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Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Und Faaburg hob seinen kleinen Hans auf den Arm und sagte zu ihm: Mein liebes Kind, siehe den guten Mann dort dir an, er ist dein Großvater!

Und der Knabe sollte ihm eine Hand geben, und er gab sie ihm, und das Kind küßte sie und erschrak, denn sie war ihm kalt und fiel steif und wie eisern zurück in den Sarg.

Faaburg! sagte Düvecke erstaunt und unwillig. Der König war der edelste, treueste Mann . . . und seine Mutter klagt kein Sohn doch selber an!

Die meine ist viel angeklagt worden, meine Düvecke! Ja, du bist mein, und ich nur dein, und das will ich bleiben! Schmähe den Bischof nicht, der mich dir zugeführt -- er hat mich gekannt, er hat dich gekannt und durch dich mich errettet! Ist Herzog Christian nicht ein anderer Mann, und untadelig seit er -- dein ist -- Düvecke?

Das ist der König dort . . . und dein Vater . . . sagst du? sprach Düvecke in bangster Bestürzung.

Nein! sagte er ruhig; er ist es nicht mehr. Ich bin der König! Dein gnädiger König! Ich bin dein, und Alles, was ich geerbt in dieser alten Halle, die man die Welt heißt. Hier vergieb mir! Hier kannst du mir vergeben . . . . denn einst liegt so die Krone hinter mir und der Scepter, so brennen die Kerzen um mich, so glänzt das ewige Silber, so liegt meine Gestalt, so ruht mein Herz, und in der Stille . . .

. . . richtet dich Gott! -- sprach Düvecke

Und Faaburg hob seinen kleinen Hans auf den Arm und sagte zu ihm: Mein liebes Kind, siehe den guten Mann dort dir an, er ist dein Großvater!

Und der Knabe sollte ihm eine Hand geben, und er gab sie ihm, und das Kind küßte sie und erschrak, denn sie war ihm kalt und fiel steif und wie eisern zurück in den Sarg.

Faaburg! sagte Düvecke erstaunt und unwillig. Der König war der edelste, treueste Mann . . . und seine Mutter klagt kein Sohn doch selber an!

Die meine ist viel angeklagt worden, meine Düvecke! Ja, du bist mein, und ich nur dein, und das will ich bleiben! Schmähe den Bischof nicht, der mich dir zugeführt — er hat mich gekannt, er hat dich gekannt und durch dich mich errettet! Ist Herzog Christian nicht ein anderer Mann, und untadelig seit er — dein ist — Düvecke?

Das ist der König dort . . . und dein Vater . . . sagst du? sprach Düvecke in bangster Bestürzung.

Nein! sagte er ruhig; er ist es nicht mehr. Ich bin der König! Dein gnädiger König! Ich bin dein, und Alles, was ich geerbt in dieser alten Halle, die man die Welt heißt. Hier vergieb mir! Hier kannst du mir vergeben . . . . denn einst liegt so die Krone hinter mir und der Scepter, so brennen die Kerzen um mich, so glänzt das ewige Silber, so liegt meine Gestalt, so ruht mein Herz, und in der Stille . . .

. . . richtet dich Gott! — sprach Düvecke

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[0054] Und Faaburg hob seinen kleinen Hans auf den Arm und sagte zu ihm: Mein liebes Kind, siehe den guten Mann dort dir an, er ist dein Großvater! Und der Knabe sollte ihm eine Hand geben, und er gab sie ihm, und das Kind küßte sie und erschrak, denn sie war ihm kalt und fiel steif und wie eisern zurück in den Sarg. Faaburg! sagte Düvecke erstaunt und unwillig. Der König war der edelste, treueste Mann . . . und seine Mutter klagt kein Sohn doch selber an! Die meine ist viel angeklagt worden, meine Düvecke! Ja, du bist mein, und ich nur dein, und das will ich bleiben! Schmähe den Bischof nicht, der mich dir zugeführt — er hat mich gekannt, er hat dich gekannt und durch dich mich errettet! Ist Herzog Christian nicht ein anderer Mann, und untadelig seit er — dein ist — Düvecke? Das ist der König dort . . . und dein Vater . . . sagst du? sprach Düvecke in bangster Bestürzung. Nein! sagte er ruhig; er ist es nicht mehr. Ich bin der König! Dein gnädiger König! Ich bin dein, und Alles, was ich geerbt in dieser alten Halle, die man die Welt heißt. Hier vergieb mir! Hier kannst du mir vergeben . . . . denn einst liegt so die Krone hinter mir und der Scepter, so brennen die Kerzen um mich, so glänzt das ewige Silber, so liegt meine Gestalt, so ruht mein Herz, und in der Stille . . . . . . richtet dich Gott! — sprach Düvecke

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Zitationshilfe: Schefer, Leopold: Die Düvecke, oder die Leiden einer Königin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–119. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schefer_duevecke_1910/54>, abgerufen am 24.11.2024.