Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Ideen zu einer Kriminalpsychologie. Halle, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Erster Brief.

Einleitung. Wichtigkeit des Amts eines Kriminal-
richters. Geschäfft des Richters. Zweck desselben. Mit-
tel, diesen Zweck zu erreichen. Bekenntniss, die regina
probationum. Wie kann man den Inquisiten bewegen,
ein freyes Bekenntniss abzulegen? Menschlichkeit, und
drey in derselben gegründere Tugenden, die nothwen-
digsten Eigenschaften eines Richters. Häufiger Umgang
mit guten Menschen ein nothwendiges Mittel zur Erhal-
tung der richterlichen Tugenden. Menschenkenntniss.
Unentbehrlichkeit derselben für den Untersucher. Sie
erhält und nährt Menschenachtung und Liebe. Eine
Stelle aus Schmids empirischer Psychologie.


Wohlan denn! theuerster Freund, ich folge
Ihren Aufforderungen, denn die Pflicht tritt
auf Ihre Seite; und wer vermöchte es, dem
Gebote der Sittlichkeit, vereinigt mit den
Wünschen der Freundschaft, zu widerste-
hen? --

Sie
Erſter Brief.

Einleitung. Wichtigkeit des Amts eines Kriminal-
richters. Geſchäfft des Richters. Zweck deſſelben. Mit-
tel, dieſen Zweck zu erreichen. Bekenntniſs, die regina
probationum. Wie kann man den Inquiſiten bewegen,
ein freyes Bekenntniſs abzulegen? Menſchlichkeit, und
drey in derſelben gegründere Tugenden, die nothwen-
digſten Eigenſchaften eines Richters. Häufiger Umgang
mit guten Menſchen ein nothwendiges Mittel zur Erhal-
tung der richterlichen Tugenden. Menſchenkenntniſs.
Unentbehrlichkeit derſelben für den Unterſucher. Sie
erhält und nährt Menſchenachtung und Liebe. Eine
Stelle aus Schmids empiriſcher Pſychologie.


Wohlan denn! theuerſter Freund, ich folge
Ihren Aufforderungen, denn die Pflicht tritt
auf Ihre Seite; und wer vermöchte es, dem
Gebote der Sittlichkeit, vereinigt mit den
Wünſchen der Freundſchaft, zu widerſte-
hen? —

Sie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0017" n="[15]"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Er&#x017F;ter Brief</hi></hi>.</head><lb/>
          <p>Einleitung. Wichtigkeit des Amts eines Kriminal-<lb/>
richters. Ge&#x017F;chäfft des Richters. Zweck de&#x017F;&#x017F;elben. Mit-<lb/>
tel, die&#x017F;en Zweck zu erreichen. Bekenntni&#x017F;s, die regina<lb/>
probationum. Wie kann man den Inqui&#x017F;iten bewegen,<lb/>
ein freyes Bekenntni&#x017F;s abzulegen? Men&#x017F;chlichkeit, und<lb/>
drey in der&#x017F;elben gegründere Tugenden, die nothwen-<lb/>
dig&#x017F;ten Eigen&#x017F;chaften eines Richters. Häufiger Umgang<lb/>
mit guten Men&#x017F;chen ein nothwendiges Mittel zur Erhal-<lb/>
tung der richterlichen Tugenden. Men&#x017F;chenkenntni&#x017F;s.<lb/>
Unentbehrlichkeit der&#x017F;elben für den Unter&#x017F;ucher. Sie<lb/>
erhält und nährt Men&#x017F;chenachtung und Liebe. Eine<lb/>
Stelle aus Schmids empiri&#x017F;cher P&#x017F;ychologie.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>ohlan denn! theuer&#x017F;ter Freund, ich folge<lb/>
Ihren Aufforderungen, denn die Pflicht tritt<lb/>
auf Ihre Seite; und wer vermöchte es, dem<lb/>
Gebote der Sittlichkeit, vereinigt mit den<lb/>
Wün&#x017F;chen der Freund&#x017F;chaft, zu wider&#x017F;te-<lb/>
hen? &#x2014;</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[15]/0017] Erſter Brief. Einleitung. Wichtigkeit des Amts eines Kriminal- richters. Geſchäfft des Richters. Zweck deſſelben. Mit- tel, dieſen Zweck zu erreichen. Bekenntniſs, die regina probationum. Wie kann man den Inquiſiten bewegen, ein freyes Bekenntniſs abzulegen? Menſchlichkeit, und drey in derſelben gegründere Tugenden, die nothwen- digſten Eigenſchaften eines Richters. Häufiger Umgang mit guten Menſchen ein nothwendiges Mittel zur Erhal- tung der richterlichen Tugenden. Menſchenkenntniſs. Unentbehrlichkeit derſelben für den Unterſucher. Sie erhält und nährt Menſchenachtung und Liebe. Eine Stelle aus Schmids empiriſcher Pſychologie. Wohlan denn! theuerſter Freund, ich folge Ihren Aufforderungen, denn die Pflicht tritt auf Ihre Seite; und wer vermöchte es, dem Gebote der Sittlichkeit, vereinigt mit den Wünſchen der Freundſchaft, zu widerſte- hen? — Sie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_crimipsyche_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_crimipsyche_1792/17
Zitationshilfe: Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Ideen zu einer Kriminalpsychologie. Halle, 1792, S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_crimipsyche_1792/17>, abgerufen am 03.12.2024.