. i. Anfang, Mitte und Ende, - Entstehen, Bestehen und Vergehen. 1) Vergl. auch Ebert, Jahrbuch für romanische und englische Literatur, Berlin 1860, in dessen erstem Hefte sich eine Abhandlung von Ebert befindet: "Die englischen Mysterien, mit besonderer Berücksichtigung der Townelei." 2) Belen, Apollo wird auch von dem semitischen Baal, Belus abgeleitet und Belen dem Atpili und Coios gleichgestellt, welcher auf den griechisch-keltischen Orgetorixmünzen vorkommt. Vergl. Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1859, S. 11 ff. und Seite 27 ff. In der französischen Thierfabel ist Belinus, Belin der Name des Widders von beler, lat. balare, ital. belare blöcken, wie er noch heute belier heisst, in französischen Dialekten das Lamm belin. Vergl, Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCXXXIV.
lichen Namen des Aeddon bildlich oder symbolisch im Cromlech begraben und der Mard-nadd Aeddon o vôn ist das Weihelied bei diesem religiösen Drama. So viel aus der unklaren Darstellung von Eckermann zu entnehmen ist, wurde Aeddon, der sterbende Sonnen- und Naturgott in das Grab der neun Jungfrauen versenkt, um sich daraus (nach dreimonatlicher Grabesruhe) zu neuem Leben zu erheben (S. 175). Hu und sein Mysteriendienst1) scheint somit in jeder Hinsicht mit Hiram und dessen Todesfeier zusammenzutreffen, weshalb weitere und genauere Aufschlüsse ausserordentlich willkommen sein müssten. Was die Akazie im Dienste Hiram’s ist, scheint die Birke des Hu zu sein; mit der Birke erheben sich Hu und der ihn symbolisirende Druide, Gott und der Mensch gleich unsterblich wieder aus dem Grabe empor. Auch die druidische Initation war die Beerdigung des alten Menschen und die Wiedererweekung eines neuen und reinern, eines gereinigten. Nach Eckermann, S. 252 soll Belen, breton. melen, blond heissen und Belenus-Hesus, Heu, Heus, Esus, Hu sein.2) Er wurde mit Strahlen rings um das Haupt, oder auch als Jüngling mit gelockten Haaren abgebildet. Auf dem Denkmal zu Paris in der Notre-Dame hauet Esus Aeste von einem Baume mit drei Aesten; die Pariser Schifferzunft hat das Denkmal unter Tiberius gesetzt. Ein Manuscript von Nantes spricht von einem Standbilde des Gottes mit drei Gesichtern und der Inschrift: [fremdsprachliches Material], d. i. Anfang, Mitte und Ende, - Entstehen, Bestehen und Vergehen. 1) Vergl. auch Ebert, Jahrbuch für romanische und englische Literatur, Berlin 1860, in dessen erstem Hefte sich eine Abhandlung von Ebert befindet: „Die englischen Mysterien, mit besonderer Berücksichtigung der Townelei.“ 2) Belen, Apollo wird auch von dem semitischen Baal, Belus abgeleitet und Belen dem Atpili und Coios gleichgestellt, welcher auf den griechisch-keltischen Orgetorixmünzen vorkommt. Vergl. Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1859, S. 11 ff. und Seite 27 ff. In der französischen Thierfabel ist Belinus, Belin der Name des Widders von beler, lat. balare, ital. belare blöcken, wie er noch heute belier heisst, in französischen Dialekten das Lamm belin. Vergl, Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCXXXIV.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0722" n="702"/> lichen Namen des Aeddon bildlich oder symbolisch im Cromlech begraben und der Mard-nadd Aeddon o vôn ist das Weihelied bei diesem religiösen Drama. So viel aus der unklaren Darstellung von Eckermann zu entnehmen ist, wurde Aeddon, der sterbende Sonnen- und Naturgott in das Grab der <hi rendition="#g">neun</hi> Jungfrauen versenkt, um sich daraus (nach dreimonatlicher Grabesruhe) zu neuem Leben zu erheben (S. 175). Hu und sein Mysteriendienst<note place="foot" n="1)">Vergl. auch Ebert, Jahrbuch für romanische und englische Literatur, Berlin 1860, in dessen erstem Hefte sich eine Abhandlung von Ebert befindet: „Die englischen Mysterien, mit besonderer Berücksichtigung der Townelei.