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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863.

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des sonstigen Masswerkes soll einem nicht zum Steinhandwerke Gehörigen nicht mitgetheilt werden. In England gibt die im J. 1245 durch Heinrich III. begonnene Neubaute der Westmünsterabtei in London das früheste Beispiel des bisher in England noch unbekannten französischen Masswerks,1) da französische Meister den Plan zur neuen Westmünsterabtei entworfen zu haben scheinen. Erst nachdem an dem Kapitelhause der Westmansterabtei bald nach dem J. 1250 4theilige Masswerkfenster angebracht waren, fand diese Form an den Kapitelhäusern, welche bald darauf bei andern Kathedralen wetteifernd angelegt wurden, Nachahmung. Der Unterricht im Steinformen nach den Formsteinen oder nach den Zeichnungen, nach den Auszügen war also der practische Unterricht in den Bauhütten im Gegensatze zum theoretischen Planzeichnen. Theoretische deutsche Schriften sind die von Heideloff in seiner Bauhütte abgedruckten:

Geometria deutsch, angeblich von Hans Rösch von Gmünd 1472.

Das Reissbüchlein der Massbretter von Matthias Roritzer, Dommeister von Regensburg, 1486.

Das Büchlein des Matthias Roritzer, welches im J. 1845 zu Trier Reichensperger richtiger als Heideloff herausgegeben hat, enthält eine Anleitung für die Construction gewisser Glieder, der Fialen, Wasserschläge u. dgl., aber dennoch ist darin eine Grundfigur als allgemeine, bedeutsame Wurzel des Ganzen, die man zuweilen z. B. in dem Würfel, in der Triangulatur und Quadratur aufzustellen versucht hat,2) nicht gelehrt. Die angebliche kurze Arbeit des Hösch gibt nur eine geometrisehe Vorschule für Steinmetzen, eine Anleitung, um ohne Rechnung mit Zirkel und Lineal künstlerische Figuren, Fünfecke u. dgl. zu construiren.

Meister Wilhelm von Sens konnte den Bau zu Canterbury3) nur 5 Jahre lang leiten und musste sodann er-

1) Schnaase, V. S. 264 und 279.
2) Schnaase, IV. 1. S. 319 ff.
3) Bei Lübke, Gesch., S. 438.

des sonstigen Masswerkes soll einem nicht zum Steinhandwerke Gehörigen nicht mitgetheilt werden. In England gibt die im J. 1245 durch Heinrich III. begonnene Neubaute der Westmünsterabtei in London das früheste Beispiel des bisher in England noch unbekannten französischen Masswerks,1) da französische Meister den Plan zur neuen Westmünsterabtei entworfen zu haben scheinen. Erst nachdem an dem Kapitelhause der Westmansterabtei bald nach dem J. 1250 4theilige Masswerkfenster angebracht waren, fand diese Form an den Kapitelhäusern, welche bald darauf bei andern Kathedralen wetteifernd angelegt wurden, Nachahmung. Der Unterricht im Steinformen nach den Formsteinen oder nach den Zeichnungen, nach den Auszügen war also der practische Unterricht in den Bauhütten im Gegensatze zum theoretischen Planzeichnen. Theoretische deutsche Schriften sind die von Heideloff in seiner Bauhütte abgedruckten:

Geometria deutsch, angeblich von Hans Rösch von Gmünd 1472.

Das Reissbüchlein der Massbretter von Matthias Roritzer, Dommeister von Regensburg, 1486.

Das Büchlein des Matthias Roritzer, welches im J. 1845 zu Trier Reichensperger richtiger als Heideloff herausgegeben hat, enthält eine Anleitung für die Construction gewisser Glieder, der Fialen, Wasserschläge u. dgl., aber dennoch ist darin eine Grundfigur als allgemeine, bedeutsame Wurzel des Ganzen, die man zuweilen z. B. in dem Würfel, in der Triangulatur und Quadratur aufzustellen versucht hat,2) nicht gelehrt. Die angebliche kurze Arbeit des Hösch gibt nur eine geometrisehe Vorschule für Steinmetzen, eine Anleitung, um ohne Rechnung mit Zirkel und Lineal künstlerische Figuren, Fünfecke u. dgl. zu construiren.

Meister Wilhelm von Sens konnte den Bau zu Canterbury3) nur 5 Jahre lang leiten und musste sodann er-

1) Schnaase, V. S. 264 und 279.
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3) Bei Lübke, Gesch., S. 438.
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[625/0645] des sonstigen Masswerkes soll einem nicht zum Steinhandwerke Gehörigen nicht mitgetheilt werden. In England gibt die im J. 1245 durch Heinrich III. begonnene Neubaute der Westmünsterabtei in London das früheste Beispiel des bisher in England noch unbekannten französischen Masswerks, 1) da französische Meister den Plan zur neuen Westmünsterabtei entworfen zu haben scheinen. Erst nachdem an dem Kapitelhause der Westmansterabtei bald nach dem J. 1250 4theilige Masswerkfenster angebracht waren, fand diese Form an den Kapitelhäusern, welche bald darauf bei andern Kathedralen wetteifernd angelegt wurden, Nachahmung. Der Unterricht im Steinformen nach den Formsteinen oder nach den Zeichnungen, nach den Auszügen war also der practische Unterricht in den Bauhütten im Gegensatze zum theoretischen Planzeichnen. Theoretische deutsche Schriften sind die von Heideloff in seiner Bauhütte abgedruckten: Geometria deutsch, angeblich von Hans Rösch von Gmünd 1472. Das Reissbüchlein der Massbretter von Matthias Roritzer, Dommeister von Regensburg, 1486. Das Büchlein des Matthias Roritzer, welches im J. 1845 zu Trier Reichensperger richtiger als Heideloff herausgegeben hat, enthält eine Anleitung für die Construction gewisser Glieder, der Fialen, Wasserschläge u. dgl., aber dennoch ist darin eine Grundfigur als allgemeine, bedeutsame Wurzel des Ganzen, die man zuweilen z. B. in dem Würfel, in der Triangulatur und Quadratur aufzustellen versucht hat, 2) nicht gelehrt. Die angebliche kurze Arbeit des Hösch gibt nur eine geometrisehe Vorschule für Steinmetzen, eine Anleitung, um ohne Rechnung mit Zirkel und Lineal künstlerische Figuren, Fünfecke u. dgl. zu construiren. Meister Wilhelm von Sens konnte den Bau zu Canterbury 3) nur 5 Jahre lang leiten und musste sodann er- 1) Schnaase, V. S. 264 und 279. 2) Schnaase, IV. 1. S. 319 ff. 3) Bei Lübke, Gesch., S. 438.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/645>, abgerufen am 22.11.2024.