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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Knüpfte man den ersten auf, so war der Wind günstig und mässig; die Lösung des zweiten machte den Wind stärker, liess ihn aber günstig; die Lösung des dritten Knoten jedoch hatte augenblicklich Sturm und Ungewitter zur Folge.1) Bei den Magyaren soll es sich ähnlich verhalten, weshalb Eckermann dieselben den Finnen stammverwandt glaubt. Besonders ist den Magyaren auch die Dreizahl heilig, wie sie z. B. ihr Haar dreifach gelockt herabhängen liessen und drei Klassen von Priestern hatten, magos, pythonissas2) und haruspices. Finnen und Magyaren haben auch den gemeinsamen Glauben, dass die Seelen und die Geister in der Gestalt von Vögeln dahinfliegen; der Seelenweg ist ihnen der Vogelweg, finnisch Linnua rata und litthauisch Paukszcziw Kieles.3) Merkwürdig ist es, dass in der finnischen Stammsage, in dem Liede von der Meerfrau etwas den fünf Hesiodischen Geschlechtern sehr Aehnliches erscheint, nämlich ein Goldmann (mit goldenem Mund, goldenem Harnisch auf den Schultern, goldenen Handschuhen auf den Händen, goldenen Ringen unter den Handschuhen und goldenen Sporen an den Fersen), - darauf ein Silbermann, ein Kupfermann, ein Eisenmann und endlich ein Brodmann, mit Mund von Brod und Schläfen von Brod, Handschuhen, Harnisch, Ringen und Sporen von Brod. Unter den fünf freienden Männern wählt Annika nach Schicksal und Weissagung nur den Brodmann zum Manne, denn dazu hat sie die Altfrau gewieget und die Grossmutter eingelullt.4) - Der Magyarenherzog und König Arpod schickte nach der Sage an den König von Mähren einen Boten mit 12 weissen Rossen, eben so vielen Kameelen und Kumanischen Knaben (also,

1) Eckermann, IV. 1. S, 140.
2) Diese Pythonissae, Pythiae sind zugleich die spätern Druiden, Hexen, - die ursprünglichen Druidenpriesterinnen. Eckermann, III. 1. S. 9
3) Eckermann, IV. 1. S. 153 und 154 vergl. mit S. 194 und 195. Die Dreizahl beruht bei dem finnischen oder tschudischen Volksstamme, wie bei den Griechen, hauptsächlich auf den drei Elementen des Feuers, des Wassers und der Erde, oder den drei Welten des Himmels, des Meeres und der Erde.
4) Eckermann, IV. 1. S. 155 ff.; Rückert, brahman. Erzähl., S. 45.

Knüpfte man den ersten auf, so war der Wind günstig und mässig; die Lösung des zweiten machte den Wind stärker, liess ihn aber günstig; die Lösung des dritten Knoten jedoch hatte augenblicklich Sturm und Ungewitter zur Folge.1) Bei den Magyaren soll es sich ähnlich verhalten, weshalb Eckermann dieselben den Finnen stammverwandt glaubt. Besonders ist den Magyaren auch die Dreizahl heilig, wie sie z. B. ihr Haar dreifach gelockt herabhängen liessen und drei Klassen von Priestern hatten, magos, pythonissas2) und haruspices. Finnen und Magyaren haben auch den gemeinsamen Glauben, dass die Seelen und die Geister in der Gestalt von Vögeln dahinfliegen; der Seelenweg ist ihnen der Vogelweg, finnisch Linnua rata und litthauisch Paukszcziw Kieles.3) Merkwürdig ist es, dass in der finnischen Stammsage, in dem Liede von der Meerfrau etwas den fünf Hesiodischen Geschlechtern sehr Aehnliches erscheint, nämlich ein Goldmann (mit goldenem Mund, goldenem Harnisch auf den Schultern, goldenen Handschuhen auf den Händen, goldenen Ringen unter den Handschuhen und goldenen Sporen an den Fersen), - darauf ein Silbermann, ein Kupfermann, ein Eisenmann und endlich ein Brodmann, mit Mund von Brod und Schläfen von Brod, Handschuhen, Harnisch, Ringen und Sporen von Brod. Unter den fünf freienden Männern wählt Annika nach Schicksal und Weissagung nur den Brodmann zum Manne, denn dazu hat sie die Altfrau gewieget und die Grossmutter eingelullt.4) - Der Magyarenherzog und König Arpod schickte nach der Sage an den König von Mähren einen Boten mit 12 weissen Rossen, eben so vielen Kameelen und Kumanischen Knaben (also,

