mir auch dabey Jnteressirte das Edle und Nützliche der Loslassung im Gespräch zuga- ben, so suchte man doch auf allerhand We- gen die Erreichung des Ziels zu hindern und schnitzte immer Sprossen zur Leiter, ward aber nie damit fertig, um sie an die Knechtschaftswand anlegen nnd auf ihr die Freyheit ersteigen zu lassen. Es wurde viel davon geredet, auch manches Unwiderlegbare geschrieben, zur Erfüllung dieses großen Menschheitwunsches aber wenig gethan, bis endlich das Edict vom 9ten October 1807. diesem großen Uebel ein Ende gemacht hat, ob es gleich bey der Ausführung noch an manchen Stellen hapert, doch Gott Lob nicht so wie in Liev- und Esthland. Beneideten nicht die großen Edelleute im ehemaligen Preuß. Antheil von Pohlen ihre Standes- brüder im Russischen, wo die ansehnlichsten oft recht arg behandelt wurden, aber die Freyheit hatten, ihre Unterthanen nach Will-
keine Weise Vortheil von dem Vermögen des Reichen. Nur eine Berührung des gegenseitigen Jnteresse leitet zu einem Verkehr unter beyden. Mitfordts Geschichte Griechenlands, übersetzt von Eichstädt. 1 B. S. 274.
mir auch dabey Jntereſſirte das Edle und Nuͤtzliche der Loslaſſung im Geſpraͤch zuga- ben, ſo ſuchte man doch auf allerhand We- gen die Erreichung des Ziels zu hindern und ſchnitzte immer Sproſſen zur Leiter, ward aber nie damit fertig, um ſie an die Knechtſchaftswand anlegen nnd auf ihr die Freyheit erſteigen zu laſſen. Es wurde viel davon geredet, auch manches Unwiderlegbare geſchrieben, zur Erfuͤllung dieſes großen Menſchheitwunſches aber wenig gethan, bis endlich das Edict vom 9ten October 1807. dieſem großen Uebel ein Ende gemacht hat, ob es gleich bey der Ausfuͤhrung noch an manchen Stellen hapert, doch Gott Lob nicht ſo wie in Liev- und Eſthland. Beneideten nicht die großen Edelleute im ehemaligen Preuß. Antheil von Pohlen ihre Standes- bruͤder im Ruſſiſchen, wo die anſehnlichſten oft recht arg behandelt wurden, aber die Freyheit hatten, ihre Unterthanen nach Will-
keine Weiſe Vortheil von dem Vermoͤgen des Reichen. Nur eine Beruͤhrung des gegenſeitigen Jntereſſe leitet zu einem Verkehr unter beyden. Mitfordts Geſchichte Griechenlands, uͤberſetzt von Eichſtaͤdt. 1 B. S. 274.
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mir auch dabey Jntereſſirte das Edle und
Nuͤtzliche der Loslaſſung im Geſpraͤch zuga-
ben, ſo ſuchte man doch auf allerhand We-
gen die Erreichung des Ziels zu hindern
und ſchnitzte immer Sproſſen zur Leiter,
ward aber nie damit fertig, um ſie an die
Knechtſchaftswand anlegen nnd auf ihr die
Freyheit erſteigen zu laſſen. Es wurde viel
davon geredet, auch manches Unwiderlegbare
geſchrieben, zur Erfuͤllung dieſes großen
Menſchheitwunſches aber wenig gethan, bis
endlich das Edict vom 9ten October 1807.
dieſem großen Uebel ein Ende gemacht hat,
ob es gleich bey der Ausfuͤhrung noch an
manchen Stellen hapert, doch Gott Lob nicht
ſo wie in Liev- und Eſthland. Beneideten
nicht die großen Edelleute im ehemaligen
Preuß. Antheil von Pohlen ihre Standes-
bruͤder im Ruſſiſchen, wo die anſehnlichſten
oft recht arg behandelt wurden, aber die
Freyheit hatten, ihre Unterthanen nach Will-
*)
*) keine Weiſe Vortheil von dem Vermoͤgen des
Reichen. Nur eine Beruͤhrung des gegenſeitigen
Jntereſſe leitet zu einem Verkehr unter beyden.
Mitfordts Geſchichte Griechenlands, uͤberſetzt
von Eichſtaͤdt. 1 B. S. 274.
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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/366>, abgerufen am 24.11.2024.
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