an ihm auf, daß er mich lange an dem Zutrauen zu ihm würde gehindert haben, das seine Freunde gegen ihn äußerten. Als ich seine Selbstbiographie las, in der er wohl mehr Jndividuelles von sich und sei- nen Zeitgenossen hätte sagen können und sollen, weil das Jndividualisiren das Salz der Lebensbeschreiberey zu seyn scheint (fände man das meinige nur nicht ganz todt) -- kam mir dieser Zug um die Nase von neuem ins Gedächtniß.
Am 22. April 1805. bey meiner Nach- hausekunft von der Feyer des Kantschen Ge- burtstages fiel mir in Marmontels Memoiren (Liv. IV. p. 33.) folgende Stelle in die Augen: Si je ne parlois, que de moi, tout seroit bientot dit: mais comme l'hi- stoire de ma vie est une promenade, que je fais faire a mes enfans, il faut bien, qu'ils remarquent les passans, avec qui j'ai eu des rapports dans le monde, und so wenig es auch hieher gehört, muß ich noch einen klugen Rath hersetzen, den die
nicht enthalten zu glauben, der Predigt- und Mo- ralberühmte Reinhard sey auch irgendwo bezeich- net gewesen.
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an ihm auf, daß er mich lange an dem Zutrauen zu ihm wuͤrde gehindert haben, das ſeine Freunde gegen ihn aͤußerten. Als ich ſeine Selbſtbiographie las, in der er wohl mehr Jndividuelles von ſich und ſei- nen Zeitgenoſſen haͤtte ſagen koͤnnen und ſollen, weil das Jndividualiſiren das Salz der Lebensbeſchreiberey zu ſeyn ſcheint (faͤnde man das meinige nur nicht ganz todt) — kam mir dieſer Zug um die Naſe von neuem ins Gedaͤchtniß.
Am 22. April 1805. bey meiner Nach- hauſekunft von der Feyer des Kantſchen Ge- burtstages fiel mir in Marmontels Memoiren (Liv. IV. p. 33.) folgende Stelle in die Augen: Si je ne parlois, que de moi, tout ſeroit bientot dit: mais comme l’hi- ſtoire de ma vie eſt une promenade, que je fais faire à mes enfans, il faut bien, qu’ils remarquent les paſſans, avec qui j’ai eu des rapports dans le monde, und ſo wenig es auch hieher gehoͤrt, muß ich noch einen klugen Rath herſetzen, den die
nicht enthalten zu glauben, der Predigt- und Mo- ralberuͤhmte Reinhard ſey auch irgendwo bezeich- net geweſen.
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an ihm auf, daß er mich lange an dem
Zutrauen zu ihm wuͤrde gehindert haben,
das ſeine Freunde gegen ihn aͤußerten. Als
ich ſeine Selbſtbiographie las, in der er
wohl mehr Jndividuelles von ſich und ſei-
nen Zeitgenoſſen haͤtte ſagen koͤnnen und
ſollen, weil das Jndividualiſiren das Salz
der Lebensbeſchreiberey zu ſeyn ſcheint (faͤnde
man das meinige nur nicht ganz todt) —
kam mir dieſer Zug um die Naſe von neuem
ins Gedaͤchtniß.
Am 22. April 1805. bey meiner Nach-
hauſekunft von der Feyer des Kantſchen Ge-
burtstages fiel mir in Marmontels Memoiren
(Liv. IV. p. 33.) folgende Stelle in die
Augen: Si je ne parlois, que de moi,
tout ſeroit bientot dit: mais comme l’hi-
ſtoire de ma vie eſt une promenade, que
je fais faire à mes enfans, il faut bien,
qu’ils remarquent les paſſans, avec qui
j’ai eu des rapports dans le monde, und
ſo wenig es auch hieher gehoͤrt, muß ich
noch einen klugen Rath herſetzen, den die
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*) nicht enthalten zu glauben, der Predigt- und Mo-
ralberuͤhmte Reinhard ſey auch irgendwo bezeich-
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/244>, abgerufen am 21.11.2024.
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