Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.werke, die Holzbilder, die Kunstwerke nacb, Daedalos bei den Griechen genannt werden, sind eigentlich die Welten. Schnaase II, S. 171 erblickt in Dädalos (d. i. dem Künstler, dem Schmücker) die mythische Personification und Gestalt der unverändert überlieferten Technik unbekannter Generationen. Nach Thiersch, a. a. O., S. 24 ff., wird die ägyptische Kunst, wenn nicht als die wirkliche Mutter, doch als die älteste und wirksamste Pflegerin der altgriechischen zu nennen sein und aus Aegypten erhielt Athen den Phthas-Hephästos und die Neitha-Athene, welcher Phidias daher eine Sphinx auf den Helm setzte und zu Füssen legte. Dädalos soll nicht allein zuerst Bildsäulen lebendig gestaltet haben, sondern ihm wird auch die Erfindung des Hobels, des Bohrers und des Winkelmasses zugeschrieben; nicht minder verstand er das Bleimass, ein an einer Schnur hängendes Gewicht, geschickt zu gebrauchen. Des mythischen Gewandes entkleidet, drückt dieses aus, dass die Phönicier bei den Griechen aus Aegypten die Handwerke, besonders auch des Schreiners, des Zimmermanns und Maurers, eingeführt haben. Zu Athen führte ein Geschlecht, ein Demos den Namen der Dädaliden, was Hermann, a. a. O., §. 5, Anm. 6, auf die bei diesem Geschlechte ursprünglich erblichen technischen Kenntnisse und Beschäftigungen bezieht und als Spuren einer sehr alten Kastenverfassung ansieht. A. Böckh in seinem Commentare zu Pindar Olymp. V. 9 sagt:
In dem gleichen Sinne spricht Preller, griech. Mythol, II. S. 345, aus, dass die älteste Technik der bildenden Künste und der Baukunst den Griechen gewiss aus dem Oriente gekommen sei. Stieglitz, die Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 13, bemerkt, dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass aus Aegypten, wo verschiedene Nationen die Künste aufsuchten und die Wissenschaften studirten, auch die Griechen die erste Idee von der Baukunst entlehnt haben, obwohl diese Kunst, sobald sie nach Griechenland ver- werke, die Holzbilder, die Kunstwerke nacb, Daedalos bei den Griechen genannt werden, sind eigentlich die Welten. Schnaase II, S. 171 erblickt in Dädalos (d. i. dem Künstler, dem Schmücker) die mythische Personification und Gestalt der unverändert überlieferten Technik unbekannter Generationen. Nach Thiersch, a. a. O., S. 24 ff., wird die ägyptische Kunst, wenn nicht als die wirkliche Mutter, doch als die älteste und wirksamste Pflegerin der altgriechischen zu nennen sein und aus Aegypten erhielt Athen den Phthas-Hephästos und die Neitha-Athene, welcher Phidias daher eine Sphinx auf den Helm setzte und zu Füssen legte. Dädalos soll nicht allein zuerst Bildsäulen lebendig gestaltet haben, sondern ihm wird auch die Erfindung des Hobels, des Bohrers und des Winkelmasses zugeschrieben; nicht minder verstand er das Bleimass, ein an einer Schnur hängendes Gewicht, geschickt zu gebrauchen. Des mythischen Gewandes entkleidet, drückt dieses aus, dass die Phönicier bei den Griechen aus Aegypten die Handwerke, besonders auch des Schreiners, des Zimmermanns und Maurers, eingeführt haben. Zu Athen führte ein Geschlecht, ein Demos den Namen der Dädaliden, was Hermann, a. a. O., §. 5, Anm. 6, auf die bei diesem Geschlechte ursprünglich erblichen technischen Kenntnisse und Beschäftigungen bezieht und als Spuren einer sehr alten Kastenverfassung ansieht. A. Böckh in seinem Commentare zu Pindar Olymp. V. 9 sagt:
In dem gleichen Sinne spricht Preller, griech. Mythol, II. S. 345, aus, dass die älteste Technik der bildenden Künste und der Baukunst den Griechen gewiss aus dem Oriente gekommen sei. Stieglitz, die Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 13, bemerkt, dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass aus Aegypten, wo verschiedene Nationen die Künste aufsuchten und die Wissenschaften studirten, auch die Griechen die erste Idee von der Baukunst entlehnt haben, obwohl diese Kunst, sobald sie nach Griechenland ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0037" n="17"/> werke, die Holzbilder, die Kunstwerke nacb, Daedalos bei den Griechen genannt werden, sind eigentlich die Welten. Schnaase II, S. 171 erblickt in Dädalos (d. i. dem Künstler, dem Schmücker) die mythische Personification und Gestalt der unverändert überlieferten Technik unbekannter