“<lb/></note> scheint somit in jeder Hinsicht mit Hiram und dessen Todesfeier zusammenzutreffen, weshalb weitere und genauere Aufschlüsse ausserordentlich willkommen sein müssten. Was die Akazie im Dienste Hiram’s ist, scheint die <hi rendition="#g">Birke</hi> des Hu zu sein; mit der Birke erheben sich Hu und der ihn symbolisirende Druide, Gott und der Mensch gleich unsterblich wieder aus dem Grabe empor. Auch die druidische Initation war die Beerdigung des alten Menschen und die Wiedererweekung eines neuen und reinern, eines gereinigten. Nach Eckermann, S. 252 soll Belen, breton. melen, blond heissen und Belenus-Hesus, Heu, Heus, Esus, Hu sein.<note place="foot" n="2)">Belen, Apollo wird auch von dem semitischen Baal, Belus abgeleitet und Belen dem Atpili und Coios gleichgestellt, welcher auf den griechisch-keltischen Orgetorixmünzen vorkommt. Vergl. Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1859, S. 11 ff. und Seite 27 ff. In der französischen Thierfabel ist Belinus, Belin der Name des Widders von beler, lat. balare, ital. belare blöcken, wie er noch heute belier heisst, in französischen Dialekten das Lamm belin. Vergl, Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCXXXIV.<lb/></note> Er wurde mit Strahlen rings um das Haupt, oder auch als Jüngling mit gelockten Haaren abgebildet. Auf dem Denkmal zu Paris in der Notre-Dame hauet Esus Aeste von einem Baume mit drei Aesten; die Pariser Schifferzunft hat das Denkmal unter Tiberius gesetzt. Ein Manuscript von Nantes spricht von einem Standbilde des Gottes mit drei Gesichtern und der Inschrift: <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>, d. i. Anfang, Mitte und Ende, - Entstehen, Bestehen und Vergehen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [702/0722]
lichen Namen des Aeddon bildlich oder symbolisch im Cromlech begraben und der Mard-nadd Aeddon o vôn ist das Weihelied bei diesem religiösen Drama. So viel aus der unklaren Darstellung von Eckermann zu entnehmen ist, wurde Aeddon, der sterbende Sonnen- und Naturgott in das Grab der neun Jungfrauen versenkt, um sich daraus (nach dreimonatlicher Grabesruhe) zu neuem Leben zu erheben (S. 175). Hu und sein Mysteriendienst 1) scheint somit in jeder Hinsicht mit Hiram und dessen Todesfeier zusammenzutreffen, weshalb weitere und genauere Aufschlüsse ausserordentlich willkommen sein müssten. Was die Akazie im Dienste Hiram’s ist, scheint die Birke des Hu zu sein; mit der Birke erheben sich Hu und der ihn symbolisirende Druide, Gott und der Mensch gleich unsterblich wieder aus dem Grabe empor. Auch die druidische Initation war die Beerdigung des alten Menschen und die Wiedererweekung eines neuen und reinern, eines gereinigten. Nach Eckermann, S. 252 soll Belen, breton. melen, blond heissen und Belenus-Hesus, Heu, Heus, Esus, Hu sein. 2) Er wurde mit Strahlen rings um das Haupt, oder auch als Jüngling mit gelockten Haaren abgebildet. Auf dem Denkmal zu Paris in der Notre-Dame hauet Esus Aeste von einem Baume mit drei Aesten; die Pariser Schifferzunft hat das Denkmal unter Tiberius gesetzt. Ein Manuscript von Nantes spricht von einem Standbilde des Gottes mit drei Gesichtern und der Inschrift: _ , d. i. Anfang, Mitte und Ende, - Entstehen, Bestehen und Vergehen.
1) Vergl. auch Ebert, Jahrbuch für romanische und englische Literatur, Berlin 1860, in dessen erstem Hefte sich eine Abhandlung von Ebert befindet: „Die englischen Mysterien, mit besonderer Berücksichtigung der Townelei.“
2) Belen, Apollo wird auch von dem semitischen Baal, Belus abgeleitet und Belen dem Atpili und Coios gleichgestellt, welcher auf den griechisch-keltischen Orgetorixmünzen vorkommt. Vergl. Anzeiger für schweizerische Geschichte für 1859, S. 11 ff. und Seite 27 ff. In der französischen Thierfabel ist Belinus, Belin der Name des Widders von beler, lat. balare, ital. belare blöcken, wie er noch heute belier heisst, in französischen Dialekten das Lamm belin. Vergl, Grimm, Reinhart Fuchs, S. CCXXXIV.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |