Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.nämliche Gottheit des Mondes, Mao genannt, mit einer Strahlenkrone um das Haupt abgebildet.1) Auf Basreliefs und Münzen aus der Sassanidenzeit erscheint König Sapor II. mit einer Strahlenkrone, worauf ein Globus ruht.2) Der indische Astronom Varahamihira zählt unter den Vorschriften, wie die Statue des Sonnengottes darzustellen sei, auch auf, derselben eine Art Krone (mukuta), von einem Strahlenkranze umgeben, auf das Haupt zu setzen.3) Der Sonnengott Surja wird in den Veden der Gott mit dem strahlenden Haupthaar genannt.4) Auf einer Münze von Dyrrachium befindet sich eine das Kalb säugende Kuh (die den Horus säugende Isis der ägyptischen Bildwerke, - die griechische Demeter oder Persephone mit dem Dionysoskinde) und darüber das strahlende Haupt der Sonne, was zufolge Rinck, Religion der Hellenen, II. S. 389, bezeichnet: der Gott erstarket an den Brüsten der Natur unter dem Einflusse der Sonne, oder vielmehr die Natur erstarket an dem warmen und nährenden Herzen des jungen Licht- und Sonnengottes. Auf fränkischen Münzen des 6ten Jahrh. erscheint die Victoria einige Mal, das Haupt mit dem Nimbus umgeben.5) Im Norden ist die Rune R, sobald sie Radegast bezeichnet, mit Strahlen umgeben.6) In der christlichen Kunst, in welcher seit dem 12ten Jahrh. die alte feine Kreisfläche oder Scheibe des Nimbus als eines dem Haupte entströmenden Lichtes mancherlei Abänderungen und zum Theil auch Entstellungen erfuhr, erscheinen auch ganze Figuren in einem ovalen Heiligenscheine, welche spätere Form aber bald wieder verschwand. Zuweilen wurden selbst der Nimbus um das Haupt und derjenige um die ganze Figur mit einander verbunden; so haben in einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Paris aus dem 15ten Jahrh. die drei Personen der Gottheit jede einen Kreuznimbus um den Kopf, während die ganzen Figuren zu- 1) Lassen, ind. Alterthumsk., II. S. 837 - 839. 2) Kunstbl. für 1847, S. 62 b. 3) Weber, indische Skizzen, S. 104. 4) Dunker, Gesch. des Alterthums, II. S. 24 oben. 5) Piper, I. 1. S. 185. 6) Wolf, Beiträge, II. S. 14.
nämliche Gottheit des Mondes, Mao genannt, mit einer Strahlenkrone um das Haupt abgebildet.1) Auf Basreliefs und Münzen aus der Sassanidenzeit erscheint König Sapor II. mit einer Strahlenkrone, worauf ein Globus ruht.2) Der indische Astronom Varâhamihira zählt unter den Vorschriften, wie die Statue des Sonnengottes darzustellen sei, auch auf, derselben eine Art Krone (mukuta), von einem Strahlenkranze umgeben, auf das Haupt zu setzen.3) Der Sonnengott Surja wird in den Veden der Gott mit dem strahlenden Haupthaar genannt.4) Auf einer Münze von Dyrrachium befindet sich eine das Kalb säugende Kuh (die den Horus säugende Isis der ägyptischen Bildwerke, – die griechische Demeter oder Persephone mit dem Dionysoskinde) und darüber das strahlende Haupt der Sonne, was zufolge Rinck, Religion der Hellenen, II. S. 389, bezeichnet: der Gott erstarket an den Brüsten der Natur unter dem Einflusse der Sonne, oder vielmehr die Natur erstarket an dem warmen und nährenden Herzen des jungen Licht- und Sonnengottes. Auf fränkischen Münzen des 6ten Jahrh. erscheint die Victoria einige Mal, das Haupt mit dem Nimbus umgeben.5) Im Norden ist die Rune R, sobald sie Radegast bezeichnet, mit Strahlen umgeben.6) In der christlichen Kunst, in welcher seit dem 12ten Jahrh. die alte feine Kreisfläche oder Scheibe des Nimbus als eines dem Haupte entströmenden Lichtes mancherlei Abänderungen und zum Theil auch Entstellungen erfuhr, erscheinen auch ganze Figuren in einem ovalen Heiligenscheine, welche spätere Form aber bald wieder verschwand. Zuweilen wurden selbst der Nimbus um das Haupt und derjenige um die ganze Figur mit einander verbunden; so haben in einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Paris aus dem 15ten Jahrh. die drei Personen der Gottheit jede einen Kreuznimbus um den Kopf, während die ganzen Figuren zu- 1) Lassen, ind. Alterthumsk., II. S. 837 – 839. 2) Kunstbl. für 1847, S. 62 b. 3) Weber, indische Skizzen, S. 104. 4) Dunker, Gesch. des Alterthums, II. S. 24 oben. 5) Piper, I. 1. S. 185. 6) Wolf, Beiträge, II. S. 14.
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nämliche Gottheit des Mondes, Mao genannt, mit einer Strahlenkrone um das Haupt abgebildet. 1) Auf Basreliefs und Münzen aus der Sassanidenzeit erscheint König Sapor II. mit einer Strahlenkrone, worauf ein Globus ruht. 2) Der indische Astronom Varâhamihira zählt unter den Vorschriften, wie die Statue des Sonnengottes darzustellen sei, auch auf, derselben eine Art Krone (mukuta), von einem Strahlenkranze umgeben, auf das Haupt zu setzen. 3) Der Sonnengott Surja wird in den Veden der Gott mit dem strahlenden Haupthaar genannt. 4) Auf einer Münze von Dyrrachium befindet sich eine das Kalb säugende Kuh (die den Horus säugende Isis der ägyptischen Bildwerke, – die griechische Demeter oder Persephone mit dem Dionysoskinde) und darüber das strahlende Haupt der Sonne, was zufolge Rinck, Religion der Hellenen, II. S. 389, bezeichnet: der Gott erstarket an den Brüsten der Natur unter dem Einflusse der Sonne, oder vielmehr die Natur erstarket an dem warmen und nährenden Herzen des jungen Licht- und Sonnengottes. Auf fränkischen Münzen des 6ten Jahrh. erscheint die Victoria einige Mal, das Haupt mit dem Nimbus umgeben. 5) Im Norden ist die Rune R, sobald sie Radegast bezeichnet, mit Strahlen umgeben. 6) In der christlichen Kunst, in welcher seit dem 12ten Jahrh. die alte feine Kreisfläche oder Scheibe des Nimbus als eines dem Haupte entströmenden Lichtes mancherlei Abänderungen und zum Theil auch Entstellungen erfuhr, erscheinen auch ganze Figuren in einem ovalen Heiligenscheine, welche spätere Form aber bald wieder verschwand. Zuweilen wurden selbst der Nimbus um das Haupt und derjenige um die ganze Figur mit einander verbunden; so haben in einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Paris aus dem 15ten Jahrh. die drei Personen der Gottheit jede einen Kreuznimbus um den Kopf, während die ganzen Figuren zu-
1) Lassen, ind. Alterthumsk., II. S. 837 – 839.
2) Kunstbl. für 1847, S. 62 b.
3) Weber, indische Skizzen, S. 104.
4) Dunker, Gesch. des Alterthums, II. S. 24 oben.
5) Piper, I. 1. S. 185.
6) Wolf, Beiträge, II. S. 14.
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