Generationen. Nach Thiersch, a. a. O., S. 24 ff., wird die ägyptische Kunst, wenn nicht als die wirkliche Mutter, doch als die älteste und wirksamste Pflegerin der altgriechischen zu nennen sein und aus Aegypten erhielt Athen den Phthas-Hephästos und die Neitha-Athene, welcher Phidias daher eine Sphinx auf den Helm setzte und zu Füssen legte. Dädalos soll nicht allein zuerst Bildsäulen lebendig gestaltet haben, sondern ihm wird auch die Erfindung des Hobels, des Bohrers und des Winkelmasses zugeschrieben; nicht minder verstand er das Bleimass, ein an einer Schnur hängendes Gewicht, geschickt zu gebrauchen. Des mythischen Gewandes entkleidet, drückt dieses aus, dass die Phönicier bei den Griechen aus Aegypten die Handwerke, besonders auch des Schreiners, des Zimmermanns und Maurers, eingeführt haben. Zu Athen führte ein Geschlecht, ein Demos den Namen der Dädaliden, was Hermann, a. a. O., §. 5, Anm. 6, auf die bei diesem Geschlechte ursprünglich erblichen technischen Kenntnisse und Beschäftigungen bezieht und als Spuren einer sehr alten Kastenverfassung ansieht. A. Böckh in seinem Commentare zu Pindar Olymp. V. 9 sagt:</p> <cit rendition="#et"> <quote> <p> „Tam Athenas quam Lindum Polias Minerva ex Aegypto advecta esse <hi rendition="#g">una cum artis seulpturae initiis</hi>, qua de re dixi ad Ol. VII (S. 172) . . . Et Trözene multa sunt rerum Aegyptiarum vestigia.“ </p> </quote> </cit> <p> In dem gleichen Sinne spricht Preller, griech. Mythol, II. S. 345, aus, dass die älteste Technik der bildenden Künste und der Baukunst den Griechen gewiss aus dem Oriente gekommen sei. Stieglitz, die Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 13, bemerkt, dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass aus Aegypten, wo verschiedene Nationen die Künste aufsuchten und die Wissenschaften studirten, auch die Griechen die erste Idee von der Baukunst entlehnt haben, obwohl diese Kunst, sobald sie nach Griechenland ver- </p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0037]
werke, die Holzbilder, die Kunstwerke nacb, Daedalos bei den Griechen genannt werden, sind eigentlich die Welten. Schnaase II, S. 171 erblickt in Dädalos (d. i. dem Künstler, dem Schmücker) die mythische Personification und Gestalt der unverändert überlieferten Technik unbekannter Generationen. Nach Thiersch, a. a. O., S. 24 ff., wird die ägyptische Kunst, wenn nicht als die wirkliche Mutter, doch als die älteste und wirksamste Pflegerin der altgriechischen zu nennen sein und aus Aegypten erhielt Athen den Phthas-Hephästos und die Neitha-Athene, welcher Phidias daher eine Sphinx auf den Helm setzte und zu Füssen legte. Dädalos soll nicht allein zuerst Bildsäulen lebendig gestaltet haben, sondern ihm wird auch die Erfindung des Hobels, des Bohrers und des Winkelmasses zugeschrieben; nicht minder verstand er das Bleimass, ein an einer Schnur hängendes Gewicht, geschickt zu gebrauchen. Des mythischen Gewandes entkleidet, drückt dieses aus, dass die Phönicier bei den Griechen aus Aegypten die Handwerke, besonders auch des Schreiners, des Zimmermanns und Maurers, eingeführt haben. Zu Athen führte ein Geschlecht, ein Demos den Namen der Dädaliden, was Hermann, a. a. O., §. 5, Anm. 6, auf die bei diesem Geschlechte ursprünglich erblichen technischen Kenntnisse und Beschäftigungen bezieht und als Spuren einer sehr alten Kastenverfassung ansieht. A. Böckh in seinem Commentare zu Pindar Olymp. V. 9 sagt:
„Tam Athenas quam Lindum Polias Minerva ex Aegypto advecta esse una cum artis seulpturae initiis, qua de re dixi ad Ol. VII (S. 172) . . . Et Trözene multa sunt rerum Aegyptiarum vestigia.“
In dem gleichen Sinne spricht Preller, griech. Mythol, II. S. 345, aus, dass die älteste Technik der bildenden Künste und der Baukunst den Griechen gewiss aus dem Oriente gekommen sei. Stieglitz, die Baukunst der Alten, Leipzig 1796, S. 13, bemerkt, dass es nicht unwahrscheinlich sei, dass aus Aegypten, wo verschiedene Nationen die Künste aufsuchten und die Wissenschaften studirten, auch die Griechen die erste Idee von der Baukunst entlehnt haben, obwohl diese Kunst, sobald sie nach Griechenland ver-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Maxi Grubert: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-21T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |