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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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meistermäßig zu vereinen wußte, und bey
dem wir vielmal zwischen 7 -- 8 Abends
sehr frohe Unterhaltung fanden. Auch kam
ich hier in nähere Verbindung mit dem ge-
nug bekannten J. G. Haman, den ohn-
längst Jean Paul in seiner ästhetischen
Vorschule,
der Recensent des ersten Ban-
des der Werke von H. Jacobi in den Göt-
tingschen gelehrten Anzeigen, so wie das
Schlegelsche deutsche Museum und Göthe
im dritten Bande seines Lebens, wieder
in rühmliche und nicht unverdiente Erinne-
rung gebracht haben, indem er ein Mann
von eisenfestem Charakter, vom menschen-
freundlichsten Herzen, und seiner unbeschränk-
ten Phantasie wegen ein wirklich wunder-
bares Gemisch von wahrer Kindlichkeit und
den Heftigkeiten des leidenschaftlichsten Men-
schen war, ohne andre meistern oder beleh-
ren zu wollen, auf den Geist seiner jüngern
lernfähigen Freunde einen merklichen und
für sie höchst vortheilhaften Einfluß hatte.
Sein Haus war ein chaotisches Magazin,
in dem Kluges, Gutes, Gelehrtes und Re-
ligiöses durch einander und zum Gebrauch
eines jeden, der hinkam, offen da lag. Beym
Büchermahl des von Leipzig angekommenen

meiſtermaͤßig zu vereinen wußte, und bey
dem wir vielmal zwiſchen 7 — 8 Abends
ſehr frohe Unterhaltung fanden. Auch kam
ich hier in naͤhere Verbindung mit dem ge-
nug bekannten J. G. Haman, den ohn-
laͤngſt Jean Paul in ſeiner aͤſthetiſchen
Vorſchule,
der Recenſent des erſten Ban-
des der Werke von H. Jacobi in den Goͤt-
tingſchen gelehrten Anzeigen, ſo wie das
Schlegelſche deutſche Muſeum und Goͤthe
im dritten Bande ſeines Lebens, wieder
in ruͤhmliche und nicht unverdiente Erinne-
rung gebracht haben, indem er ein Mann
von eiſenfeſtem Charakter, vom menſchen-
freundlichſten Herzen, und ſeiner unbeſchraͤnk-
ten Phantaſie wegen ein wirklich wunder-
bares Gemiſch von wahrer Kindlichkeit und
den Heftigkeiten des leidenſchaftlichſten Men-
ſchen war, ohne andre meiſtern oder beleh-
ren zu wollen, auf den Geiſt ſeiner juͤngern
lernfaͤhigen Freunde einen merklichen und
fuͤr ſie hoͤchſt vortheilhaften Einfluß hatte.
Sein Haus war ein chaotiſches Magazin,
in dem Kluges, Gutes, Gelehrtes und Re-
ligioͤſes durch einander und zum Gebrauch
eines jeden, der hinkam, offen da lag. Beym
Buͤchermahl des von Leipzig angekommenen

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[206/0223] meiſtermaͤßig zu vereinen wußte, und bey dem wir vielmal zwiſchen 7 — 8 Abends ſehr frohe Unterhaltung fanden. Auch kam ich hier in naͤhere Verbindung mit dem ge- nug bekannten J. G. Haman, den ohn- laͤngſt Jean Paul in ſeiner aͤſthetiſchen Vorſchule, der Recenſent des erſten Ban- des der Werke von H. Jacobi in den Goͤt- tingſchen gelehrten Anzeigen, ſo wie das Schlegelſche deutſche Muſeum und Goͤthe im dritten Bande ſeines Lebens, wieder in ruͤhmliche und nicht unverdiente Erinne- rung gebracht haben, indem er ein Mann von eiſenfeſtem Charakter, vom menſchen- freundlichſten Herzen, und ſeiner unbeſchraͤnk- ten Phantaſie wegen ein wirklich wunder- bares Gemiſch von wahrer Kindlichkeit und den Heftigkeiten des leidenſchaftlichſten Men- ſchen war, ohne andre meiſtern oder beleh- ren zu wollen, auf den Geiſt ſeiner juͤngern lernfaͤhigen Freunde einen merklichen und fuͤr ſie hoͤchſt vortheilhaften Einfluß hatte. Sein Haus war ein chaotiſches Magazin, in dem Kluges, Gutes, Gelehrtes und Re- ligioͤſes durch einander und zum Gebrauch eines jeden, der hinkam, offen da lag. Beym Buͤchermahl des von Leipzig angekommenen

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/223>, abgerufen am 21.11.2024.