Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.riechende Wasser.1) Nach Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 296, trägt die Weberin Athene ihren Namen von einem ägyptischen Worte, welches die Leinwand bezeichnet und von dem das griech. [fremdsprachliches Material] abgeleitet ist. Gleich der Weberei war auch die Kunst des Schleifens und des Schneidens der edlen und der halbedlen Metalle den Griechen und den italischen Völkern vorzüglich von den Aegyptern neben den Asiaten zugekommen.2) Durch seine Steinhauer und Leineweber zeichnete sich nach Strabo besonders Panopolis aus.3) Nach Beck, Anleitung zur genauern Kenntniss der allgemeinen Welt- und Völkergesch., I. 1. (Leipzig 1813) S. 385, und nach Büsching, Gesch. und Grundsätze der Steinschneidekunst, Hamburg 1774, scheint die Steinschneidekunst von den Aegyptern erfunden worden zu sein. Von den griechischen Münzstempelschneidern und Gemmenschneidern hat nun Brunn in dem zweiten Theile seiner Gesch. der griechischen Künstler am besten und sorgfältigsten gehandelt. Wie Athene wurde von den Griechen auch Apollo zu der Weberei in eine besondere heiligende Beziehung gebracht, denn ihm woben die Priester in Lakonien alljährlich einen Rock.4) Obwohl wir uns in Sachen der Baukunst keine Entscheidung anmassen möchten, wird hier doch die Bemerkung erlaubt sein, dass die skulptirten Alabastertafeln, welche mit Reliefbildern die Palastwände zu Ninive bekleiden,5) und die Reliefbilder auf den römischen Baudenkmalen, namentlich auf den Triumphbogen der Kaiser, gewiss nicht mit Semper, I. S. 345 ff. und S. 358 ff., S. 430, für Nachahmungen oder Ummodelungen in Stein jener bildlichen Darstellungen gehalten werden können, welche bei Gelegenheit feierlicher Aufzüge, besonders Triumphzüge, auf blossen Teppichen, en relief oder auf Leinwandgemälden gegeben wurden. Man bildete gewiss 1) Bock, Anleitung zur allgem. Weltgesch., I. 1. S. 184 ff.; Meissner, Layard's populärer Bericht, S. 60. 2) Semper, I. S. 473 ff.; Beck, Anleitung, I. 1. S. 383 ff. 3) Brugsch, Reiseberichte, S. 105. 4) Rinck, I. S. 267 oben. 5) Meissner, Layard's populärer Bericht über die Ausgrabungen zu Ninive, Leipzig 1852, S. 12, 18, 33.
riechende Wasser.1) Nach Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 296, trägt die Weberin Athene ihren Namen von einem ägyptischen Worte, welches die Leinwand bezeichnet und von dem das griech. [fremdsprachliches Material] abgeleitet ist. Gleich der Weberei war auch die Kunst des Schleifens und des Schneidens der edlen und der halbedlen Metalle den Griechen und den italischen Völkern vorzüglich von den Aegyptern neben den Asiaten zugekommen.2) Durch seine Steinhauer und Leineweber zeichnete sich nach Strabo besonders Panopolis aus.3) Nach Beck, Anleitung zur genauern Kenntniss der allgemeinen Welt- und Völkergesch., I. 1. (Leipzig 1813) S. 385, und nach Büsching, Gesch. und Grundsätze der Steinschneidekunst, Hamburg 1774, scheint die Steinschneidekunst von den Aegyptern erfunden worden zu sein. Von den griechischen Münzstempelschneidern und Gemmenschneidern hat nun Brunn in dem zweiten Theile seiner Gesch. der griechischen Künstler am besten und sorgfältigsten gehandelt. Wie Athene wurde von den Griechen auch Apollo zu der Weberei in eine besondere