Scheffel, Joseph Victor von: Ekkehard. Frankfurt (Main), 1855.dem Kuhreigen dadurch geantwortet, daß man das Alphorn vom Rücken nahm und ihn blies, ohne ein Wort dazu zu singen oder jodeln. 269) Ekkehardus autem, notularum peritissimus, paene omnia haec eisdem notavit in tabula verbis etc. Ekk. IV. casus S. Galli c. 16. Pertz Mon. II. 140. Die sanctgallische Handschrift 270 gibt nähere Auskunft über die verschiedenen Arten von Geheim- schrift, deren man sich allgemein bediente. s. W. Grimm über deutsche Runen und Hattemer Denkmale etc. I 417, wo auch als Beilage in Steindruck mehrere genaue Facsimile mitgetheilt sind. Es ist auf- fallend, wie eine gewisse Aehnlichkeit zwischen diesen Charakteren und denen etruskischer Inschriften stattfindet. 270) Procop. bell. Vand. II. 6. 271) Die noch ganz an antike Gymnastik erinnernden Ergötzungen der sanctgallischen Schuljugend, wozu u. A. auch Wettrennen, Ringen mit gesalbten Händen, Stockfechten etc. gehörte, beschreibt Notker Labeo in seinem lateinischen Vacanzlied, mitgetheilt von J. v. Arx Ge- schichten etc. I. 259. 272) Ev. Joh. III. 8. 273) "Die sehr in's Auge fallende innerrhodische Kleidungsart ist unzweifelhaft die alte des appenzellischen Volkes." Tobler app. Sprachschatz p. XXV. 274) "Der Zaur ist ein einzelnes kurzes Gejauchze, das mit uho oder u bu hu hui hui! bezeichnet werden kann." Tobler a. a. O. p. 453. 275) Appenzellischer Landbrauch. Noch vor wenig Jahrzehnten war die große Hausthüre des Amtmann Tanner von Herisau voll der Köpfe von Gewild, wodurch das Volk ihm Liebe und Achtung erzeigen wollte. dem Kuhreigen dadurch geantwortet, daß man das Alphorn vom Rücken nahm und ihn blies, ohne ein Wort dazu zu ſingen oder jodeln. 269) Ekkehardus autem, notularum peritissimus, paene omnia haec eiſdem notavit in tabula verbiſ etc. Ekk. IV. caſuſ S. Galli c. 16. Pertz Mon. II. 140. Die ſanctgalliſche Handſchrift 270 gibt nähere Auskunft über die verſchiedenen Arten von Geheim- ſchrift, deren man ſich allgemein bediente. ſ. W. Grimm über deutſche Runen und Hattemer Denkmale etc. I 417, wo auch als Beilage in Steindruck mehrere genaue Facſimile mitgetheilt ſind. Es iſt auf- fallend, wie eine gewiſſe Aehnlichkeit zwiſchen dieſen Charakteren und denen etruskiſcher Inſchriften ſtattfindet. 270) Procop. bell. Vand. II. 6. 271) Die noch ganz an antike Gymnaſtik erinnernden Ergötzungen der ſanctgalliſchen Schuljugend, wozu u. A. auch Wettrennen, Ringen mit geſalbten Händen, Stockfechten etc. gehörte, beſchreibt Notker Labeo in ſeinem lateiniſchen Vacanzlied, mitgetheilt von J. v. Arx Ge- ſchichten etc. I. 259. 272) Ev. Joh. III. 8. 273) „Die ſehr in's Auge fallende innerrhodiſche Kleidungsart iſt unzweifelhaft die alte des appenzelliſchen Volkes.“ Tobler app. Sprachſchatz p. XXV. 274) „Der Zaur iſt ein einzelnes kurzes Gejauchze, das mit uhó oder u bu hu hui hui! bezeichnet werden kann.“ Tobler a. a. O. p. 453. 275) Appenzelliſcher Landbrauch. Noch vor wenig Jahrzehnten war die große Hausthüre des Amtmann Tanner von Heriſau voll der Köpfe von Gewild, wodurch das Volk ihm Liebe und Achtung erzeigen wollte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="edt268" prev="#ed268" place="end" n="268)"><pb facs="#f0483" n="461"/> dem Kuhreigen dadurch geantwortet, daß man das Alphorn vom<lb/> Rücken nahm und ihn blies, ohne ein Wort dazu zu ſingen oder<lb/> jodeln.</note><lb/> <note xml:id="edt269" prev="#ed269" place="end" n="269)"><hi rendition="#aq">Ekkehardus autem, notularum peritissimus, paene omnia<lb/> haec eiſdem notavit in tabula verbiſ etc. Ekk. IV. caſuſ S.<lb/> Galli c. 16. Pertz Mon. II. 140.</hi> Die ſanctgalliſche Handſchrift<lb/> 270 gibt nähere Auskunft über die verſchiedenen Arten von Geheim-<lb/> ſchrift, deren man ſich allgemein bediente. ſ. W. 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²⁶⁸⁾ dem Kuhreigen dadurch geantwortet, daß man das Alphorn vom
Rücken nahm und ihn blies, ohne ein Wort dazu zu ſingen oder
jodeln.
²⁶⁹⁾ Ekkehardus autem, notularum peritissimus, paene omnia
haec eiſdem notavit in tabula verbiſ etc. Ekk. IV. caſuſ S.
Galli c. 16. Pertz Mon. II. 140. Die ſanctgalliſche Handſchrift
270 gibt nähere Auskunft über die verſchiedenen Arten von Geheim-
ſchrift, deren man ſich allgemein bediente. ſ. W. Grimm über deutſche
Runen und Hattemer Denkmale etc. I 417, wo auch als Beilage in
Steindruck mehrere genaue Facſimile mitgetheilt ſind. Es iſt auf-
fallend, wie eine gewiſſe Aehnlichkeit zwiſchen dieſen Charakteren und
denen etruskiſcher Inſchriften ſtattfindet.
²⁷⁰⁾ Procop. bell. Vand. II. 6.
²⁷¹⁾ Die noch ganz an antike Gymnaſtik erinnernden Ergötzungen
der ſanctgalliſchen Schuljugend, wozu u. A. auch Wettrennen, Ringen
mit geſalbten Händen, Stockfechten etc. gehörte, beſchreibt Notker Labeo
in ſeinem lateiniſchen Vacanzlied, mitgetheilt von J. v. Arx Ge-
ſchichten etc. I. 259.
²⁷²⁾ Ev. Joh. III. 8.
²⁷³⁾ „Die ſehr in's Auge fallende innerrhodiſche Kleidungsart iſt
unzweifelhaft die alte des appenzelliſchen Volkes.“ Tobler app.
Sprachſchatz p. XXV.
²⁷⁴⁾ „Der Zaur iſt ein einzelnes kurzes Gejauchze, das mit
uhó oder u bu hu hui hui! bezeichnet werden kann.“ Tobler
a. a. O. p. 453.
²⁷⁵⁾ Appenzelliſcher Landbrauch. Noch vor wenig Jahrzehnten
war die große Hausthüre des Amtmann Tanner von Heriſau voll
der Köpfe von Gewild, wodurch das Volk ihm Liebe und Achtung
erzeigen wollte.
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