Eichen wurde früher als eine Opfergabe auch eine Henne mit ihrer Brut niedergelegt.1) Stirbt im Elsass auf dem Lande ein Huhn, soll man dafür Gott danken, weil das Huhn an der Stelle oder als Opfer eines Hausgenossen stirbt. - Am Versöhnungstage schlachtete bei den Juden der Mann einen Hahn, die Frau eine weisse Henne; eine schwangere Frau opferte wegen des erwarteten Kindes, dessen Geschlecht sie nicht kannte, einen Hahn und eine Henne; diese Opfer heissen im Talmud Capporo, d. i. Versöhnung, und auf sie gingen von den Opfernden die Sünden und alle übrigen Uebel über; wer weder Hahn noch Henne opfern konnte, schenkte einem Christenbettler einige Pfennige.2) - In Malabar werden der Bhagavadi, der Gemahlin des Ciwa und auch Mondsgöttin (nach Paulin Hekate), beim Eingange des Tempels Hähne geopfert und mit deren Blut die Thürflügel der Tempelpforten besprengt.3) - Die Helden im Walhalla werden jeden Morgen durch einen Hahn mit goldenem Kamine geweckt. In der Wöluspa Str. 25 (nach Bunsen, Gott in der Natur, III. S. 494) heisst es:
Den Göttern gellend sang Gullinkampi, Weckte die Helden beim Heervater: Unter der Erde singt ein Anderer, Der schwarzrothe Hahn in den Sälen Hels.
Auf Island heisst noch heute eine Pflanze, Tringa lobata, Odins Hahn. In der deutschen Mythologie ist der rothe Hahn ein Symbol des Blitzes und der Blitz- und Gewittergottheiten. Nach vielen Sagen fährt der Hausgeist in Gestalt eines rothen Hahns, oder auch eines feurigen Drachens oder eines glühenden Baumstammes durch den Schornstein in die Häuser, um seinen Lieblingen oder Herren Geld, Korn, Milch u. s. w. zuzutragen.4) Der noch heute beim Volke gebräuchliche Ausdruck, Jemandem den rothen Hahn auf das Haus setzen, anstatt das Haus
1) Stöber, a. a. O., S. 269.
2) Wolf, Zeitschrift, I. S. 408.
3) Paulin, voyage, I. S. 205 und 418, II, S. 102 und 339.
4) Mannhardt, germanische Mythen, S. 720.
Eichen wurde früher als eine Opfergabe auch eine Henne mit ihrer Brut niedergelegt.1) Stirbt im Elsass auf dem Lande ein Huhn, soll man dafür Gott danken, weil das Huhn an der Stelle oder als Opfer eines Hausgenossen stirbt. – Am Versöhnungstage schlachtete bei den Juden der Mann einen Hahn, die Frau eine weisse Henne; eine schwangere Frau opferte wegen des erwarteten Kindes, dessen Geschlecht sie nicht kannte, einen Hahn und eine Henne; diese Opfer heissen im Talmud Cappóro, d. i. Versöhnung, und auf sie gingen von den Opfernden die Sünden und alle übrigen Uebel über; wer weder Hahn noch Henne opfern konnte, schenkte einem Christenbettler einige Pfennige.2) – In Malabar werden der Bhagavadi, der Gemahlin des Çiwa und auch Mondsgöttin (nach Paulin Hekate), beim Eingange des Tempels Hähne geopfert und mit deren Blut die Thürflügel der Tempelpforten besprengt.3) – Die Helden im Walhalla werden jeden Morgen durch einen Hahn mit goldenem Kamine geweckt. In der Wöluspa Str. 25 (nach Bunsen, Gott in der Natur, III. S. 494) heisst es:
Den Göttern gellend sang Gullinkampi, Weckte die Helden beim Heervater: Unter der Erde singt ein Anderer, Der schwarzrothe Hahn in den Sälen Hels.
Auf Island heisst noch heute eine Pflanze, Tringa lobata, Odins Hahn. In der deutschen Mythologie ist der rothe Hahn ein Symbol des Blitzes und der Blitz- und Gewittergottheiten. Nach vielen Sagen fährt der Hausgeist in Gestalt eines rothen Hahns, oder auch eines feurigen Drachens oder eines glühenden Baumstammes durch den Schornstein in die Häuser, um seinen Lieblingen oder Herren Geld, Korn, Milch u. s. w. zuzutragen.4) Der noch heute beim Volke gebräuchliche Ausdruck, Jemandem den rothen Hahn auf das Haus setzen, anstatt das Haus
1) Stöber, a. a. O., S. 269.
2) Wolf, Zeitschrift, I. S. 408.
3) Paulin, voyage, I. S. 205 und 418, II, S. 102 und 339.
4) Mannhardt, germanische Mythen, S. 720.
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Eichen wurde früher als eine Opfergabe auch eine Henne mit ihrer Brut niedergelegt. 1) Stirbt im Elsass auf dem Lande ein Huhn, soll man dafür Gott danken, weil das Huhn an der Stelle oder als Opfer eines Hausgenossen stirbt. – Am Versöhnungstage schlachtete bei den Juden der Mann einen Hahn, die Frau eine weisse Henne; eine schwangere Frau opferte wegen des erwarteten Kindes, dessen Geschlecht sie nicht kannte, einen Hahn und eine Henne; diese Opfer heissen im Talmud Cappóro, d. i. Versöhnung, und auf sie gingen von den Opfernden die Sünden und alle übrigen Uebel über; wer weder Hahn noch Henne opfern konnte, schenkte einem Christenbettler einige Pfennige. 2) – In Malabar werden der Bhagavadi, der Gemahlin des Çiwa und auch Mondsgöttin (nach Paulin Hekate), beim Eingange des Tempels Hähne geopfert und mit deren Blut die Thürflügel der Tempelpforten besprengt. 3) – Die Helden im Walhalla werden jeden Morgen durch einen Hahn mit goldenem Kamine geweckt. In der Wöluspa Str. 25 (nach Bunsen, Gott in der Natur, III. S. 494) heisst es:
Den Göttern gellend sang Gullinkampi,
Weckte die Helden beim Heervater:
Unter der Erde singt ein Anderer,
Der schwarzrothe Hahn in den Sälen Hels.
Auf Island heisst noch heute eine Pflanze, Tringa lobata, Odins Hahn. In der deutschen Mythologie ist der rothe Hahn ein Symbol des Blitzes und der Blitz- und Gewittergottheiten. Nach vielen Sagen fährt der Hausgeist in Gestalt eines rothen Hahns, oder auch eines feurigen Drachens oder eines glühenden Baumstammes durch den Schornstein in die Häuser, um seinen Lieblingen oder Herren Geld, Korn, Milch u. s. w. zuzutragen. 4) Der noch heute beim Volke gebräuchliche Ausdruck, Jemandem den rothen Hahn auf das Haus setzen, anstatt das Haus
1) Stöber, a. a. O., S. 269.
2) Wolf, Zeitschrift, I. S. 408.
3) Paulin, voyage, I. S. 205 und 418, II, S. 102 und 339.
4) Mannhardt, germanische Mythen, S. 720.
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 3. Schaffhausen, 1863, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei03_1863/80>, abgerufen am 16.07.2024.
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