heiligende Beziehung gebracht, denn ihm woben die Priester in Lakonien alljährlich einen Rock.4) Obwohl wir uns in Sachen der Baukunst keine Entscheidung anmassen möchten, wird hier doch die Bemerkung erlaubt sein, dass die skulptirten Alabastertafeln, welche mit Reliefbildern die Palastwände zu Ninive bekleiden,5) und die Reliefbilder auf den römischen Baudenkmalen, namentlich auf den Triumphbogen der Kaiser, gewiss nicht mit Semper, I. S. 345 ff. und S. 358 ff., S. 430, für Nachahmungen oder Ummodelungen in Stein jener bildlichen Darstellungen gehalten werden können, welche bei Gelegenheit feierlicher Aufzüge, besonders Triumphzüge, auf blossen Teppichen, en relief oder auf Leinwandgemälden gegeben wurden. Man bildete gewiss 1) Bock, Anleitung zur allgem. Weltgesch., I. 1. S. 184 ff.; Meissner, Layard’s populärer Bericht, S. 60. 2) Semper, I. S. 473 ff.; Beck, Anleitung, I. 1. S. 383 ff. 3) Brugsch, Reiseberichte, S. 105. 4) Rinck, I. S. 267 oben. 5) Meissner, Layard’s populärer Bericht über die Ausgrabungen zu Ninive, Leipzig 1852, S. 12, 18, 33.
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riechende Wasser. 1) Nach Rinck, Religion der Hellenen, I. S. 296, trägt die Weberin Athene ihren Namen von einem ägyptischen Worte, welches die Leinwand bezeichnet und von dem das griech. _ abgeleitet ist. Gleich der Weberei war auch die Kunst des Schleifens und des Schneidens der edlen und der halbedlen Metalle den Griechen und den italischen Völkern vorzüglich von den Aegyptern neben den Asiaten zugekommen. 2) Durch seine Steinhauer und Leineweber zeichnete sich nach Strabo besonders Panopolis aus. 3) Nach Beck, Anleitung zur genauern Kenntniss der allgemeinen Welt- und Völkergesch., I. 1. (Leipzig 1813) S. 385, und nach Büsching, Gesch. und Grundsätze der Steinschneidekunst, Hamburg 1774, scheint die Steinschneidekunst von den Aegyptern erfunden worden zu sein. Von den griechischen Münzstempelschneidern und Gemmenschneidern hat nun Brunn in dem zweiten Theile seiner Gesch. der griechischen Künstler am besten und sorgfältigsten gehandelt. Wie Athene wurde von den Griechen auch Apollo zu der Weberei in eine besondere heiligende Beziehung gebracht, denn ihm woben die Priester in Lakonien alljährlich einen Rock. 4) Obwohl wir uns in Sachen der Baukunst keine Entscheidung anmassen möchten, wird hier doch die Bemerkung erlaubt sein, dass die skulptirten Alabastertafeln, welche mit Reliefbildern die Palastwände zu Ninive bekleiden, 5) und die Reliefbilder auf den römischen Baudenkmalen, namentlich auf den Triumphbogen der Kaiser, gewiss nicht mit Semper, I. S. 345 ff. und S. 358 ff., S. 430, für Nachahmungen oder Ummodelungen in Stein jener bildlichen Darstellungen gehalten werden können, welche bei Gelegenheit feierlicher Aufzüge, besonders Triumphzüge, auf blossen Teppichen, en relief oder auf Leinwandgemälden gegeben wurden. Man bildete gewiss
1) Bock, Anleitung zur allgem. Weltgesch., I. 1. S. 184 ff.; Meissner, Layard’s populärer Bericht, S. 60.
2) Semper, I. S. 473 ff.; Beck, Anleitung, I. 1. S. 383 ff.
3) Brugsch, Reiseberichte, S. 105.
4) Rinck, I. S. 267 oben.
5) Meissner, Layard’s populärer Bericht über die Ausgrabungen zu Ninive, Leipzig 1852, S. 12, 18, 33.
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