Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.nicht 7 Hämmer den also Geharnischten schädigen könnten. Der Steinklee, das sog. Schabziegerkraut (Trifolium melilotus), wird Siebengeruch, Siebenstundenkraut und besonders Siebengezeit genannt, weil er 7 Mal des Tages seinen Geruch verlieren und erneuern soll, ausgerissen aber ihn stets behält.1) - Nach dem dritten Gudrunliede besteht die verdächtigte Gudrun siegreich die Probe des siedenden Wassers vor 700 Helden. - Das treffliche alte Volksbuch: "Geschichte von den sieben Schwaben" hat Auerbach im J. 1832 zu Stuttgart neu herausgegeben.2) - Die Blumen des assyrisehen Lebensbaumes werden durch 7 Blätter gebildet und stimmen vollkommen mit dem in der ionischen Baukunst gebräuchlichen Geisblatte zusammen, sind dessen Vorbild,3) wie überhaupt nach Fergusson Alles, was an den Künsten der Griechen ionisch ist, aus den Thälern des Euphrat und des Tigris entlehnt sein soll. Aus der assyrischen Sculptur möchten die thierköpfigen Menschen oder Götter4) besonders hervorzuheben sein, indem hierin die assyrische, die indische und die ägyptische Sculptur und Mythologie mit einander auffallend zusammenstimmen und wohl die assyrische, beziehungsweise babylonische als die vorbildliche derselben angesehen werden muss. Die menschenköpfigen5) Thiere, besonders Stiere und Löwen, könnten, wenn sie nicht aus Aegypten nach dem Occident wie selbst nach dem Orient gekommen sind, gleichfalls von Babylon und Assyrien ausgegangen sein, indem sie zu Nimrud oder Ninive den grossen Eingang in den Palast gebildet zu haben scheinen.6) Auf einem daselbst aufgefundenen Basrelief tragen die zwei beim Lebensbaume befindlichen geflügelten weiblichen Figuren Halsbänder mit 7 Sternen.7) - Unter den Ptolemäern lässt man zu Alexandrien eine sog. Pleias, ein 1) Bechstein, I. S. 102 und 103. 2) Vergl. auch Bechstein, II. S. 139 ff. 3) Meissner, a. a. O., S. 35 ff. und S. 67; Symbolik, I. S. 29. 4) Vergl. z. B. die adlerköpfige Figur (Nr. 1) bei Meissner. 5) Meissner, Fig. III und VI. 6) Meissner, S. 66, 162, 169 und 217. 7) Meissner, S. 150.
nicht 7 Hämmer den also Geharnischten schädigen könnten. Der Steinklee, das sog. Schabziegerkraut (Trifolium melilotus), wird Siebengeruch, Siebenstundenkraut und besonders Siebengezeit genannt, weil er 7 Mal des Tages seinen Geruch verlieren und erneuern soll, ausgerissen aber ihn stets behält.1) – Nach dem dritten Gudrunliede besteht die verdächtigte Gudrun siegreich die Probe des siedenden Wassers vor 700 Helden. – Das treffliche alte Volksbuch: „Geschichte von den sieben Schwaben“ hat Auerbach im J. 1832 zu Stuttgart neu herausgegeben.2) – Die Blumen des assyrisehen Lebensbaumes werden durch 7 Blätter gebildet und stimmen vollkommen mit dem in der ionischen Baukunst gebräuchlichen Geisblatte zusammen, sind dessen Vorbild,3) wie überhaupt nach Fergusson Alles, was an den Künsten der Griechen ionisch ist, aus den Thälern des Euphrat und des Tigris entlehnt sein soll. Aus der assyrischen Sculptur möchten die thierköpfigen Menschen oder Götter4) besonders hervorzuheben sein, indem hierin die assyrische, die indische und die ägyptische Sculptur und Mythologie mit einander auffallend zusammenstimmen und wohl die assyrische, beziehungsweise babylonische als die vorbildliche derselben angesehen werden muss. Die menschenköpfigen5) Thiere, besonders Stiere und Löwen, könnten, wenn sie nicht aus Aegypten nach dem Occident wie selbst nach dem Orient gekommen sind, gleichfalls von Babylon und Assyrien ausgegangen sein, indem sie zu Nimrud oder Ninive den grossen Eingang in den Palast gebildet zu haben scheinen.6) Auf einem daselbst aufgefundenen Basrelief tragen die zwei beim Lebensbaume befindlichen geflügelten weiblichen Figuren Halsbänder mit 7 Sternen.7) – Unter den Ptolemäern lässt man zu Alexandrien eine sog. Pleias, ein 1) Bechstein, I. S. 102 und 103. 2) Vergl. auch Bechstein, II. S. 139 ff. 3) Meissner, a. a. O., S. 35 ff. und S. 67; Symbolik, I. S. 29. 4) Vergl. z. B. die adlerköpfige Figur (Nr. 1) bei Meissner. 5) Meissner, Fig. III und VI. 6) Meissner, S. 66, 162, 169 und 217. 7) Meissner, S. 150.
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nicht 7 Hämmer den also Geharnischten schädigen könnten. Der Steinklee, das sog. Schabziegerkraut (Trifolium melilotus), wird Siebengeruch, Siebenstundenkraut und besonders Siebengezeit genannt, weil er 7 Mal des Tages seinen Geruch verlieren und erneuern soll, ausgerissen aber ihn stets behält. 1) – Nach dem dritten Gudrunliede besteht die verdächtigte Gudrun siegreich die Probe des siedenden Wassers vor 700 Helden. – Das treffliche alte Volksbuch: „Geschichte von den sieben Schwaben“ hat Auerbach im J. 1832 zu Stuttgart neu herausgegeben. 2) – Die Blumen des assyrisehen Lebensbaumes werden durch 7 Blätter gebildet und stimmen vollkommen mit dem in der ionischen Baukunst gebräuchlichen Geisblatte zusammen, sind dessen Vorbild, 3) wie überhaupt nach Fergusson Alles, was an den Künsten der Griechen ionisch ist, aus den Thälern des Euphrat und des Tigris entlehnt sein soll. Aus der assyrischen Sculptur möchten die thierköpfigen Menschen oder Götter 4) besonders hervorzuheben sein, indem hierin die assyrische, die indische und die ägyptische Sculptur und Mythologie mit einander auffallend zusammenstimmen und wohl die assyrische, beziehungsweise babylonische als die vorbildliche derselben angesehen werden muss. Die menschenköpfigen 5) Thiere, besonders Stiere und Löwen, könnten, wenn sie nicht aus Aegypten nach dem Occident wie selbst nach dem Orient gekommen sind, gleichfalls von Babylon und Assyrien ausgegangen sein, indem sie zu Nimrud oder Ninive den grossen Eingang in den Palast gebildet zu haben scheinen. 6) Auf einem daselbst aufgefundenen Basrelief tragen die zwei beim Lebensbaume befindlichen geflügelten weiblichen Figuren Halsbänder mit 7 Sternen. 7) – Unter den Ptolemäern lässt man zu Alexandrien eine sog. Pleias, ein
1) Bechstein, I. S. 102 und 103.
2) Vergl. auch Bechstein, II. S. 139 ff.
3) Meissner, a. a. O., S. 35 ff. und S. 67; Symbolik, I. S. 29.
4) Vergl. z. B. die adlerköpfige Figur (Nr. 1) bei Meissner.
5) Meissner, Fig. III und VI.
6) Meissner, S. 66, 162, 169 und 217.
7) Meissner, S. 150.
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