doch nur für das Gehalt von Einem, zu be- sorgen hatte.
Durch die Loge kam ich in nähern Um- gang mit dem nunmehr Darmstädtischen Oberhofprediger Stark, den seine maureri- schen Kriege bekannt gemacht haben, der aber gewiß nicht 1/4 des Bösen an sich hatte, dessen ihn die kritischen Parforcejäger beschuldigten. Er wollte seine in Paris angestellten Unter- suchungen über das weltliche und geistliche Tempelherrenwesen, und das Sammeln man- cher dazu gehörigen Nachrichten nicht um- sonst betrieben haben, füllte daher manche wahrgenommene Lücke mit Traditionen und eignen Zusätzen aus, amalgamirte seine Spe- cies mit dem Freymaurereyteige, und suchte so dieses Gebäksel geltend zu machen und ihm möglichst viele Abnahme zu schaffen. Mysterienliebhaber fanden Geschmack daran und ihr Glaube an seine Aeußerungen ver- half ihm zu einer Wichtigkeit, die er viel- leicht ohne ihre Ergebung nicht würde an- genommen haben. Jm Grund war auf seiner Seite mehr leichter Sinn und ein durch schnel- len Uebergang von seiner armen Magisterschaft zu einer sehr bedeutenden kirchlichen Würde aufgeregter Stolz, als wirklicher böser Wille,
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doch nur fuͤr das Gehalt von Einem, zu be- ſorgen hatte.
Durch die Loge kam ich in naͤhern Um- gang mit dem nunmehr Darmſtaͤdtiſchen Oberhofprediger Stark, den ſeine maureri- ſchen Kriege bekannt gemacht haben, der aber gewiß nicht ¼ des Boͤſen an ſich hatte, deſſen ihn die kritiſchen Parforcejaͤger beſchuldigten. Er wollte ſeine in Paris angeſtellten Unter- ſuchungen uͤber das weltliche und geiſtliche Tempelherrenweſen, und das Sammeln man- cher dazu gehoͤrigen Nachrichten nicht um- ſonſt betrieben haben, fuͤllte daher manche wahrgenommene Luͤcke mit Traditionen und eignen Zuſaͤtzen aus, amalgamirte ſeine Spe- cies mit dem Freymaurereyteige, und ſuchte ſo dieſes Gebaͤkſel geltend zu machen und ihm moͤglichſt viele Abnahme zu ſchaffen. Myſterienliebhaber fanden Geſchmack daran und ihr Glaube an ſeine Aeußerungen ver- half ihm zu einer Wichtigkeit, die er viel- leicht ohne ihre Ergebung nicht wuͤrde an- genommen haben. Jm Grund war auf ſeiner Seite mehr leichter Sinn und ein durch ſchnel- len Uebergang von ſeiner armen Magiſterſchaft zu einer ſehr bedeutenden kirchlichen Wuͤrde aufgeregter Stolz, als wirklicher boͤſer Wille,
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doch nur fuͤr das Gehalt von Einem, zu be-
ſorgen hatte.
Durch die Loge kam ich in naͤhern Um-
gang mit dem nunmehr Darmſtaͤdtiſchen
Oberhofprediger Stark, den ſeine maureri-
ſchen Kriege bekannt gemacht haben, der aber
gewiß nicht ¼ des Boͤſen an ſich hatte, deſſen
ihn die kritiſchen Parforcejaͤger beſchuldigten.
Er wollte ſeine in Paris angeſtellten Unter-
ſuchungen uͤber das weltliche und geiſtliche
Tempelherrenweſen, und das Sammeln man-
cher dazu gehoͤrigen Nachrichten nicht um-
ſonſt betrieben haben, fuͤllte daher manche
wahrgenommene Luͤcke mit Traditionen und
eignen Zuſaͤtzen aus, amalgamirte ſeine Spe-
cies mit dem Freymaurereyteige, und ſuchte
ſo dieſes Gebaͤkſel geltend zu machen und
ihm moͤglichſt viele Abnahme zu ſchaffen.
Myſterienliebhaber fanden Geſchmack daran
und ihr Glaube an ſeine Aeußerungen ver-
half ihm zu einer Wichtigkeit, die er viel-
leicht ohne ihre Ergebung nicht wuͤrde an-
genommen haben. Jm Grund war auf ſeiner
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/162>, abgerufen am 24.11.2024.
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