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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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1330 die Tradition des romanischen Styles und der sich daran anlehnenden Localstyle der einzelnen Provinzen gründlich gebrochen gewesen sei. Zufolge Schnaase's Vermuthungen, V. S. 535 ff., denn sichere urkundliche Nachrichten sind nicht vorhanden, soll der vorgenannte Obermeister Gerhard den Plan zu dem Chore des Domes in Cöln verfertigt haben; nach seinem im J. 1302 eingetretenen Tode folgte ihm ein gewisser Arnold und diesem wieder sein Sohn Johannes, welcher seit 1308 als magister operis majoris oder als magister operis de summo (des hohen Chores),1) seit 1319 aber als rector fabricae (Obermeister), mit mehreren andern Werkmeistern (magistri) zur Seite, angeführt wird. Er starb erst im J. 1330 oder 1331, war somit zur Zeit der Einweihung des Chores noch im Amte und ihm soll aller Wahrscheinlichkeit nach der Gesammtplan des Domes zuzuschreiben sein. In der ersten Hälfte des 14ten Jahrh. wurde jedenfalls der hohe Ruhm der kölnischen Bauhütte durch den bereits vollendeten herrlichen Domchor begründet und weithin getragen. Der grosse Petrarca, welcher im J. 1331 durch Cöln auf seiner Reise gekommen war, schrieb über die von dem Chorbau einpfangenen Eindrücke an den Cardinal Colonna: "Vidi templum arte media pulcherrimum, quamvis incompletum (wurde zur Weissagung), quod haud immerito summum vocant."2) Trotz dieses frühen Aufblühens und Bekanntwerdens der Cölner und überhaupt der rheinischen Bauhütten meint aber dennoch Schnaase, V. S.468, die Mittheilung des gothischen Styles nach Deutschland und in Deutschland selbst sei nicht vermöge der Berührungen und des Verkehrs benachbarter Gegenden, sondern durch wandernde Bauleute geschehen, welche, zufällig oder schon durch den Ruf der französischen oder eigentlich Pariser Schule bestimmt und angezogen, sie an der Quelle kennen gelernt hatten und bei ihrer Rückkehr in das Vaterland das Erlernte mit grösserer oder geringerer abändernder Anpassung an deutsche Gewohnheiten zur Anwendung zu bringen suchten; schon die erste Spur eines

1) Schnaase, V. S. 514, Anm. ***.
2) Schnaase, V. S. 537, Anm. **.

1330 die Tradition des romanischen Styles und der sich daran anlehnenden Localstyle der einzelnen Provinzen gründlich gebrochen gewesen sei. Zufolge Schnaase’s Vermuthungen, V. S. 535 ff., denn sichere urkundliche Nachrichten sind nicht vorhanden, soll der vorgenannte Obermeister Gerhard den Plan zu dem Chore des Domes in Cöln verfertigt haben; nach seinem im J. 1302 eingetretenen Tode folgte ihm ein gewisser Arnold und diesem wieder sein Sohn Johannes, welcher seit 1308 als magister operis majoris oder als magister operis de summo (des hohen Chores),1) seit 1319 aber als rector fabricae (Obermeister), mit mehreren andern Werkmeistern (magistri) zur Seite, angeführt wird. Er starb erst im J. 1330 oder 1331, war somit zur Zeit der Einweihung des Chores noch im Amte und ihm soll aller Wahrscheinlichkeit nach der Gesammtplan des Domes zuzuschreiben sein. In der ersten Hälfte des 14ten Jahrh. wurde jedenfalls der hohe Ruhm der kölnischen Bauhütte durch den bereits vollendeten herrlichen Domchor begründet und weithin getragen. Der grosse Petrarca, welcher im J. 1331 durch Cöln auf seiner Reise gekommen war, schrieb über die von dem Chorbau einpfangenen Eindrücke an den Cardinal Colonna: „Vidi templum arte media pulcherrimum, quamvis incompletum (wurde zur Weissagung), quod haud immerito summum vocant.“2) Trotz dieses frühen Aufblühens und Bekanntwerdens der Cölner und überhaupt der rheinischen Bauhütten meint aber dennoch Schnaase, V. S.468, die Mittheilung des gothischen Styles nach Deutschland und in Deutschland selbst sei nicht vermöge der Berührungen und des Verkehrs benachbarter Gegenden, sondern durch wandernde Bauleute geschehen, welche, zufällig oder schon durch den Ruf der französischen oder eigentlich Pariser Schule bestimmt und angezogen, sie an der Quelle kennen gelernt hatten und bei ihrer Rückkehr in das Vaterland das Erlernte mit grösserer oder geringerer abändernder Anpassung an deutsche Gewohnheiten zur Anwendung zu bringen suchten; schon die erste Spur eines

1) Schnaase, V. S. 514, Anm. ***.
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[596/0616] 1330 die Tradition des romanischen Styles und der sich daran anlehnenden Localstyle der einzelnen Provinzen gründlich gebrochen gewesen sei. Zufolge Schnaase’s Vermuthungen, V. S. 535 ff., denn sichere urkundliche Nachrichten sind nicht vorhanden, soll der vorgenannte Obermeister Gerhard den Plan zu dem Chore des Domes in Cöln verfertigt haben; nach seinem im J. 1302 eingetretenen Tode folgte ihm ein gewisser Arnold und diesem wieder sein Sohn Johannes, welcher seit 1308 als magister operis majoris oder als magister operis de summo (des hohen Chores), 1) seit 1319 aber als rector fabricae (Obermeister), mit mehreren andern Werkmeistern (magistri) zur Seite, angeführt wird. Er starb erst im J. 1330 oder 1331, war somit zur Zeit der Einweihung des Chores noch im Amte und ihm soll aller Wahrscheinlichkeit nach der Gesammtplan des Domes zuzuschreiben sein. In der ersten Hälfte des 14ten Jahrh. wurde jedenfalls der hohe Ruhm der kölnischen Bauhütte durch den bereits vollendeten herrlichen Domchor begründet und weithin getragen. Der grosse Petrarca, welcher im J. 1331 durch Cöln auf seiner Reise gekommen war, schrieb über die von dem Chorbau einpfangenen Eindrücke an den Cardinal Colonna: „Vidi templum arte media pulcherrimum, quamvis incompletum (wurde zur Weissagung), quod haud immerito summum vocant.“ 2) Trotz dieses frühen Aufblühens und Bekanntwerdens der Cölner und überhaupt der rheinischen Bauhütten meint aber dennoch Schnaase, V. S.468, die Mittheilung des gothischen Styles nach Deutschland und in Deutschland selbst sei nicht vermöge der Berührungen und des Verkehrs benachbarter Gegenden, sondern durch wandernde Bauleute geschehen, welche, zufällig oder schon durch den Ruf der französischen oder eigentlich Pariser Schule bestimmt und angezogen, sie an der Quelle kennen gelernt hatten und bei ihrer Rückkehr in das Vaterland das Erlernte mit grösserer oder geringerer abändernder Anpassung an deutsche Gewohnheiten zur Anwendung zu bringen suchten; schon die erste Spur eines 1) Schnaase, V. S. 514, Anm. ***. 2) Schnaase, V. S. 537, Anm. **.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/616>, abgerufen am 22.11.2024.