Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.Die hier erscheinenden drei Säulen der Gastlichkeit sind wohl nur eine andere Gestalt, eine Anwendung des Symbols der drei Steine, welche wir dem Sonnenlaufe entsprechend gestellt in dem Sfeinkreise der Bardenversammlung erblickt haben und welche die drei Säulen sind, von denen der keltische Altar getragen wurde, - die drei Pfeiler, von denen die maurerische Loge getragen wird, - der dreieinige Gott, welcher die Welt trägt und erhält.1) In den Triaden werden auch drei tapfere Ritter als die 3 Säulen der Schlachten in Britannien genannt und gefeiert.2) Müller, das nordische Griechenthum, S. 159, vergleicht die Triaden der Druiden überhaupt mit ihren sog. Dreisteinen, trilithons (nach Müller zu erklären aus [fremdsprachliches Material]) d. i. mit einem aus 3 Steinen erbauten Tempel. Aus Verehrung der Dreizahl und Dreiheit, der Dreieinigkeit setzten sich die alten Walen auch gerne zu drei zu Tisch,3) welche Sitte gewiss nicht zuerst zum Gedächtniss der christlichen Dreieinigkeit eingeführt, sondern diese nur an die alte Sitte angelehnt und solche dadurch umgedeutet worden war. In deutschen Sagen können verwünschte Geister nicht selten, wie nur durch einen dreifachen Kuss, auch blos dadurch erlöst werden, dass ihnen auf ihr dreimaliges Niessen ein dreimaliges "Gott helf" zugerufen wird,4) wobei doch nicht daran zu zweifeln ist, dass der alte heidnische Glaube ein christliches Gewand angelegt habe. Bei den Barden kommen aber noch andere dunkele, unverkennbar heidnische Symbole vor, wie z. B. von dem Sieger bei der Bewerbung um einen Lehrstuhl der Hofrichter ein Jägerhorn und einen goldenen Ring erhielt.5) Walter bemerkt zur Erklärung dieses Gebrauches nicht ein Wort. Der Ring war das Zeichen der Weihe zum Druiden. der Druidenwürde.6) In der deutschen Sage lässt ein Schwanritter und ebenso Lohen- 1) Vergl. Symbolik unter Pfeiler. 2) San-Marte, Arthur-Sage. S. 226, Anm. 17. 3) Walter, S. 252. 4) Grimm, deutsche Sagen. L Nr. 224. 225. 226: Symbolik, II. S. 761. 5) Walter, S. 285. 6) Eckermann, III. 2. S. 101 und 113.
Die hier erscheinenden drei Säulen der Gastlichkeit sind wohl nur eine andere Gestalt, eine Anwendung des Symbols der drei Steine, welche wir dem Sonnenlaufe entsprechend gestellt in dem Sfeinkreise der Bardenversammlung erblickt haben und welche die drei Säulen sind, von denen der keltische Altar getragen wurde, – die drei Pfeiler, von denen die maurerische Loge getragen wird, – der dreieinige Gott, welcher die Welt trägt und erhält.1) In den Triaden werden auch drei tapfere Ritter als die 3 Säulen der Schlachten in Britannien genannt und gefeiert.2) Müller, das nordische Griechenthum, S. 159, vergleicht die Triaden der Druiden überhaupt mit ihren sog. Dreisteinen, trilithons (nach Müller zu erklären aus [fremdsprachliches Material]) d. i. mit einem aus 3 Steinen erbauten Tempel. Aus Verehrung der Dreizahl und Dreiheit, der Dreieinigkeit setzten sich die alten Walen auch gerne zu drei zu Tisch,3) welche Sitte gewiss nicht zuerst zum Gedächtniss der christlichen Dreieinigkeit eingeführt, sondern diese nur an die alte Sitte angelehnt und solche dadurch umgedeutet worden war. In deutschen Sagen können verwünschte Geister nicht selten, wie nur durch einen dreifachen Kuss, auch blos dadurch erlöst werden, dass ihnen auf ihr dreimaliges Niessen ein dreimaliges „Gott helf“ zugerufen wird,4) wobei doch nicht daran zu zweifeln ist, dass der alte heidnische Glaube ein christliches Gewand angelegt habe. Bei den Barden kommen aber noch andere dunkele, unverkennbar heidnische Symbole vor, wie z. B. von dem Sieger bei der Bewerbung um einen Lehrstuhl der Hofrichter ein Jägerhorn und einen goldenen Ring erhielt.5) Walter bemerkt zur Erklärung dieses Gebrauches nicht ein Wort. Der Ring war das Zeichen der Weihe zum Druiden. der Druidenwürde.6) In der deutschen Sage lässt ein Schwanritter und ebenso Lohen- 1) Vergl. Symbolik unter Pfeiler. 2) San-Marte, Arthur-Sage. S. 226, Anm. 17. 3) Walter, S. 252. 4) Grimm, deutsche Sagen. L Nr. 224. 225. 226: Symbolik, II. S. 761. 5) Walter, S. 285. 6) Eckermann, III. 2. S. 101 und 113.
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Die hier erscheinenden drei Säulen der Gastlichkeit sind wohl nur eine andere Gestalt, eine Anwendung des Symbols der drei Steine, welche wir dem Sonnenlaufe entsprechend gestellt in dem Sfeinkreise der Bardenversammlung erblickt haben und welche die drei Säulen sind, von denen der keltische Altar getragen wurde, – die drei Pfeiler, von denen die maurerische Loge getragen wird, – der dreieinige Gott, welcher die Welt trägt und erhält. 1) In den Triaden werden auch drei tapfere Ritter als die 3 Säulen der Schlachten in Britannien genannt und gefeiert. 2) Müller, das nordische Griechenthum, S. 159, vergleicht die Triaden der Druiden überhaupt mit ihren sog. Dreisteinen, trilithons (nach Müller zu erklären aus _ ) d. i. mit einem aus 3 Steinen erbauten Tempel. Aus Verehrung der Dreizahl und Dreiheit, der Dreieinigkeit setzten sich die alten Walen auch gerne zu drei zu Tisch, 3) welche Sitte gewiss nicht zuerst zum Gedächtniss der christlichen Dreieinigkeit eingeführt, sondern diese nur an die alte Sitte angelehnt und solche dadurch umgedeutet worden war. In deutschen Sagen können verwünschte Geister nicht selten, wie nur durch einen dreifachen Kuss, auch blos dadurch erlöst werden, dass ihnen auf ihr dreimaliges Niessen ein dreimaliges „Gott helf“ zugerufen wird, 4) wobei doch nicht daran zu zweifeln ist, dass der alte heidnische Glaube ein christliches Gewand angelegt habe. Bei den Barden kommen aber noch andere dunkele, unverkennbar heidnische Symbole vor, wie z. B. von dem Sieger bei der Bewerbung um einen Lehrstuhl der Hofrichter ein Jägerhorn und einen goldenen Ring erhielt. 5) Walter bemerkt zur Erklärung dieses Gebrauches nicht ein Wort. Der Ring war das Zeichen der Weihe zum Druiden. der Druidenwürde. 6) In der deutschen Sage lässt ein Schwanritter und ebenso Lohen-
1) Vergl. Symbolik unter Pfeiler.
2) San-Marte, Arthur-Sage. S. 226, Anm. 17.
3) Walter, S. 252.
4) Grimm, deutsche Sagen. L Nr. 224. 225. 226: Symbolik, II. S. 761.
5) Walter, S. 285.
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