Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.225) .. Salutem et profectum in doctrina! Brief Meister Ruodpert's von St. Gallen bei Wackernagel altdeutsches Lesebuch p. 138. 226) ... si fugae, inquit, copiam haberem, invenum optimi, profecto fugerem, nunc autem in vestris quia velim nolim sum manibus, mitius mecum quidem vos condecet agere. S. die ganze Schilderung von Rudimann's nächtlichem Einschleichen und Er- tappung bei Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 10. Pertz II. 124. 227) Die damaligen Studien erstreckten sich auch auf die Stern- kunde. In der sanctgall. Handschrift No. 18 p. 43 findet sich das Bild eines Mönches, der durch ein Fernrohr nach den Gestirnen schaut. Notker Labeo beschreibt ausführlich einen im Kloster aufge- stellten Himmelsglobus. Die astronomischen Schriften der Alten, z. B. Aratus, kannte und las man. Vgl. I. v. Arx Geschichten etc. I. 265. 228) .. Antipodes nulla ratione credendi sunt, quia nec soli- ditas patitur, nec centrum terrae, sed neque hoc ulla historiae cognitione firmatum, sed hoc poetae quasi ratiocinando conjectant" Wörterbuch des Bischof Salomo. 229) Diese berühmte Disputation beschreibt ausführlich der frän- kische Mönch Richer im dritten Buch seiner Geschichten Kap. 65. Der Kaiser gab Befehl, das gelehrte Turnier einzustellen, denn "der Tag war darüber beinah zu Ende gegangen und die Zuhörer von den vielen und langen Reden ermüdet". 230) Die klösterliche Disciplin war bemüht, mit den mannigfach- sten Acten des gewöhnlichen Lebens ein Gebet oder einen Hymnus zu verbinden. Die sanctgallische Handschrift 134 enthält eine Samm- lung solcher Hymnen, z. B. Hymne beim ersten Hahnenruf (ad gal- licinium), beim Fasten, vor und nach dem Imbiß, beim Anzünden der Nachtlampen u. s. w. Vgl. Hattemer Denkmale etc. I. 273 u. ff. 231) .. Altera dein die [.]. magistrum lectura adiit. Et cum sedisset, ad quid puer ille venerit, ipso astante inter cetera 225) .. Salutem et profectum in doctrina! Brief Meiſter Ruodpert's von St. Gallen bei Wackernagel altdeutſches Leſebuch p. 138. 226) ... si fugae, inquit, copiam haberem, invenum optimi, profecto fugerem, nunc autem in veſtriſ quia velim nolim ſum manibus, mitius mecum quidem vos condecet agere. S. die ganze Schilderung von Rudimann's nächtlichem Einſchleichen und Er- tappung bei Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 10. Pertz II. 124. 227) Die damaligen Studien erſtreckten ſich auch auf die Stern- kunde. In der ſanctgall. Handſchrift No. 18 p. 43 findet ſich das Bild eines Mönches, der durch ein Fernrohr nach den Geſtirnen ſchaut. Notker Labeo beſchreibt ausführlich einen im Kloſter aufge- ſtellten Himmelsglobus. Die aſtronomiſchen Schriften der Alten, z. B. Aratus, kannte und las man. Vgl. I. v. Arx Geſchichten etc. I. 265. 228) .. Antipodes nulla ratione credendi sunt, quia nec soli- ditaſ patitur, nec centrum terrae, ſed neque hoc ulla hiſtoriae cognitione firmatum, ſed hoc poetae quaſi ratiocinando conjectant“ Wörterbuch des Biſchof Salomo. 229) Dieſe berühmte Disputation beſchreibt ausführlich der frän- kiſche Mönch Richer im dritten Buch ſeiner Geſchichten Kap. 65. Der Kaiſer gab Befehl, das gelehrte Turnier einzuſtellen, denn „der Tag war darüber beinah zu Ende gegangen und die Zuhörer von den vielen und langen Reden ermüdet“. 230) Die klöſterliche Disciplin war bemüht, mit den mannigfach- ſten Acten des gewöhnlichen Lebens ein Gebet oder einen Hymnus zu verbinden. Die ſanctgalliſche Handſchrift 134 enthält eine Samm- lung ſolcher Hymnen, z. B. Hymne beim erſten Hahnenruf (ad gal- licinium), beim Faſten, vor und nach dem Imbiß, beim Anzünden der Nachtlampen u. ſ. w. Vgl. Hattemer Denkmale etc. I. 273 u. ff. 231) .. Altera dein die [.]. magistrum lectura adiit. 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²²⁵⁾ .. Salutem et profectum in doctrina! Brief Meiſter
Ruodpert's von St. Gallen bei Wackernagel altdeutſches Leſebuch
p. 138.
²²⁶⁾ ... si fugae, inquit, copiam haberem, invenum optimi,
profecto fugerem, nunc autem in veſtriſ quia velim nolim ſum
manibus, mitius mecum quidem vos condecet agere. S. die
ganze Schilderung von Rudimann's nächtlichem Einſchleichen und Er-
tappung bei Ekkeh. IV. casus S. Galli c. 10. Pertz II. 124.
²²⁷⁾ Die damaligen Studien erſtreckten ſich auch auf die Stern-
kunde. In der ſanctgall. Handſchrift No. 18 p. 43 findet ſich das
Bild eines Mönches, der durch ein Fernrohr nach den Geſtirnen
ſchaut. Notker Labeo beſchreibt ausführlich einen im Kloſter aufge-
ſtellten Himmelsglobus. Die aſtronomiſchen Schriften der Alten, z.
B. Aratus, kannte und las man. Vgl. I. v. Arx Geſchichten etc. I. 265.
²²⁸⁾ .. Antipodes nulla ratione credendi sunt, quia nec soli-
ditaſ patitur, nec centrum terrae, ſed neque hoc ulla hiſtoriae
cognitione firmatum, ſed hoc poetae quaſi ratiocinando
conjectant“ Wörterbuch des Biſchof Salomo.
²²⁹⁾ Dieſe berühmte Disputation beſchreibt ausführlich der frän-
kiſche Mönch Richer im dritten Buch ſeiner Geſchichten Kap. 65.
Der Kaiſer gab Befehl, das gelehrte Turnier einzuſtellen, denn „der
Tag war darüber beinah zu Ende gegangen und die Zuhörer von
den vielen und langen Reden ermüdet“.
²³⁰⁾ Die klöſterliche Disciplin war bemüht, mit den mannigfach-
ſten Acten des gewöhnlichen Lebens ein Gebet oder einen Hymnus
zu verbinden. Die ſanctgalliſche Handſchrift 134 enthält eine Samm-
lung ſolcher Hymnen, z. B. Hymne beim erſten Hahnenruf (ad gal-
licinium), beim Faſten, vor und nach dem Imbiß, beim Anzünden
der Nachtlampen u. ſ. w. Vgl. Hattemer Denkmale etc. I. 273 u. ff.
²³¹⁾ .. Altera dein die .. magistrum lectura adiit. Et cum
ſediſſet, ad quid puer ille venerit, ipſo aſtante inter cetera
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