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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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welche Nachrichten dahingestellt bleiben müssen, da die beweisenden Urkunden, die Privilegien fehlen. Die Bauhütte, welche in der Nähe des Domes auf dem sog. Maurerhofe gestanden, soll eigene Gerichtsbarkeit gehabt und daher der vorsitzende Meister mit einem blossen Schwerte unter einem Baldachin gesessen haben. Krause selbst, II. 2. S. 239, weiss dem Altenburger Constitutionsbuche1) blos die Angabe der von der Erbauung des Domes handelnden Literatur und einige Auszüge aus den diesfälligen Werken von Schadeus und Grandidier beizufügen. Der Strassburger Schadeus in seinem 1617 erschienenen Summum Argentinensium templum berichtet ohne Aeusserung irgend eines Zweifels, dass dem im J. 1318 verstorbenen Erwin von Steinbach im Badischen sein Sohn Johannes und diesem wieder bei seinem im J. 1338 erfolgten Tode Hültz von Cöln, welcher bis zum J. 1365 gelebt, als leitender Baumeister des Dombaues oder Gubernator Fabricae2) nachgefolgt sei. Hierüber so wie über die von Schadens gleichfalls erwähnte Sabina, als einer Tochter Erwins und der geschickten Künstlerin eines Domportales, musste man doch zu Strassburg im J. 1617 aus der lebendigen Tradition der ganzen Stadt, besonders aber der Bauleute und der Geistlichkeit, und zugleich aus den Rechnungen und den sonstigen Schriften des Domarchives die vollständigste Gewissheit besitzen und es möchte ganz unmöglich gewesen sein, Erwin in solcher Weise einen Sohn und eine Tochter zuzuschreiben, wenn er kinderlos gewesen wäre. Auch Schoepflin, der grosse elsässische Geschichtsforscher und Geschichtsschreiber in seinem 1761 erschienenen Werke, Alsatia illustrata , dessen Untersuchungen sich gleichfalls hierauf ausgedehnt hatten, meldet

1) Vergl. darüber auch Schnaase, IV. 1. S. 302 Anm.
2) Peter Arler, der vermeintliche Erbauer des Prager Domes am Ende des 14ten Jahrh. aus Gemunden in Schwaben, wird auf einem in dem dortigen Dome noch erhaltenen Steindenkmale magister hujus fabrice oder auch hujus ecclesie genannt. Vergl. deutsches Kunstblatt, 1854, S. 382. Derselbe Peter von G ... dia wird auf einem andern Steindenkmale im Koliner Domchore als lapicidarus bezeichnet; in Urkunden heisst er Petrus lapicida dictus parlerius (Parlirer), Petrus dictus parler, magister Peter lathomus.

welche Nachrichten dahingestellt bleiben müssen, da die beweisenden Urkunden, die Privilegien fehlen. Die Bauhütte, welche in der Nähe des Domes auf dem sog. Maurerhofe gestanden, soll eigene Gerichtsbarkeit gehabt und daher der vorsitzende Meister mit einem blossen Schwerte unter einem Baldachin gesessen haben. Krause selbst, II. 2. S. 239, weiss dem Altenburger Constitutionsbuche1) blos die Angabe der von der Erbauung des Domes handelnden Literatur und einige Auszüge aus den diesfälligen Werken von Schadeus und Grandidier beizufügen. Der Strassburger Schadeus in seinem 1617 erschienenen Summum Argentinensium templum berichtet ohne Aeusserung irgend eines Zweifels, dass dem im J. 1318 verstorbenen Erwin von Steinbach im Badischen sein Sohn Johannes und diesem wieder bei seinem im J. 1338 erfolgten Tode Hültz von Cöln, welcher bis zum J. 1365 gelebt, als leitender Baumeister des Dombaues oder Gubernator Fabricae2) nachgefolgt sei. Hierüber so wie über die von Schadens gleichfalls erwähnte Sabina, als einer Tochter Erwins und der geschickten Künstlerin eines Domportales, musste man doch zu Strassburg im J. 1617 aus der lebendigen Tradition der ganzen Stadt, besonders aber der Bauleute und der Geistlichkeit, und zugleich aus den Rechnungen und den sonstigen Schriften des Domarchives die vollständigste Gewissheit besitzen und es möchte ganz unmöglich gewesen sein, Erwin in solcher Weise einen Sohn und eine Tochter zuzuschreiben, wenn er kinderlos gewesen wäre. Auch Schoepflin, der grosse elsässische Geschichtsforscher und Geschichtsschreiber in seinem 1761 erschienenen Werke, Alsatia illustrata , dessen Untersuchungen sich gleichfalls hierauf ausgedehnt hatten, meldet

