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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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von ihnen zurückgebracht wird, ist wieder nur eine andere Darstellung des so viel gebrauchten Grundbildes. Was aber für die Maurer von dem grössten Interesse ist, das geisterhafte Schiff ohne Steuer und Steuerruder, ist schon bei Homer Od. VIII., 558 das Todtenschiff der Phäaken, welches ohne Steuer und Steuerruder die Menschen eben so schnell als sicher nach dem von ihnen ersehnten Lande trägt. Dieses steuer- und ruderlose Todtenschiff, dessen Stärke nach der Lehre der Maurer nur seine stille Hoffnung ist (in silentio et spe fortitudo mea), ist die Seele des Verstorbenen selbst, deren feste Hoffnung im Tode erfüllt wird und die aus den Wolken und den Nebeln des Erdendunkels zu dem Himmelslichte emporsteigt. Auch das Todten- und Geisterross,1) so wie der griechische Delphin als Todtenträger und selbst der deutsche Schwan mit dem von ihm gezogenen Schwanenritter (dem griechischen Apollo) gehören hierher und sind nur eine andere Gestaltung des auch in den germanischen Sagen des Mittelalters noch so häufig erscheinenden Todten- und Geisterschiffes;2) die Todten reiten und fahren gar schnell. In Bürgers Leonore heisst es daher:

"Und immer weiter, hop, hop, hop!
Ging's fort im sausenden Galopp,
Dass Ross und Reiter schnoben,
Und Kies und Funken stoben."

und:

"Der Mond scheint hell!
Hurrah, die Todten reiten schnell!"

Homer, Od. VIII. 557 ff., sagt:

Nicht der Fäaker Schiffe ja sind der Piloten bedürftig,
Noch der Steuer einmal, wie sie andern Schiffen gebaut sind,
Nein sie wissen von selbst den Sinn und Gedanken der Männer,
Wissen nah und ferne die Städt' und fruchtbaren Aecker
Jeglichen Volks und Fluten des Meers durchlaufen sie schleunig,
Eingehüllt in Nebel und Nacht; auch fürchtet man niemals,
Dass, sie das Meer entweder beschädige, oder vertilge.
1) Vergl. Menzel, Odin, S. 217 ff.
2) Menzel, a. a. O., S. 176 ff.; Hocker, Stammsagen, S. 52.

von ihnen zurückgebracht wird, ist wieder nur eine andere Darstellung des so viel gebrauchten Grundbildes. Was aber für die Maurer von dem grössten Interesse ist, das geisterhafte Schiff ohne Steuer und Steuerruder, ist schon bei Homer Od. VIII., 558 das Todtenschiff der Phäaken, welches ohne Steuer und Steuerruder die Menschen eben so schnell als sicher nach dem von ihnen ersehnten Lande trägt. Dieses steuer- und ruderlose Todtenschiff, dessen Stärke nach der Lehre der Maurer nur seine stille Hoffnung ist (in silentio et spe fortitudo mea), ist die Seele des Verstorbenen selbst, deren feste Hoffnung im Tode erfüllt wird und die aus den Wolken und den Nebeln des Erdendunkels zu dem Himmelslichte emporsteigt. Auch das Todten- und Geisterross,1) so wie der griechische Delphin als Todtenträger und selbst der deutsche Schwan mit dem von ihm gezogenen Schwanenritter (dem griechischen Apollo) gehören hierher und sind nur eine andere Gestaltung des auch in den germanischen Sagen des Mittelalters noch so häufig erscheinenden Todten- und Geisterschiffes;2) die Todten reiten und fahren gar schnell. In Bürgers Leonore heisst es daher:

„Und immer weiter, hop, hop, hop!
Ging’s fort im sausenden Galopp,
Dass Ross und Reiter schnoben,
Und Kies und Funken stoben.“

und:

„Der Mond scheint hell!
Hurrah, die Todten reiten schnell!“

Homer, Od. VIII. 557 ff., sagt:

Nicht der Fäaker Schiffe ja sind der Piloten bedürftig,
Noch der Steuer einmal, wie sie andern Schiffen gebaut sind,
Nein sie wissen von selbst den Sinn und Gedanken der Männer,
Wissen nah und ferne die Städt’ und fruchtbaren Aecker
Jeglichen Volks und Fluten des Meers durchlaufen sie schleunig,
Eingehüllt in Nebel und Nacht; auch fürchtet man niemals,
Dass, sie das Meer entweder beschädige, oder vertilge.
1) Vergl. Menzel, Odin, S. 217 ff.
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[712/0732] von ihnen zurückgebracht wird, ist wieder nur eine andere Darstellung des so viel gebrauchten Grundbildes. Was aber für die Maurer von dem grössten Interesse ist, das geisterhafte Schiff ohne Steuer und Steuerruder, ist schon bei Homer Od. VIII., 558 das Todtenschiff der Phäaken, welches ohne Steuer und Steuerruder die Menschen eben so schnell als sicher nach dem von ihnen ersehnten Lande trägt. Dieses steuer- und ruderlose Todtenschiff, dessen Stärke nach der Lehre der Maurer nur seine stille Hoffnung ist (in silentio et spe fortitudo mea), ist die Seele des Verstorbenen selbst, deren feste Hoffnung im Tode erfüllt wird und die aus den Wolken und den Nebeln des Erdendunkels zu dem Himmelslichte emporsteigt. Auch das Todten- und Geisterross, 1) so wie der griechische Delphin als Todtenträger und selbst der deutsche Schwan mit dem von ihm gezogenen Schwanenritter (dem griechischen Apollo) gehören hierher und sind nur eine andere Gestaltung des auch in den germanischen Sagen des Mittelalters noch so häufig erscheinenden Todten- und Geisterschiffes; 2) die Todten reiten und fahren gar schnell. In Bürgers Leonore heisst es daher: „Und immer weiter, hop, hop, hop! Ging’s fort im sausenden Galopp, Dass Ross und Reiter schnoben, Und Kies und Funken stoben.“ und: „Der Mond scheint hell! Hurrah, die Todten reiten schnell!“ Homer, Od. VIII. 557 ff., sagt: Nicht der Fäaker Schiffe ja sind der Piloten bedürftig, Noch der Steuer einmal, wie sie andern Schiffen gebaut sind, Nein sie wissen von selbst den Sinn und Gedanken der Männer, Wissen nah und ferne die Städt’ und fruchtbaren Aecker Jeglichen Volks und Fluten des Meers durchlaufen sie schleunig, Eingehüllt in Nebel und Nacht; auch fürchtet man niemals, Dass, sie das Meer entweder beschädige, oder vertilge. 1) Vergl. Menzel, Odin, S. 217 ff. 2) Menzel, a. a. O., S. 176 ff.; Hocker, Stammsagen, S. 52.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/732>, abgerufen am 22.11.2024.