1) Eckermann, IV. 1. S, 140.
2) Diese Pythonissae, Pythiae sind zugleich die spätern Druiden, Hexen, - die ursprünglichen Druidenpriesterinnen. Eckermann, III. 1. S. 9
3) Eckermann, IV. 1. S. 153 und 154 vergl. mit S. 194 und 195. Die Dreizahl beruht bei dem finnischen oder tschudischen Volksstamme, wie bei den Griechen, hauptsächlich auf den drei Elementen des Feuers, des Wassers und der Erde, oder den drei Welten des Himmels, des Meeres und der Erde.
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[750/0770] Knüpfte man den ersten auf, so war der Wind günstig und mässig; die Lösung des zweiten machte den Wind stärker, liess ihn aber günstig; die Lösung des dritten Knoten jedoch hatte augenblicklich Sturm und Ungewitter zur Folge. 1) Bei den Magyaren soll es sich ähnlich verhalten, weshalb Eckermann dieselben den Finnen stammverwandt glaubt. Besonders ist den Magyaren auch die Dreizahl heilig, wie sie z. B. ihr Haar dreifach gelockt herabhängen liessen und drei Klassen von Priestern hatten, magos, pythonissas 2) und haruspices. Finnen und Magyaren haben auch den gemeinsamen Glauben, dass die Seelen und die Geister in der Gestalt von Vögeln dahinfliegen; der Seelenweg ist ihnen der Vogelweg, finnisch Linnua rata und litthauisch Paukszcziw Kieles. 3) Merkwürdig ist es, dass in der finnischen Stammsage, in dem Liede von der Meerfrau etwas den fünf Hesiodischen Geschlechtern sehr Aehnliches erscheint, nämlich ein Goldmann (mit goldenem Mund, goldenem Harnisch auf den Schultern, goldenen Handschuhen auf den Händen, goldenen Ringen unter den Handschuhen und goldenen Sporen an den Fersen), - darauf ein Silbermann, ein Kupfermann, ein Eisenmann und endlich ein Brodmann, mit Mund von Brod und Schläfen von Brod, Handschuhen, Harnisch, Ringen und Sporen von Brod. Unter den fünf freienden Männern wählt Annika nach Schicksal und Weissagung nur den Brodmann zum Manne, denn dazu hat sie die Altfrau gewieget und die Grossmutter eingelullt. 4) - Der Magyarenherzog und König Arpod schickte nach der Sage an den König von Mähren einen Boten mit 12 weissen Rossen, eben so vielen Kameelen und Kumanischen Knaben (also, 1) Eckermann, IV. 1. S, 140. 2) Diese Pythonissae, Pythiae sind zugleich die spätern Druiden, Hexen, - die ursprünglichen Druidenpriesterinnen. Eckermann, III. 1. S. 9 3) Eckermann, IV. 1. S. 153 und 154 vergl. mit S. 194 und 195. Die Dreizahl beruht bei dem finnischen oder tschudischen Volksstamme, wie bei den Griechen, hauptsächlich auf den drei Elementen des Feuers, des Wassers und der Erde, oder den drei Welten des Himmels, des Meeres und der Erde. 4) Eckermann, IV. 1. S. 155 ff.; Rückert, brahman. Erzähl., S. 45.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 750. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/770>, abgerufen am 22.11.2024.