Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Ideen zu einer Kriminalpsychologie. Halle, 1792.Hier haben Sie denn, mein theurester Einen Gedanken, der mir bey meiner Leo- I
Hier haben Sie denn, mein theureſter Einen Gedanken, der mir bey meiner Leo- I
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0131" n="129"/> <p>Hier haben Sie denn, mein theureſter<lb/> Freund, die Idee, den Zweck und den Plan<lb/> meines Verſuchs. Daſs ich ihn nicht ohne<lb/> Vorbereitung wage, wird dieſe Darſtellung<lb/> bezeugen; daſs meine Ideen Berichtigung<lb/> und Ergänzung bedürfen, weiſs ich. Würdi-<lb/> gen Sie dieſelben einer recht ſtrengen Kritik:<lb/> denn nichts kann dem Manne, der ſich ange-<lb/> wandter Kraft bewuſst iſt, und durch dieſel-<lb/> be einen guten Zweck erreichen will, ange-<lb/> nehmer ſeyn, als eine ſtrenge Kritik von ei-<lb/> nem <hi rendition="#i">Freunde</hi>. Vergeſſen Sie es aber nicht,<lb/> daſs ich dieſen Entwurf in einer Lage ausge-<lb/> arbeitet habe, in welcher ich mich zwar —<lb/> Dank ſey es meinem verehrten N. und meinen<lb/> werthgeſchätzten Mitarbeitern — ſehr glück-<lb/> lich fühle; die mich indeſs verpflichtet, mei-<lb/> ne Zeit und meine Kraft zwiſchen dem acade-<lb/> miſchen, dem Schulunterricht und der Erzie-<lb/> hung zu theilen. Ich erinnere Sie hieran;<lb/> damit Sie in der Beurtheilung dieſer Ideen<lb/> ſcharfſichtiger und freymüthiger zu Werke<lb/> gehen, weil Sie in der Beurtheilung ihres Ur-<lb/> hebers billiger ſeyn können. —</p><lb/> <p>Einen Gedanken, der mir bey meiner<lb/> Arbeit ſo freudigen Muth gab, hat mir das<lb/> Schickſal zunicht gemacht, den Gedanken an —<lb/> <fw place="bottom" type="sig">I</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#i">Leo-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0131]
Hier haben Sie denn, mein theureſter
Freund, die Idee, den Zweck und den Plan
meines Verſuchs. Daſs ich ihn nicht ohne
Vorbereitung wage, wird dieſe Darſtellung
bezeugen; daſs meine Ideen Berichtigung
und Ergänzung bedürfen, weiſs ich. Würdi-
gen Sie dieſelben einer recht ſtrengen Kritik:
denn nichts kann dem Manne, der ſich ange-
wandter Kraft bewuſst iſt, und durch dieſel-
be einen guten Zweck erreichen will, ange-
nehmer ſeyn, als eine ſtrenge Kritik von ei-
nem Freunde. Vergeſſen Sie es aber nicht,
daſs ich dieſen Entwurf in einer Lage ausge-
arbeitet habe, in welcher ich mich zwar —
Dank ſey es meinem verehrten N. und meinen
werthgeſchätzten Mitarbeitern — ſehr glück-
lich fühle; die mich indeſs verpflichtet, mei-
ne Zeit und meine Kraft zwiſchen dem acade-
miſchen, dem Schulunterricht und der Erzie-
hung zu theilen. Ich erinnere Sie hieran;
damit Sie in der Beurtheilung dieſer Ideen
ſcharfſichtiger und freymüthiger zu Werke
gehen, weil Sie in der Beurtheilung ihres Ur-
hebers billiger ſeyn können. —
Einen Gedanken, der mir bey meiner
Arbeit ſo freudigen Muth gab, hat mir das
Schickſal zunicht gemacht, den Gedanken an —
Leo-
I
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