1) Vergl. darüber auch Schnaase, IV. 1. S. 302 Anm.
2) Peter Arler, der vermeintliche Erbauer des Prager Domes am Ende des 14ten Jahrh. aus Gemunden in Schwaben, wird auf einem in dem dortigen Dome noch erhaltenen Steindenkmale magister hujus fabrice oder auch hujus ecclesie genannt. Vergl. deutsches Kunstblatt, 1854, S. 382. Derselbe Peter von G ... dia wird auf einem andern Steindenkmale im Koliner Domchore als lapicidarus bezeichnet; in Urkunden heisst er Petrus lapicida dictus parlerius (Parlirer), Petrus dictus parler, magister Peter lathomus.
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[425/0445] welche Nachrichten dahingestellt bleiben müssen, da die beweisenden Urkunden, die Privilegien fehlen. Die Bauhütte, welche in der Nähe des Domes auf dem sog. Maurerhofe gestanden, soll eigene Gerichtsbarkeit gehabt und daher der vorsitzende Meister mit einem blossen Schwerte unter einem Baldachin gesessen haben. Krause selbst, II. 2. S. 239, weiss dem Altenburger Constitutionsbuche 1) blos die Angabe der von der Erbauung des Domes handelnden Literatur und einige Auszüge aus den diesfälligen Werken von Schadeus und Grandidier beizufügen. Der Strassburger Schadeus in seinem 1617 erschienenen Summum Argentinensium templum berichtet ohne Aeusserung irgend eines Zweifels, dass dem im J. 1318 verstorbenen Erwin von Steinbach im Badischen sein Sohn Johannes und diesem wieder bei seinem im J. 1338 erfolgten Tode Hültz von Cöln, welcher bis zum J. 1365 gelebt, als leitender Baumeister des Dombaues oder Gubernator Fabricae 2) nachgefolgt sei. Hierüber so wie über die von Schadens gleichfalls erwähnte Sabina, als einer Tochter Erwins und der geschickten Künstlerin eines Domportales, musste man doch zu Strassburg im J. 1617 aus der lebendigen Tradition der ganzen Stadt, besonders aber der Bauleute und der Geistlichkeit, und zugleich aus den Rechnungen und den sonstigen Schriften des Domarchives die vollständigste Gewissheit besitzen und es möchte ganz unmöglich gewesen sein, Erwin in solcher Weise einen Sohn und eine Tochter zuzuschreiben, wenn er kinderlos gewesen wäre. Auch Schoepflin, der grosse elsässische Geschichtsforscher und Geschichtsschreiber in seinem 1761 erschienenen Werke, Alsatia illustrata , dessen Untersuchungen sich gleichfalls hierauf ausgedehnt hatten, meldet 1) Vergl. darüber auch Schnaase, IV. 1. S. 302 Anm. 2) Peter Arler, der vermeintliche Erbauer des Prager Domes am Ende des 14ten Jahrh. aus Gemunden in Schwaben, wird auf einem in dem dortigen Dome noch erhaltenen Steindenkmale magister hujus fabrice oder auch hujus ecclesie genannt. Vergl. deutsches Kunstblatt, 1854, S. 382. Derselbe Peter von G ... dia wird auf einem andern Steindenkmale im Koliner Domchore als lapicidarus bezeichnet; in Urkunden heisst er Petrus lapicida dictus parlerius (Parlirer), Petrus dictus parler, magister Peter lathomus.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/445>, abgerufen am 22.11.2024.