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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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"zug auf den Gegenstand, oder in Bezug
"auf das Gefühl des Darstellenden, und,
"so Gott will, auf beydes. Wer einen
"Schriftsteller, der sich und die Sache fühlt,
"nicht lesen mag, der darf überhaupt das
"Beste ungelesen lassen. Wem es sonderbar
"scheinen möchte, daß wir auf diese Weise
"den Meister meistern, der bedenke, daß
"wir nur hiedurch die Schwürigkeiten einer
"Selbstbiographie fühlbarer zu machen ge-
"denken. Aber wir ersuchen sämmtliche
"Theilnehmer, eine doppelte Pflicht stets
"vor Augen zu haben, nichts zu verschwei-
"gen, was von Außen, es sey nun als Per-
"son oder Begebenheit, auf Sie einwirkt,
"aber auch nicht im Schatten zu stellen,
"was Sie selbst geleistet, von ihren Arbeiten,
"von deren Gelingen und Einfluß mit Be-
"haglichkeit zu sprechen, die dadurch gewon-
"nenen schönsten Stunden ihres Lebens zu
"bezeichnen und ihre Leser gleichfalls in eine
"fröhliche Stimmung zu versetzen. Es ist
"ja nur von Gelehrten und Künstlern die
"Rede, von Menschen, deren ganzes Leben
"und Treiben sich in einem harmlosen Kreise
"herumdreht, deren Kriege, Siege, Nieder-
„zug auf den Gegenſtand, oder in Bezug
„auf das Gefuͤhl des Darſtellenden, und,
„ſo Gott will, auf beydes. Wer einen
„Schriftſteller, der ſich und die Sache fuͤhlt,
„nicht leſen mag, der darf uͤberhaupt das
„Beſte ungeleſen laſſen. Wem es ſonderbar
„ſcheinen moͤchte, daß wir auf dieſe Weiſe
„den Meiſter meiſtern, der bedenke, daß
„wir nur hiedurch die Schwuͤrigkeiten einer
„Selbſtbiographie fuͤhlbarer zu machen ge-
„denken. Aber wir erſuchen ſaͤmmtliche
„Theilnehmer, eine doppelte Pflicht ſtets
„vor Augen zu haben, nichts zu verſchwei-
„gen, was von Außen, es ſey nun als Per-
„ſon oder Begebenheit, auf Sie einwirkt,
„aber auch nicht im Schatten zu ſtellen,
„was Sie ſelbſt geleiſtet, von ihren Arbeiten,
„von deren Gelingen und Einfluß mit Be-
„haglichkeit zu ſprechen, die dadurch gewon-
„nenen ſchoͤnſten Stunden ihres Lebens zu
„bezeichnen und ihre Leſer gleichfalls in eine
„froͤhliche Stimmung zu verſetzen. Es iſt
„ja nur von Gelehrten und Kuͤnſtlern die
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[XI/0016] „zug auf den Gegenſtand, oder in Bezug „auf das Gefuͤhl des Darſtellenden, und, „ſo Gott will, auf beydes. Wer einen „Schriftſteller, der ſich und die Sache fuͤhlt, „nicht leſen mag, der darf uͤberhaupt das „Beſte ungeleſen laſſen. Wem es ſonderbar „ſcheinen moͤchte, daß wir auf dieſe Weiſe „den Meiſter meiſtern, der bedenke, daß „wir nur hiedurch die Schwuͤrigkeiten einer „Selbſtbiographie fuͤhlbarer zu machen ge- „denken. Aber wir erſuchen ſaͤmmtliche „Theilnehmer, eine doppelte Pflicht ſtets „vor Augen zu haben, nichts zu verſchwei- „gen, was von Außen, es ſey nun als Per- „ſon oder Begebenheit, auf Sie einwirkt, „aber auch nicht im Schatten zu ſtellen, „was Sie ſelbſt geleiſtet, von ihren Arbeiten, „von deren Gelingen und Einfluß mit Be- „haglichkeit zu ſprechen, die dadurch gewon- „nenen ſchoͤnſten Stunden ihres Lebens zu „bezeichnen und ihre Leſer gleichfalls in eine „froͤhliche Stimmung zu verſetzen. Es iſt „ja nur von Gelehrten und Kuͤnſtlern die „Rede, von Menſchen, deren ganzes Leben „und Treiben ſich in einem harmloſen Kreiſe „herumdreht, deren Kriege, Siege, Nieder-

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/16>, abgerufen am 03.12.2024.